Stärkung von alleinerziehenden Frauen seit 1991
Die Rechte der Frauen sind in dem kleinen südafrikanischen Königreich Eswatini (ehemals Swasiland) stark eingeschränkt: Banken geben keine Kredite ohne männlichen Bürgen. Im Land mit der höchsten AIDS-Rate weltweit ist sexuelle Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen keine Ausnahme. Über 210.000 Menschen sind mit der Immunschwächekrankheit infiziert.
Eswatini Kitchen bietet vor allem alleinerziehenden Frauen eine Möglichkeit, für sich und ihre Kinder eine neue Existenz aufzubauen. Sie können sich für einen Beruf qualifizieren und zugleich ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten. „Irgendwie kamen wir auf die Idee mit lokal produziertem Gemüse und Obst Marmeladen, Chutneys und Saucen herzustellen und international zu vermarkten. Auf diese Weise unterstützt Eswatini lokale Bauern und Bäuerinnen, schafft Arbeit und Einkommen für Frauen und natürlich helfen uns die Gewinne dabei, die Waisen noch besser zu unterstützen“, sagt Mildred Henwood, die ehemalige Geschäftsführerin von Eswatini Kitchen. Durch die Verarbeitung in Gläsern in den eigenen Anlagen wird eine maximale Wertschöpfung im Ursprungsland ermöglicht.
Eswatini heißt in der Landessprache „Swazi“, damit soll auch auf den Exportmärkten die Herkunft der Produkte klar deklariert sein. Nach eigenen Rezepten werden aus den lokalen Obst- und Gemüsesorten Chutneys und Marmeladen hergestellt. Alles ist Handarbeit – vom Schneiden, Rühren bis zum Einfüllen in die Gläser. Ziel ist es mit dem Aufbau einer professionellen Verarbeitungsanlage zum einen würdevolle Verdienstquellen für Frauen und Kleinbauernfamilien zu schaffen, zum anderen Gewinne zugunsten des Straßenkinderprogramms von „Manzini Youth Care“ zu erwirtschaften. Erst der Faire Handel ermöglichte Eswatini Kitchen den Zugang zum Markt – auch heute noch werden 95 Prozent ihrer Produkte darüber verkauft.
Frauenförderung heißt für Eswatini Kitchen auch, die Frauen in anderen neben den produktionstechnischen und finanziellen Bereichen zu unterstützen. So können die Frauen Verantwortung übernehmen, Entscheidungen treffen und aktiv an der Führung des Betriebes teilnehmen. Gleichzeitig finden Alphabetisierungskurse und Kampagnen zur AIDS-Verhütung statt. Ferner können die Frauen an einem Sparprogramm teilnehmen, das ihnen z.B. erlaubt, die Schulgebühren für ihre Kinder anzusparen, oder aber Bargeld vor dem Zugriff durch männliche Familienmitglieder zu schützen.
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Quelle: GEPA – The Fair Trade Company, EZA Fairer Handel