fairafric-Schokoladenproduktion in Ghana. Foto: fairafric

Handelspartner*innen-Portrait

fairafric: Schokolade made in Ghana

Hendrik Reimers, Gründer und Geschäftsführer von fairafric, hat einen ambitionierten Plan: Er will den Fairen Handel weiterdenken und faire Schokolade direkt in Afrika herstellen. Ziel ist es, die Wertschöpfung in die Ursprungsländer der Rohstoffe zu verlagern. Von der Kakaobohne über die Verarbeitung bis zur fertig verpackten Schokolade soll der gesamte Produktionsprozess im Anbauland stattfinden.

Bio-Kakaobohnen von Kleinbäuer*innen

fairafric bezieht Bio-Kakaobohnen von Yayra Glover, einem sozial engagierten Unternehmer und ghanaischen Biokakao-Pionier. Der Händler setzt sich für die Verbesserung der Lebensverhältnisse bei den Kakaoproduzent*innen und gegen Kinderarbeit ein. Er kauft Kakaobohnen von 1400 Kleinbäuer*innen, die Kakao in Mischwirtschaft anbauen, und organisiert Schulungen im Bio-Anbau. Durch den Verzicht auf Pestizide verbessert sich auch die gesundheitliche Situation der Bäuer*innen. Sie erlernen neue Anbaumethoden, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Statt der klassischen Fair Trade Prämie zahlt fairafric den Bäuer*innen zusätzlich zum Preis für die Kakaobohnen eine Bio-Prämie von 600 US$ pro Tonne, wodurch sie ihr Haushaltseinkommen erheblich steigern können. Die Prämie ermöglicht den Produzent*innen, mehr in die Ausbildung ihrer Kinder zu investieren und Zukunftsperspektiven zu entwickeln.

Schokoladenfabrik in Suhum, Ghana

Lokale Wertschöpfung schafft neue Arbeitsplätze

fairafric nimmt aber vor allem die weiterführende Verarbeitung in den Blick. Denn durch die Produktion von Schokolade bleibt mehr Geld im Land als beim Export von Rohstoffen. Nachdem einige Jahre lang ein lokaler Verarbeiter die fairafric-Schokolade mitproduziert hat, wird nun die Vision von der rundum nachhaltigen Schokoladenproduktion Realität: In der eigenen solarbetriebenen Fabrik in Suhum können bis zu 100.000 Tafeln täglich über das Band laufen. Geleitet wird die Fabrik von einem rein ghanaischen Team. So entsteht nicht nur leckere Schokolade, sondern es werden qualifizierte Arbeitsplätze mit Löhnen deutlich über dem ghanaischen Mindestlohn geschaffen. Ein großer Teil des Kaufpreises der Schokolade bleibt im Ursprungsland.

„Das kurbelt die Wirtschaft an! Die Schokoladenfabrik ist die Grundlage für eine positive Kettenreaktion. Neue Geschäftszweige werden entstehen. Das bedeutet, dass das Geld sechs- oder siebenmal in der Community rotiert. Das führt zu mehr Wohlstand.“

(Yayra Glover, Bio-Kakaohändler)

Transparente Betriebsabläufe

Sobald Reisen wieder möglich sind, können Besucher*innen auch direkt vor Ort Einblicke in die Betriebsabläufe in der Fabrik gewinnen und Farmer*innen treffen. Weitere Informationen finden Sie hier: www.fairafric.com

Der Film Decolonize Chocolate (fairafric 2019) zeigt Hintergründe und Herausforderungen der Schokoladenproduktion bei fairafric:

Bildnachweise für diese Seite: fairafric

Quellenangaben: fairafric GmbH, claro fair trade AG, Yayra Glover Ltd.