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Weltläden wirtschaften anders – Soziales Miteinander nicht nur in Krisenzeiten

Der Weltladen Osterstraße stärkt seine Handelspartner*innen in Krisenzeiten mit mehr als 4.000 Euro Soforthilfe. Im Rahmen der Aktion #fairwertsteuer wird der zusätzliche Gewinn aus der Mehrwertsteuer-Senkung und weitere Unterstützungsgelder an den Soforthilfefonds zur Unterstützung der von der Corona-Pandemie betroffenen Handelspartner*innen in Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas weitergegeben. Weltläden zeigen internationale Solidarität.

Die Aktion wurde vom Weltladen-Dachverband e.V., der Fair-Handels-Beratung und dem Forum Fairer Handel initiiert. Bundesweit sind bis Mitte Januar 2021 bereits über 320.000 Euro zusammengekommen. Damit werden über 70 Fair-Handels-Betriebe aus 19 Ländern gestärkt. Der Fonds wächst täglich. Die Aktion läuft noch bis 31. März 2021. Aktuell findet die zweite Vergaberunde der Gelder statt.

Zahlreiche Produzent*innen in Afrika, Asien und Lateinamerika können aufgrund der Corona-Krise derzeit nicht in ihren Werkstätten und auf den Feldern arbeiten. Fertig produzierte Ware kann teilweise nicht exportiert werden und der Verkauf im Inland ist zum Erliegen gekommen. Gleichzeitig können die Produzent*innen kaum mit staatlicher Unterstützung rechnen. Neben der Soforthilfe will die Aktion #fairwertsteuer zur Zukunftssicherung der Handelspartner*innen beitragen.

Beim Einkauf im Weltladen macht die Mehrwertsteuer-Senkung meist nur einen Unterschied von wenigen Cent. In der Summe kann damit einiges bewegt werden: Shafiqul Islam betreibt seit den 1990ern mit seiner Frau Kamrun und inzwischen auch seiner Tochter Shorna eine Kerzenfabrik in Dhaka, Bangladesch. „Mit der Unterstützung kann ich meinen Kunsthandwerker*innen höhere Gehälter bezahlen, die Schulgebühren ihrer Kinder finanzieren und meine Fabrikmiete bezahlen“, berichtet Shafiqul Islam, „und somit kann ich mein Geschäft weiterführen.“

„Gerade jetzt sind verlässliche Einnahmen für unsere Handelspartner*innen wichtig“, erklärt Geschäftsführerin Christiane Baum aus dem Weltladen Osterstraße. „Wir haben es unseren Kund*innen und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen zu verdanken, dass wir 4.100 Euro an den Soforthilfefonds für unsere Handelspartner*innen weitergeben können. Im Fairen Handel lassen wir unsere Produzent*innen nicht im Stich“, so Baum weiter. Als Fachgeschäfte für Fairen Handel zeigen Weltläden den Mehrwert eines anderen Wirtschaftens. „Im Weltladen steht der Mensch vor dem Profit“, betont Magdalena Gassner, Vorstand von Mobile Bildung e.V. und ehrenamtliche Mitarbeiterin im Weltladen Osterstraße. „Fairer Handel der Weltläden basiert auf Partnerschaft. Seit den 1970er Jahren setzen sich Weltläden für einen globalen Wandel ein – nicht nur mit Produkten, sondern mit Perspektiven. Das zeigt der Einsatz in Krisenzeiten für ihre Handelspartner*innen. Mit dem Einkauf im Weltladen machen unsere Kund*innen einen Unterschied für benachteiligte Kleinproduzent*innen aus dem Globalen Süden – und das nicht nur in Krisenzeiten.“ Der Faire Handel verbessert die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Menschen am Anfang der Lieferkette und schafft so Zukunftsperspektiven für derzeit rund 2,5 Mio. Menschen in mehr als 70 Ländern. „Weltläden wirtschaften anders und nehmen die Veränderung, die es vor allem aktuell braucht, gemeinsam mit ihren Partner*innen und Kund*innen selbst in die Hand“, erklärt Gassner.

 


 

Die Aktion läuft noch bis 31. März 2021. Weitere Unterstützung wird dringend benötigt.

Kontoverbindung der Aktion #fairwertsteuer:

Kontoverbindung: Weltladen-Dachverband e.V.

IBAN: DE92 4306 0967 1084 4741 00

GLS Gemeinschaftsbank

Verwendungszweck: fairwertsteuer

Falls Sie eine Zuwendungsbestätigung benötigen, geben Sie bitte im Verwendungszweck Ihre vollständige Adresse an.

Weitere Infos: www.fairwertsteuer.de


 

Hier finden Sie aktuelle Berichte unserer Handelspartner*innen.

 

Elsie Amomoo arbeitet als Näherin für die Fair-Handels-Organisation Global Mamas in Ghana | Foto: lobOlmo