KAFFEE IST SO TEUER WIE NOCH NIE (Informationen von Cafe Chavalo)
Der aktuelle Kaffeepreis ist so hoch wie seit fast 50 Jahren nicht mehr. Ein Pfund Rohkaffee kostet an der New Yorker Rohstoffbörse 3,31 US-Dollar (Stand heute), so teuer war er seit 1977 nicht mehr. Auf die Preise in Supermärkten oder Cafés schlägt das direkt durch.
Für die Kaffeeproduzenten und -produzentinnen sind das – oberflächlich betrachtet – gute Nachrichten, denn sie bekommen zurzeit gute Preise für ihren Kaffee, ob fair gehandelt oder nicht. Die schlechte Nachricht: Die Preise schwanken so stark, dass Kooperativen schlecht planen können. Üblicherweise schließen sie ihre Verträge etwa ein halbes Jahr vor Lieferung des Rohkaffees.
Steigt der Börsenpreis aber so stark wie momentan, kommt es nicht selten vor, dass eine Kooperative zum Zeitpunkt der Lieferung ihren Vertrag nicht erfüllen kann, weil ihre Mitglieder ihre Kaffeebohnen lieber zum tagesaktuellen Preis an lokale Zwischenhändler – sogenannte Coyotes – abgeben. Einige Kooperativen weltweit werden diese Situation möglicherweise nicht überstehen. Und in der nächsten Niedrigpreisphase sind die Bäuerinnen und Bauern wieder abhängig von den Coyotes.
Warum steigt der Kaffeepreis überhaupt so stark? Die Ursache sind im Wesentlichen die sehr geringen Ernten und Ernteaussichten in Brasilien und Vietnam, den beiden größten Anbauländern der Welt. Während in Brasilien Dürre herrschte und dem Kaffee das Wasser fehlte, regnete es in Vietnam zu viel, sodass der Kaffee nicht getrocknet werden konnte und verdarb. Hinzu kommt große Unsicherheit wegen der angekündigten US-Zölle und der sogenannten Entwaldungsverordnung der EU. Ein weiterer Grund ist die weltweit steigende Nachfrage nach Kaffee, vor allem in Ländern, in denen traditionell Tee getrunken wurde: In China zum Beispiel wird Kaffee immer beliebter.
Wer Kaffee liebt, stellt sich besser jetzt schon auf weiter steigende Preise ein. So wird er schließlich durch seinen Preis zu dem Luxusgut, das er eigentlich schon immer war.