Weltladentag 2025 – Schoki für’s Klima? Kauf ich Euch ab!
Am Weltladentag* fordern Weltläden in ganz Deutschland faire Preise für Schokolade und zeigen, welchen Unterschied der Faire Handel machen kann.
Haben Sie in letzter Zeit auch gezuckt, als Sie vor dem Schokoladenregal standen? Kann und will ich das noch bezahlen? Kund:innen fragen nach den Gründen für die Preissteigerungen.
Die Antwort ist: Es hat mit dem Klima zu tun. Es hat mit Spekulation zu tun. Es hat mit kolonialen Strukturen zu tun, mit Profitdenken und Ungerechtigkeit. Eine never ending story, trotz jahrzehntealter Versprechen der Schokoladenindustrie zur Besserung.
Die Kakaopreise sind zuletzt astromisch gestiegen, aber die Kakaobäuer:innen haben meist nichts davon.
Wer nichts zu ernten hat, hat keine Einnahmen. Kakaoanbau unter Druck
In den letzten Jahren haben veränderte Klimaverhältnisse große Teile der Kakaoernten zerstört. Dürren, heftige Stürme, aber besonders vermehrter Schädlings- und Pilzbefall durch zu viel Regen zur falschen Zeit, stellen die Kakaobäuerinnen und Bauern vor enorme Herausforderungen, insbesondere in Westafrika, der weltweit wichtigsten Region für den Kakaoanbau. In Côte d’Ivoire und Ghana, die zusammen über 60 % des globalen Kakaobedarfes decken, sind die Erträge zuletzt bis zu 40 oder 50 % zurückgegangen. Der Kakaomangel treibt den Weltmarktpreis in nie dagewesene Höhen, für die Kakaobäuer:innen bedeuten die geringen Ernten jedoch drastische Einkommensverluste.
Die Zukunftsaussichten sind noch beunruhigender: Schätzungen zufolge könnten in den nächsten 30 Jahren weite Teile der Kakaoregionen aufgrund des Klimawandels unbewirtschaftbar werden. Dies stellt insbesondere kleine Familienbetriebe vor existenzielle Probleme, da sie weder über die finanziellen Mittel noch über die Ressourcen verfügen, um auf alternative Anbauverfahren oder andere Einkommensquellen umzusteigen. Ohne gezielte Unterstützung droht vielen dieser Betriebe das wirtschaftliche Aus.
Investitionen in die Zukunft ermöglichen – Faire Preise machen den Unterschied
Ein fairer und gerechter Kakaoanbau erfordert Preise, die den Kakaobäuer:innen ein stabiles, verlässliches und vor allem existenzsicherndes Einkommen garantieren – unabhängig von Preisschwankungen auf dem Weltmarkt. Nur so können diese Produzent:innen in eine nachhaltige Zukunft investieren.
Die anerkannten Lieferanten der Weltläden mit ihren langfristigen Partnerschaften sind Vorreiter. So wird die nötige Erneuerung der überalterten Plantagen und der Umbau in nachhaltige Anbaumethoden wie Agroforst-Systeme überhaupt erst möglich.
Der Kakao-Anbau wird hierdurch resilienter gegen die Klimakrise und die Ernte weiterer Früchte macht unabhängiger. Ja, sogar CO2 wird im Boden gespeichert.
Investitionen in Bildung, Gesundheit und Infrastruktur stärken die gesamte Gemeinschaft und schaffen Perspektiven für die nächste Generation. Solche nachhaltigen Ansätze zeigen, dass der Faire Handel nicht nur ein ethisches Ziel ist, sondern langfristig auch ökonomisch und ökologisch sinnvoll.
Revolutionen kommen manchmal ganz leise daher – zumindest der Anfang von etwas Neuem. Es ist manchmal nur eine Kaufentscheidung, die den Unterschied macht. Warten wir nicht auf den ganz großen Wurf, sondern tun das Nächstliegende.
Schoki für’s Klima? Kauf ich Euch ab.
Petition „Make Chocolate Fair! 2025“ unterschreiben!
Faire Kakao-Preise jetzt!
Faire Schokolade kaufen ist das eine – darüber hinaus möchten wir als Weltläden und Fairer Handel aber auch, dass sich grundlegend etwas ändert. Daher unterstützen wir die Kampagne „Make Chocolate Fair“ von INKOTA und fordern die großen Schokoladenplayer dazu auf, endlich existenzsichernde Kakaopreise zu bezahlen. Hier können sie an der Online-Petition teilnehmen.