Weltladentag 2024 – Für Klimaschäden Verantwortung übenehmen!
Zum Weltladentag, am 11. Mai 2024 fordern die Weltläden bundesweit, dass Menschen, die am meisten unter den Folgen des Klimawandels leiden, schnelle Hilfe bekommen, um Schäden und Verluste auszugleichen.
Gedanken-Experiment: Stellen Sie sich vor, Sie seien in Ghana geboren. Als eine/r von über 3 Millionen Menschen in Ghana leben Sie vom Kakaoanbau. Doch zu viel Regen zur falschen Zeit und die Pilzerkrankung „Black Pot Desease“ vernichtet Ihre Kakao-Ernte und Ihre Kakaopflanzen gleich dazu. Wie bei 40 – 50 % Ihrer Nachbarn übrigens auch. Sie leben sowieso schon in Armut, Rücklagen gibt es keine… Sie wissen nicht wie Sie notwendige Investitionen zur Erneuerung ihrer Kakaoplantage stemmen sollen…
Klimaschäden und Klimaverluste kosten Geld – viel Geld! Wer soll das alles bezahlen?
Wir sind der Meinung:
Menschen, die am meisten unter den Folgen des Klimawandels leiden, sollen schnelle Hilfe bekommen. Dafür braucht es deutlich mehr finanzielle Zusicherungen als bisher. Hier geht es nicht um Solidarität, sondern die Pflicht der Länder, die auch historisch die Verantwortung für den Klimawandel und seine Folgen tragen.
Denn eines ist klar: die stark betroffenen Menschen des globalen Südens haben am wenigsten zur Klimakatastrophe beigetragen. Für viele von ihnen sind die Konsequenzen jedoch schon heute tagtäglich eine existenzielle Herausforderung und eine Frage des nackten Überlebens.
DIE WELTLADEN-BEWEGUNG FORDERT EINE GERECHTE VERTEILUNG VON GELDERN FÜR SCHÄDEN UND VERLUSTE DURCH DEN KLIMAWANDEL. |
Im Fokus der Weltladentags-Kampagne: Klimafinanzierung gerecht gestalten
Auf der Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen 2022 in Ägypten (COP 27) wurde die Einrichtung eines neuen Unterstützungs-Fonds zur Kompensierung von Schäden und Verlusten für besonders von der Klimakatastrophe betroffene Länder des globalen Südens beschlossen.
Dies war ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu mehr Klimagerechtigkeit, jedoch reichen die derzeit zugesagten Mittel nicht einmal aus, um 1 % der weltweiten klimabedingeten Schäden und Verluste zu bezahlen.
Es müssen deutlich mehr Gelder bereitgestellt werden.
Dazu ist die Ausgestaltung der internationalen „Klimafinanzierung“ noch nicht geklärt. Wer bekommt Geld zu welchen Konditionen?
Wir sagen: die neue „Klimafinanzierung“ muss die Bedürfnisse der Verletzlichsten berücksichtigen.
Bei der Ausgestaltung des Fonds für Schäden und Verluste muss darauf geachtet werden, dass es auch für kleinbäuerliche oder handwerkliche Kooperativen und Familienbetriebe möglich ist, Geld zu beantragen. Noch verletzlicher sind Menschen, die nicht in Kooperativen organisiert sind, im informellen Sektor arbeiten oder keiner wirtschaftlichen Tätigkeit nachgehen (können), da sie über wenig oder keine Absicherung verfügen.
Es müssen Möglichkeiten geschaffen werden, auch kleine Finanzierungssummen, ohne großen bürokratischen Aufwand zu beantragen.
Finanzielle Mittel sollen daher sowohl an Staaten als auch an zivilgesellschaftliche Organisationen gehen, die die bedürftigen Menschen im Zweifelsfall besser erreichen können als staatliche Strukturen.
Fairer Handel setzt sich schon heute für Klimagerechtigkeit auf allen Ebenen ein, durch Förderung von Anpassungsmaßnahmen bis hin zu solidarischen Aktionen bei den Handelspartnern. Doch in der weltweiten Krisensituation ist das nicht genug. Wir brauchen eine gerechtere Klimapolitik, die die besonders Betroffenen deutlich besser schüzt und in der die Verusachenden der Klimakrise endlich Verantwortung übernehmen.
Höchste Zeit für Klimagerechtigkeit!
Mehr Informationen zur Weltladen-Kampagne finden Sie auf der Seite des Weltladen-Dachverbands und ein Positionspapier beim Forum Fairer Handel.
Update zur Kampagne Mächtig fair!
Das EU-Lieferkettengesetz wurde verabschiedet!
Symbolträchtig am Jahrestag des Einsturzes von Rana Plaza am 24. April 2024 wurde das EU-Lieferkettengesetz endlich verabschiedet. Mehr erfahren Sie hier….