Seit mehr als einem Vierteljahrhundert wirbt der Weltladen um gerechte Produktion und ein lebenswertes Auskommen für die Anbauer. Von Carola Eissler
Als Anfang der 1970er Jahre in Deutschland die ersten Weltläden eröffneten und auf unfaire Preise und unmenschliche Produktionsbedingungen hinwiesen, da wurden sie bestenfalls belächelt. Das hat sich schon längst geändert. Denn heute wissen auch Milchbauern und Landwirte in Deutschland was es bedeutet, Preise diktiert zu bekommen. „Der Weltladen, das war schon immer auch eine politische Arbeit“, sagen Bärbel Haug und Günter Banzhaf vom Beirat und Vorstand des „Eine Welt Vereins Reutlingen“, sowie Anette Scholz, die Leiterin des Weltladens in der Rathausstraße. Seit mehr als 25 Jahren vertreibt der Weltladen faire Ware und sorgt mit den 900 anderen Weltläden bundesweit dafür, dass kleine Kooperativen, Projekte, Bauern und Erzeuger von ihren Waren leben können. Was einst mit Kaffee, Tee und Kakao begann, umfasst inzwischen ein großes Sortiment von Schokolade, Honig, Gewürzen, aber auch Kleidung und Kunsthandwerk. Und dennoch, trotz aller Anstrengungen und Kampagnen: Der Marktanteil von fair gehandelter Ware bleibt bundesweit bei nicht mehr als zwei Prozent.
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