Reutlinger Nachrichten vom 11.04.2022, Norbert Leister
Eine Welt Verein macht auf Situation der Kakaobauern aufmerksam
Streikende Osterhasen am Samstag in der Innenstadt. Sonja Stockinger-Zügel, Günther Banzhaf und weitere Aktive vom Eine Welt Verein spazierten im Osterhasenkostüm zwischen den Marktständen hin und her und führten manch intensives Gespräch. „Die Verkäufer hier waren sehr offen für das Thema, weil es auch bei ihnen um faire Preise geht“, so die Aktiven. „Es geht dabei auch um Kinderarbeit – rund 1,5 Millionen Kinder arbeiten in Westafrika unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen, weil ihre Eltern sich keine bezahlten Arbeitskräfte leisten können“, so Sonja Stockinger-Zügel. Grundsätzlich würden etwa 5,5 Millionen Kleinbauern die Schokolade für den Weltmarkt anbauen – die allermeisten aber in extremer Armut leben, wie Günther Banzhaf erläuterte. Von dem Verkaufspreis einer Tafel Schokolade erhalten die Kakaobauern nicht einmal sieben Prozent – dahingegen kassieren Supermärkte (mit 44,2 Prozent) und die konventionellen Schokoladenhersteller (35,2 Prozent) den Bärenanteil, so der Eine-Welt-Verein. „Das ist nicht fair“, so die streikenden Hasen.