Mächtig Fair – Weltladen Gelnhausen wirbt für ein starkes europäisches Lieferkettengesetz

Vor zehn Jahren stürzte die Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch ein. Mehr als 1.100 Arbeiter*innen starben und rund 2.400 Menschen wurden verletzt. Aber hat sich seitdem etwas verändert? Was wurde aus all den Versprechen, die Textilproduktion gerechter für Mensch und Umwelt zu machen? Nicht sehr viel – der Modekonsum hat sich seit 2013 vervielfältigt – und damit auch der von besonders billiger Mode. Kleidertauschpartys und Second-Hand Mode haben zwar mehr Anhänger*innen gefunden, aber gleichzeitig steigen auch die Umsätze der Billiganbieter. Und die Müllberge aus weggeworfener Kleidung  wachsen ständig weiter, denn nur ein geringer Teil kann wiederverwertet werden.

Unter dem Motto „Mächtig FAIR“ macht der Weltladen Gelnhausen am diesjährigen Weltladentag, am 13. Mai 2023 darauf aufmerksam, dass Lieferketten endlich fairer werden können, wenn wir ein starkes EU-Lieferkettengesetz bekommen.

„Wir wollen in diesem Jahr am Weltladentag mit unserer Aktion zum einen die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren, wie wichtig ein starkes Lieferkettengesetz für das Leben von so vielen Menschen ist, und zum anderen deutsche Abgeordnete des EU-Parlaments auffordern, dafür zu stimmen. Aus unserer Sicht muss der bisherige Gesetzesentwurf der Kommission und des Rates im Parlament noch deutlich nachgebessert werden“, erklärt Dorothee Schäfer-Bier vom Weltladen Gelnhausen.

„In den Ländern, in denen Textilien hergestellt werden, geht es besonders darum, die Rechte von Arbeiter*innen zu unterstützen und zu stärken, den Fokus auf faire und sichere Arbeitsbedingungen zu legen und die Bildung von Gewerkschaften zu ermöglichen. Hier zu Lande können wir uns für mehr Sensibilisierung einsetzen – denn nur wer weiß, was hinter Fast Fashion steht, kann eine reflektierte Kaufentscheidung treffen,“ weiß Maria Seipel vom Weltladen Gelnhausen.

Im Rahmen der Aktion am Samstag, 13. Mai, können sich Interessierte vor dem Weltladen in der Langgasse 27 informieren und auch die Petition “Good Clothes, Fair Pay“ unterstützen, mit der existenzsichernde Löhne für Textilarbeiter*innen gefordert werden.