Kleiderschrank voll und trotzdem Lust auf ein neues Outfit?

Für alle, die schon zu viele Klamotten haben und trotzdem liebend gerne neue Kleidung mit nach Hause bringen, könnte der Kleidertausch genau das Richtige sein.

Am Samstag, 20. April 2024, veranstaltet der Weltladen Gelnhausen wieder eine Kleidertauschparty für Frauen, diesmal im Casino (Seniorenclub, unterhalb vom Kino, Brüder-Fischinger-Str.). Bis zu 10 gut erhaltene, saubere Kleidungsstücke können von 15 bis 16 Uhr abgegeben werden. Diese werden vom Team auf Thementische sortiert, während ihre ehemaligen Besitzerinnen bio-faire Getränke aus dem Weltladen und selbstgebackene Kuchen genießen. Bis 17 Uhr können dann beliebig viele der angebotenen Kleidungsstücke anprobiert und mitgenommen werden.

„Kleidung, auch Billigmode, ist viel zu wertvoll, um nach kurzem Gebrauch nutzlos im Schrank zu liegen oder im Müll zu landen“, findet Annegret Blendin, Initiatorin der Gelnhäuser Kleidertauschpartys. Denn für die Produktion unserer Kleidung mussten viele Menschen arbeiten, häufig unter gesundheitsschädlichen Bedingungen und für einen Hungerlohn. Der Anbau, das Färben und die Veredlung von Baumwolle belasten die Umwelt und verbrauchen große Mengen an Ressourcen.

Für die Herstellung einer Jeans z.B. werden ca. 8.000 Liter Wasser benötigt, das Kleidungsstück legt bei seinen verschiedenen Herstellungsschritten in unterschiedlichen Ländern über 60.000 km zurück und im gesamten Herstellungsprozess werden ca. 23 kg CO2 verursacht.

Und selbst die Entsorgung über die Kleidersammlung ist nicht unproblematisch, denn längst nicht alle Kleidungsstücke können weiterverwendet werden. Die chilenische Atakama-Wüste ist zu einer gigantischen textilen Müllkippe geworden, die erhebliche Umweltschäden verursacht.

„Wer Kleidung kauft, sollte sich dieser Thematik bewusst sein und die Kleidung entsprechend wertschätzen“, fasst Dorothee Schäfer-Bier vom Weltladen Gelnhausen zusammen. „Wird sie nicht mehr gebraucht, erfreut sie vielleicht eine andere Besitzerin, die ihrerseits Teile zum Tausch anbietet“. Eine sehr gute Wahl sei überdies der Kauf von fair produzierten und gehandelten Kleidungsstücken aus biologischen Rohstoffen. Viele Hersteller bieten inzwischen entsprechend zertifizierte Ware an, die Siegel wie IVN-Best, GOTS, Fair-Wear-Foundation oder den Grünen Knopf trägt.