Kleidertausch statt Konsumrausch am Samstag in der Kulturherberge

Termin : Sa., 29.03.2025, 15:00

Ein T-Shirt für 3 Euro? Es geht auch nachhaltiger!

„Schöne Kleidung erwerben und dabei Ressourcen schonen, das ist am Samstag möglich bei der 10. Gelnhäuser Kleidertauschparty am Samstag, 29. März, in der Kulturherberge, Schützengraben 5

„Wir laden alle Frauen ein, ab 15 Uhr mit bis zu 10 gut erhaltenen Kleidungsstücken, Schuhen und Accessoires in die KuH zu kommen“, so Annegret Blendin, Mitinitiatorin der Veranstaltung. Während die Kleidung vom Tauschteam kontrolliert und auf Thementische verteilt wird, können die Gäste sich bei selbstgebackenen Kuchen und Getränken und Kaffee aus dem Weltladen Gelnhausen unterhalten und informieren. Ab ca. 15.15 Uhr beginnt der Tausch-Rausch: nach Herzenslust stöbern, anprobieren und mitnehmen, damit viele ehemals geliebte Schätzchen aus den Kleiderschränken glückliche neue Besitzerinnen finden.

„Tauschen statt kaufen – die Idee zum nachhaltigen Kleiderkonsum haben wir aus einem Bildungsprojekt des Weltladens Gelnhausen entwickelt. Sie wird von einem bunt gemischten Frauenteam nun schon seit mehreren Jahren zweimal jährlich realisiert. Wir wollen Spaß an Mode haben ohne schlechtes Gewissen“, so Dorothee Schäfer-Bier vom Weltladen Gelnhausen. „Denn angesichts der Zustände in der konventionellen Textilproduktion mögen wir uns keine neuen Kleidungsstücke mehr kaufen.“

Im konventionellen Anbau von Baumwolle werden massive Umweltschäden hervorgerufen und gesundheitsschädigende Arbeitsbedingungen in Kauf genommen. Bis zum fertigen Kleidungsstück ist das Material durch zahlreiche Hände in vielen Ländern gegangen. Hände von Menschen, die von ihrer Arbeit kaum leben können, die ausgebeutet werden und gesundheitliche Schäden erleiden. Für einen Schleuderpreis erworben, wird das Kleidungsstück häufig nach kurzem Gebrauch wieder entsorgt. Dann setzt es seine umweltschädigende Existenz fort: fast die Hälfte der entsorgten Kleidung landet auf Deponien wie z. B. den endlosen Altkleider-Bergen in der chilenischen Atacama-Wüste.

Das muss nicht so sein. Kleidung kann lange getragen werden – auch von mehreren Besitzer:innen. Und sie kann fair und ökologisch produziert werden. Es gibt z. B. allein im afrikanischen Mali mehr als 1000 Baumwollfarmer, die sich dem Fairtrade-System angeschlossen haben. Umwelt- und Arbeitsschutz sind in ihren Betrieben selbstverständlich, dafür erhalten sie für ihre Baumwolle einen Fairtrade-Mindestpreis, der um 1/3 über den üblichen Preisen liegt. Das ermöglicht ihnen Planungssicherheit und Investitionen in Bildung und Gesundheit. Statt Baumwoll-Monokultur pflanzen sie Nutzpflanzen für den Eigenbedarf wie Hirse, Mais u.ä.. In solchen ökologischen Mischkulturen wird Bewässerung und chemischer Pflanzenschutz überflüssig, für Menschen und Umwelt ein Gewinn. Und die vielen weiteren Hände, durch die das Kleidungsstück geht? Sie alle profitieren, denn faire und ökologische Bedingungen entlang der gesamten Lieferketten sind im Fairen Handel selbstverständlich, so das Team vom Weltladen.

Ort: Kulturherberge, Schützengraben 5, Gelnhausen

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