Zum Weltladentag am 14. Mai fordern hunderte Weltläden bundesweit, dass die Gewinne entlang globaler Lieferketten gerechter verteilt werden müssen. Unter dem Motto „MÄCHTIG unfair“ zeigen sie die negativen Auswirkungen niedriger Preise in den Herkunftsländern auf. Auch der Weltladen Heppenheim schließt sich dieser bundesweiten Kampagne des Weltladen-Dachverbandes an und präsentiert im Schaufenster in der Marktstraße 17 dazu passende Hintergrundinformationen und Forderungen.

Weltweit erzielen viele Produzenten und Produzentinnen kein existenzsicherndes Einkommen aus dem Handel mit ihren Produkten, denn die Preise, die sie für Kaffee, Kakao, Bananen oder Tee erhalten, decken nicht einmal die Produktionskosten. Entlang globaler Lieferketten herrscht laut Weltladen-Dachverband und Forum Fairer Handel ein extremes Macht- und Verhandlungsungleichgewicht. Dies führt dazu, dass große Unternehmen gegenüber Lieferanten und Produzierenden niedrige Preise und unfaire Vertragskonditionen durchsetzen können. In der Regel profitieren die großen Unternehmen von den Gewinnen, während die Produzent*innen um ihre Existenz kämpfen.

Die Fair-Handels-Bewegung setzt sich für eine rasche Nachbesserung des im Mai 2021 beschlossenen „Gesetzes zur Stärkung der Organisationen und Lieferketten im Agrarbereich“ ein, welches die gravierendsten unlauteren Handelspraktiken verbietet. „Die Bundesregierung sollte schnellstmöglich ein Verbot von Preisen unterhalb der Produktionskosten in Deutschland einführen und sich für eine gerechtere Verteilung der Wertschöpfung entlang der Lieferkette einsetzen,“ fordert Anna Hirt, politische Referentin beim Weltladen-Dachverband in Mainz.

Umso wichtiger ist es für die Weltläden, auch weiterhin ein Zeichen für globale Gerechtigkeit und die Menschenrechte zu setzen. Der Faire Handel ermöglicht den Produzent*innen eine nachhaltige Produktion durch partnerschaftliche Preisfindung, existenzsichernde Einkommen und Löhne sowie Prämien für gemeinschaftliche Projekte sowie Aufpreise für biologisch angebaute Produkte. Dumping-Preise, die nicht einmal die Produktionskosten decken, müssen verboten werden!