Am 24. April 2013 kamen in Bangladesch mehr als 1100 Menschen bei ihrer Arbeit ums Leben, weitere 2500 wurden verletzt. Rana Plaza, das Gebäude, in dem sie Mode produzierten, stürzte ein. Es war der Arbeitsplatz von 5000 Personen, meist jungen Frauen, die für viele der weltweit größten Modemarken Kleidung herstellten.
Seit 10 Jahren finden in der Woche rund um diesen schrecklichen Jahrestag weltweit Aktionen statt. In der „Fashion Revolution Week“ wird mit verschiedensten Aktionen weltweit die Situation derjenigen beleuchtet, die unsere Kleidung machen. Die Probleme beginnen beim Anbau von Baumwolle, bei dem teilweise Pflanzenschutzmittel aus der Luft versprüht werden, während Arbeitende sich ungeschützt auf den Feldern befinden. Sie setzen sich bei den unzähligen Arbeitsschritten fort, die jeweils dort stattfinden, wo es am billigsten ist: Spinnen in China, Weben in Taiwan, Färben in Tunesien, schließlich Nähen in Bangladesh. Und sie enden mit umweltbelastenden Bergen von Textilmüll, der nicht recycelt werden kann.
„Die Bedingungen, unter denen unsere Mode hergestellt wird, müssen transparenter werden“, sagt Dorothee Schäfer-Bier vom Weltladen Gelnhausen. „Das Lieferkettengesetz ist ein guter erster Schritt auf dem Weg zu fairen Arbeitsbedingungen und umweltgerechten Produktionsprozessen. Aber solange sich Käufer finden, die ohne nachzudenken begeistert Billigangebote nutzen, werden die Hersteller jedes Schlupfloch nutzen, um weiter billigst zu produzieren auf Kosten von Menschen und Umwelt.“
„Niemand soll für unsere Mode leiden oder gar sterben“, das sagt nicht nur der Verein Fashion Revolution Germany, sondern auch der Weltladen Gelnhausen, der mit seinen regelmäßigen Kleidertauschpartys zum nachhaltigen Umgang mit Bekleidung anregen will.
Am 20. April ist es wieder soweit. Jede Frau ist eingeladen, ab 15 Uhr mit bis zu 10 gut erhaltenen und sauberen Kleidungsstücken ins Casino zu kommen. Bis 16 Uhr wird Kleidung angenommen, kontrolliert und auf Thementische verteilt. Die Teilnehmerinnen können beliebig viele Teile anprobieren und für den Eigenbedarf kostenlos mitnehmen. Mit bio-fairen Getränken und Gebäck aus dem Weltladen sowie selbstgebackenen Kuchen ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Spenden gehen an das Frauenhaus Wächtersbach und den Weltladen Gelnhausen.