Ackerland aus Wüstensand: Bio-Lebensmittel und Textilien von Sekem in Ägypten

Sekem, die „Kraft der Sonne“, steht für ein nachhaltiges Zukunftsmodell durch ökologische Landwirtschaft. Es begann mit der Kultivierung von 70 Hektar Wüstenland; heute vereint das Unternehmen mehrere landwirtschaftliche und verarbeitende Betriebe, die nach ökologischen und fairen Standards arbeiten.

Auch die beliebten Bio-Dattel-Trüffel entstehen in einem der Sekem-Betriebe. Die Verarbeitung der Rohwaren zu exportfertigen Lebensmitteln erhöht die Wertschöpfung und bietet qualifizierte, fair entlohnte Arbeitsplätze für über 2.000 Menschen. Sekem fördert besonders die beruflichen Chancen von Frauen. Das Unternehmen versteht sich dabei nicht nur als Arbeitgeber, sondern als Ort der Gemeinschaft und persönlichen Entwicklung. Gesundheitszentren und Bildungseinrichtungen vom Kindergarten bis zur „Heliopolis-Universität für Nachhaltige Entwicklung“ stehen auch den Bewohner*innen der Umgebung offen.

Wahat: Das Wunder in der Wüste

Der Grundstein aller Sekem-Aktivitäten ist die Erschließung neuer Anbauflächen in der Wüste, denn nur etwa drei Prozent der Staatsfläche Ägyptens sind landwirtschaftlich nutzbar. Mit Kompost, effizienter Bewässerung und angepasster Bepflanzung kann jedoch aus Sand lebendiger Boden werden. In Wahat, 400 km südwestlich von Kairo, machte Sekem nach der Entdeckung einer Wasserquelle hunderte Hektar Wüstenland mit ökologischer Landwirtschaft urbar und leistet so einen wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherung. Von der Wahat-Farm stammen auch die Datteln für die Dattel-Trüffel. Der Anbau erfolgt biodynamisch nach Demeter-Standards. Diese Methode betrachtet Landwirtschaft und Natur als Einheit und in sich geschlossenes System und berücksichtigt spirituelle Aspekte im Anbau.

Die Bäuerinnen und Bauern erhalten durch die Zusammenarbeit mit Sekem faire Preise und Zugang zu Bildungsprogrammen sowie Gesundheitsversorgung. So können sie ihre sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Lebensbedingungen verbessern. Die Vereinigung der Erzeuger*innen entscheidet über die Verwendung der Fair-Handels-Prämie, z. B. für Alphabetisierungsprogramme, Trinkwasserprojekte und landwirtschaftliche Schulungen.

„Als ich 2010 auf die Wahat-Farm kam, war es Wüstenland, begrenzt von wenigen kleinen Kasuarinen-Bäumen. Jetzt gibt es viele grüne Flächen. Der Bio-Landbau in der Wüste ist eine Herausforderung, die aber auch viel Glück und Hoffnung mit sich bringt.“

(El-Shahat Sahri, Bauer)

Klimapositiv in die Zukunft

Die Produzent*innen in Ägypten sind vom Klimawandel stark betroffen. Sekem erforscht ökologische Methoden, um Anbau und Pflanzen bestmöglich an die Veränderungen anzupassen. Aber vor allem unternimmt Sekem konkrete Schritte für den Klimaschutz und die CO2-Reduktion. Das Unternehmen will spätestens im Jahr 2027 ausschließlich erneuerbare Energien in allen Bereichen einsetzen.

Schon heute liefern Fotovoltaik-Anlagen den Strom für ressourcenschonende Bewässerungssysteme. Die neue landwirtschaftliche Fläche in der Oase Wahat bindet durch den biologisch-dynamischen Bodenaufbau und die Pflanzung von 10.000 Bäumen jährlich über 975 Tonnen CO2. Sekem ist inzwischen klimapositiv, kompensiert also mehr CO2 als es verursacht.

Für dieses Geschäftsmodell, das Profitabilität mit Respekt vor Mensch und Umwelt kombiniert, wurde der Gründer Ibrahim Abouleish 2003 mit dem „Alternativen Nobelpreis“ ausgezeichnet.

Erfahren Sie hier mehr über die Philosophie des Unternehmens und das Leben auf der Sekem-Farm:

Bildnachweise für diese Seite (von oben nach unten): El Puente, Sekem, Sekem, Sekem

Weitere Informationen finden Sie unter www.sekem.com