Pressemitteilung
Osterhasen fordern existenzsichernde Kakaopreise
Offenburg, 2. April 2025 Kurz vor Ostern erreichen die Regale in deutschen Supermärkten wieder Millionen Schokohasen. Doch hinter der süßen Fassade verbirgt sich eine bittere Realität: Während deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher über steigende Schokoladenpreise stöhnen, erhalten Kakaofarmer in Ghana und Côte d’Ivoire noch immer keine existenzsichernden Preise. Schokoladenunternehmen wie Lindt&Sprüngli, der Hersteller des beliebten Goldhasen, verkünden weiterhin steigende Umsätze und Gewinne.
Am Samstag, 05. April 2025 von 11:00 Uhr bis 14:00 Uhr Uhr protestieren die Hasen auch in Offenburg beim Weltladen in der Lange Straße.
„Die Situation für die Familien in den Kakaoanbauregionen ist alarmierend“, erklärt Christine Junker, Geschäftsführerin im Weltladen Regentropfen, Offenburg. Der derzeit hohe Kakaopreis kommt bei den Kakaobäuerinnen und –bauern in Westafrika nicht an. Die Mehrheit der Farmerinnen und Farmer lebt noch immer in Armut. Zusätzlich haben klimawandelbedingte Wetterextreme zu massiven Ernteausfällen in Ghana und Côte d’Ivoire geführt.
„Der Kakaopreis auf dem Weltmarkt ist abhängig von Angebot und Nachfrage”, erklärt Junker. Während in Westafrika die Ernteerträge einbrechen, investieren Länder wie Brasilien und Ecuador derzeit massiv in den Kakaoanbau. „Die Kleinbäuerinnen und -bauern tragen das volle Risiko der Preisschwankungen, während Konzerne sich absichern können und selbst bei Hochpreisphasen Gewinne einfahren, indem sie die Kosten an Verbraucherinnen und Verbraucher weitergeben. Schokoladenunternehmen müssen jetzt ihre Verantwortung in der Lieferkette wahrnehmen und verbindliche Zusagen geben, langfristig existenzsichernde Preise zu bezahlen“, fordert Otto Meier, Mitarbeiter im Weltladen. „Es ist unverständlich, dass im Bundeswahlkampf gefordert wurde, das Lieferkettensorgfaltpflichengesetz (LKSG) zur reduzieren bzw. ganz zu streichen. Die Kommissionspräsidentin Frau von der Leyen hat auch gleich eine Verwässerung des LKSG in Aussicht gestellt“, so Meier.
Die Herausforderungen für Kakaobauern werden durch die Klimakrise weiter verschärft. Veränderte Niederschlagsmuster, steigende Temperaturen und neue Pflanzenkrankheiten bedrohen die Ernten. Um diesen Problemen zu begegnen, benötigen die Bäuerinnen und Bauern dringend finanzielle und technische Unterstützung für einen klimaresilienten Kakaoanbau.
„Fluchtursachen bekämpfen war das Schlagwort vor einigen Jahren. Nur mit stabilen, fairen Einkommen können Kakaofarmer in nachhaltige Anbaumethoden investieren“, betont Christine Junker.
Besonders am Samstag, aber auch zu den üblichen Öffnungszeiten des Weltladens wird die Schokolade FAIRAFRIC präsentiert. Das deutsch-ghanaische Unternehmen ist angetreten, die Herstellung von Schokolade im Anbauland zu revolutionieren, und ist bereits ein leuchtendes Beispiel für fair geproduzierte Schokolade. Mehr Information unter https://weltlaeden.de/offenburg/fairafric-schokolade-made-in-ghana/