Hans-Joachim Schmitz ergänzte: „Mir als Vorsitzender des Vereins Eine-Welt Linz ist die Auszeichnung besonders wichtig, weil sie die erfolgreichen Bemühungen des Ladenteams, Fairen Handel in Linz zu etablieren, bestätigt. Wir verkaufen nicht nur fair gehandelte Lebensmittel und Kunsthandwerk, sondern wir informieren auch über die Produktionsbedingungen und zeigen so, dass ein anderes Handelssystem möglich ist. Nicht zuletzt unter Berücksichtigung der für den Weltladen anfallenden monatlichen Kosten würden wir uns wünschen, dass die Bevölkerung intensiver die Produkte des Fairen Handels nutzt.“
Das Ziel der WFTO, des weltweiten Netzwerkes für 100 % Fairen Handel ist, die soziale Situation benachteiligter Produzenten zu verbessern, die Zusammenarbeit von Organisationen des Fairen Handels zu fördern und sich für eine größere Gerechtigkeit im Welthandel einzusetzen.
Im Jahr 2013 führte die WFTO ein Überprüfungsschema und Gütesiegel für den Fairen Handel ein. Das WFTO-Siegel identifiziert registrierte Organisationen weltweit, die ausschließlich mit fair gehandelten Produkten handeln. Ein Unternehmen, das dieses Siegel trägt, erfüllt zehn Prinzipien für Fairen Handel, die von der WFTO festgelegt wurden. Die Einhaltung der Standards wird durch eine Selbsteinschätzung, regelmäßige Überprüfung und externe Verifizierung bestätigt.
Im Gegensatz zum Fairtrade-Siegel ist das WFTO-Emblem kein Produktsiegel. Es soll stattdessen Organisationen auszeichnen, die sich ganz dem Fairen Handel verschreiben.
Es soll sie dadurch gegenüber kommerziellen sowie anderen Fair-Handels-Unternehmen hervorheben und signalisieren, dass ihr Kerngebiet den Fairen Handel betrifft.
Die zehn Prinzipien der WFTO-Mitglieder:
1. Chancen schaffen für wirtschaftlich benachteiligte Produzent*innen
2. Transparenz und Verantwortung setzen in ihrer Geschäftstätigkeit zum Wohle der Produzent*innen
3. Gewinnmaximierung auf ihre Kosten ausschließen, entsprechend verpflichten sie sich zu Vorfinanzierung, falls gewünscht, zu langfristigen Handelsbeziehungen etc.
4. Einen fairen Preis bezahlen, der im Dialog ausgehandelt wurde und von den Produzent*innen als fair angesehen wird
5. Zwangsarbeit ausschließen und die UN-Konvention zu den Rechten von Kindern respektieren
6. Für die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie für Nicht-Diskriminierung und Versammlungsfreiheit einsetzen
7. Gesunde und sichere Arbeitsbedingungen schaffen
8. Weiterbildungsmaßnahmen für die Produzent*innen sowie für die eigene Belegschaft unterstützen
9. Für Fairen Handel werben und sich auf politischer Ebene für mehr Gerechtigkeit im Internationalen Handel einsetzen
10. Maßnahmen des Ressourcen- und Umweltschutzes unterstützen