Im Jahr 2014 überreichte Maria Evertz vom Weltladen-Dachverband dem Weltladen Linz in Anwesenheit mehrerer Vorstandsmitglieder des Vereins Eine-Welt Linz e.V. die Weltladen/WFTO-Urkunde.

Von links: Eine-Welt-Vorsitzender bis 2023 Hans-Joachim Schmitz, Vorstandsmitglied des Weltladen-Dachverbandes Maria Evertz, Bildungsreferent Karl Hermann Amthauer, Vorstandsmitglied Britta Tokarz, Schriftführerin Luzia Kröll, stellv. Vorsitzende Annette Förster. 
         
Vorstandsmitglied Maria Evertz vom Weltladen Dachverband gratulierte dem Weltladen Linz zu der Auszeichnung. Wie sie sagte, hat sich der Weltladen Linz in den fünf Jahren seines Bestehens diese Auszeichnung zu Recht verdient. Maria Evertz informierte, dass die WFTO 1989 gegründet wurde und ein globales Netzwerk von Organisationen des Fairen Handels aus über 70 Ländern ist.
Die WFTO-Mitglieder sind Produzenten-Kooperativen und -Vereinigungen, Export-Gesellschaften, Importeure, Einzelhändler, nationale und regionale Fair-Handels-Netzwerke und Finanzinstitutionen, die der Fair-Handels-Bewegung angehören. Die WFTO repräsentiert demnach die gesamte Handelskette, vom Produkt bis hin zum Verkauf.
                                                       

Hans-Joachim Schmitz ergänzte: „Mir als Vorsitzender des Vereins Eine-Welt Linz ist die Auszeichnung besonders wichtig, weil sie die erfolgreichen Bemühungen des Ladenteams, Fairen Handel in Linz zu etablieren, bestätigt. Wir verkaufen nicht nur fair gehandelte Lebensmittel und Kunsthandwerk, sondern wir informieren auch über die Produktionsbedingungen und zeigen so, dass ein anderes Handelssystem möglich ist. Nicht zuletzt unter Berücksichtigung der für den Weltladen anfallenden monatlichen Kosten würden wir uns wünschen, dass die Bevölkerung intensiver die Produkte des Fairen Handels nutzt.“

Das Ziel der WFTO, des weltweiten Netzwerkes für 100 % Fairen Handel ist, die soziale Situation benachteiligter Produzenten zu verbessern, die Zusammenarbeit von Organisationen des Fairen Handels zu fördern und sich für eine größere Gerechtigkeit im Welthandel einzusetzen.

Im Jahr 2013 führte die WFTO ein Überprüfungsschema und Gütesiegel für den Fairen Handel ein. Das WFTO-Siegel identifiziert registrierte Organisationen weltweit, die ausschließlich mit fair gehandelten Produkten handeln. Ein Unternehmen, das dieses Siegel trägt, erfüllt zehn Prinzipien für Fairen Handel, die von der WFTO festgelegt wurden. Die Einhaltung der Standards wird durch eine Selbsteinschätzung, regelmäßige Überprüfung und externe Verifizierung bestätigt.

Im Gegensatz zum Fairtrade-Siegel ist das WFTO-Emblem kein Produktsiegel. Es soll stattdessen Organisationen auszeichnen, die sich ganz dem Fairen Handel verschreiben.

Es soll sie dadurch gegenüber kommerziellen sowie anderen Fair-Handels-Unternehmen hervorheben und signalisieren, dass ihr Kerngebiet den Fairen Handel betrifft.

 

Die zehn Prinzipien der WFTO-Mitglieder:

1. Chancen schaffen für wirtschaftlich benachteiligte Produzent*innen

2. Transparenz und Verantwortung setzen in ihrer Geschäftstätigkeit zum Wohle der Produzent*innen

3. Gewinnmaximierung auf ihre Kosten ausschließen, entsprechend verpflichten sie sich zu Vorfinanzierung, falls gewünscht, zu langfristigen Handelsbeziehungen etc.

4. Einen fairen Preis bezahlen, der im Dialog ausgehandelt wurde und von den Produzent*innen als fair angesehen wird

5. Zwangsarbeit ausschließen und die UN-Konvention zu den Rechten von Kindern respektieren

6. Für die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie für Nicht-Diskriminierung und Versammlungsfreiheit einsetzen

7. Gesunde und sichere Arbeitsbedingungen schaffen

8. Weiterbildungsmaßnahmen für die Produzent*innen sowie für die eigene Belegschaft unterstützen

9. Für Fairen Handel werben und sich auf politischer Ebene für mehr Gerechtigkeit im Internationalen Handel einsetzen

10. Maßnahmen des Ressourcen- und Umweltschutzes unterstützen