Produkt des Monats
Fairschärft! – Grillen mit Saucen von Turqle Trading in Südafrika
Sonnengereifte Tomaten, feurige Chilis und aromatische Gewürze sind das Erfolgsrezept von Turqle Trading. Die Organisation unterstützt kleine Betriebe beim Export verarbeiteter Lebensmittel und schafft so zukunftsfähige Arbeitsplätze und mehr lokale Wertschöpfung. Das war das Ziel von Pieter Swart und Rain Morgan, als sie 1997 Turqle Trading in Kapstadt gründeten.
Eine wichtige Aufgabe, denn 50 Prozent der Bevölkerung Südafrikas sind jünger als 25 Jahre und die Hälfte der jungen Menschen ist arbeitslos. Besonders Frauen sind von Armut und Ausbeutung betroffen. Seit mehr als einem Jahrzehnt verzeichnet Südafrika kaum wirtschaftliches Wachstum. Auch lange nach dem Ende der Apartheid sind Coloureds und Schwarze wirtschaftlich weiterhin benachteiligt. Die Corona-Pandemie hat diese Situation noch verschärft.
Turqle Trading unterstützt zehn Unternehmen in der Region Western Cape bei der Produktentwicklung und fairen Vermarktung von exportfertigen Gewürzmischungen, Saucen und Essig-Mischungen. Sie arbeiten in zehn unabhängigen Produktionsstätten. Turqle Trading entwickelt die Rezepturen und Produktdesigns und kommuniziert mit den Händlern im In- und Ausland. Das sichert nicht nur mehr als 700 feste Arbeitsplätze, sondern erhöht auch die Wertschöpfung. Alle Betriebe zeichnen sich durch Produkte von höchster Qualität und fairen Arbeitsbedingungen aus. Die ProduzentInnen legen großen Wert auf ökologische Anbaumethoden und verarbeiten frische Chilis und regionales Gemüse. Auch die Flaschen, Label und Kartons stammen aus Südafrika.
So ist Fynbos Foods in Malmesbury spezialisiert auf Chilis. Auf den Feldern wachsen 12 verschiedene Chilisorten, von mild bis extra scharf. Die Chilischoten werden vor Ort getrocknet, geräuchert und mit regionalem Gemüse zu Saucen und Gewürzmischungen verarbeitet. Den Großteil der Produkte exportiert Turqle Trading unter den Markennamen Cape Treasures und Ukuva iAfrika an Fair-Handels-Organisationen in Europa, u.a. unter den Handelsmarken von El Puente, eine der „Quellen“ des Weltladens Gladenbach.
Der Fair Trade Trust: Weiter mit Bildung
Um den ArbeiterInnen und ihren Familien berufliche Perspektiven und Aufstiegschancen zu eröffnen, gründete Turqle Trading den Fair Trade Trust. Die Stiftung speist sich aus Verkaufserlösen und finanziert vor allem die Schulgebühren für die Kinder der Angestellten. Mit gezielten Aus- und Weiterbildungsprogrammen können die Angestellten ihre Potentiale entfalten und Fähigkeiten erweitern. Stipendien ermöglichten bereits einigen Kindern den Besuch einer Universität.
Auch in der kleinen Firma St. Louis, die Würzsaucen herstellt, werden die MitarbeiterIinnen gezielt gefördert. Laodicea Okkers zum Beispiel begann als Angestellte in der Lebensmittelkontrolle. Mit Unterstützung durch den Fair Trade Trust absolvierte sie mehrere Fortbildungen und arbeitet nun im Alter von 28 Jahren in der Leitung des Qualitätsmanagements und der Kundenbetreuung. Sie ist stolz darauf, mit ihren neuen Kompetenzen zum Erfolg der Firma beizutragen. In der Corona-Krise zeigte sich die Stärke und Solidarität des Fairen Handels. Die Lebensmittelproduktion lief trotz eines strengen Lockdowns weiter. So konnte Turqle Trading eine lokale Hilfsorganisation unterstützen, die Schulkinder mit Lebensmitteln versorgt.
Im Juni sind Produkte des Herstellers Turqle Trading mit einem Rabatt von 10 % zu erwerben.
Textt von: Doris Häring