Dicht gedrängt saßen am vergangenen Donnerstag zahlreiche Besucher*innen im Weltladen Freising neben dem improvisierten Laufsteg mitten im Laden und genossen eine fröhliche und farbenfrohe Modenschau: Begeistert präsentierten die Mitarbeiterinnen des Weltladens die bunten Kleider von Global Mamas und eröffneten so temperamentvoll den Vortragsabend, der im Rahmen der Fairen Woche 2019 stattfand. Nachdem sich alle davon überzeugen konnten, dass sich die Mode dieses Labels mehr als sehen lassen kann, berichteten Patience Essibu, Mitgründerin von Global Mamas, und Barbara Tetteh-Appain die dort als Designerin und Trainerin arbeitet, von ihrem Alltag und der zentralen Rolle, die Geschlechtergerechigkeit spielt, um die Armutsspirale in einem Land zu beenden.

Global Mamas schafft Zukunft

„Frauen in die Lage zu versetzen, finanziell unabhängig zu sein, leistet einen wichtigen Beitrag dazu, die Wirtschaft eines ganzen Landes zu stärken und Arbeitslosigkeit zu reduzieren,“ sagte Patience Essibu. Global Mamas bezahlt grundsichernde Löhne (3-facher Mindestlohn), hat ein eigenes Gesundheitsprogramm, investiert in die Weiterbildung der Frauen und übernimmt die professionelle Vermarktung der Produkte. Das trägt zur Unabhängigkeit der Frauen bei und versetzt sie in die Lage, sich ein eigenständiges Leben aufzubauen.

Theresia Endrieß vom Weltladen Team war beeindruckt, dass die Frauen von Global Mamas einen großen Teil ihres Verdienstes in ihre Kinder investieren, damit diese eine gute Ausbildung bekommen.  Und Ursula Blum ergänzt: „Mich hat gefreut, dass wir mit der Modenschau unsere Wertschätzung zum Ausdruck bringen konnten – frei nach dem Motto von Global Mamas: Love our products.“

Gabi Ludwig von Handtrade importiert und vertreibt mit ihrer Firma Handtrade die Produkte von Global Mamas in Deutschland. Sie ist immer noch beeindruckt, dass die Ware aus Ghana ohne Plastikverpackung ankommt. Mehr noch, dass die Kartons, in der die Ware versandt wird, nicht neu angeschafft werden, sondern bereits schon einmal verwendet wurden. Der Bericht der Produzentinnen zeigt: Global Mamas wirkt. Fairer Handel schafft Zukunft.

Global Mamas aus Ghana: Mit handgemachten Textilien in die Zukunft

Global Mamas sind Mütter, Ehefrauen, Großmütter, Schwestern, talentierte Unternehmerinnen und Führungskräfte in ihren Gemeinden. Der Schwerpunkt der Organisation liegt in der Konfektion und Produktion von Textilien aus GOTS-zertifizierter Baumwolle. Die Stoffe werden aufwendig manuell in traditioneller Wachsbatik-Technik bedruckt, wobei lokale handwerkliche Fähigkeiten erhalten und gefördert werden. Außerdem gestalten sie Schmuck aus Perlen, die sie nach traditioneller Technik aus recyceltem Glas herstellen und produzieren Seifen und Cremes aus Sheabutter.

Das Motto der Fairen Woche 2019: Gleiche Chancen durch Fairen Handel.

2019 fand die Faire Woche unter dem Motto „Gleiche Chancen durch Fairen Handel“ statt. Trotz vieler politischer und gesellschaftlicher Errungenschaften werden Frauen auch weiterhin benachteiligt. Ihre Arbeit wird gegenüber männlicher Arbeit oft nicht oder schlechter entlohnt. In vielen Ländern des Südens haben Frauen und Mädchen häufig nur begrenzt Zugang zu Bildung, Besitz und Kapital und sind oftmals von geschlechtsspezifischen Menschenrechtsverletzungen betroffen. So bleiben Frauen in einer Spirale der Armut gefangen – und ihre Länder gleich mit! Eine stärkere Beteiligung von Frauen kommt dabei auch der Gemeinschaft zugute. So bildet die Förderung von Frauen unter anderem die Grundlage für das Erreichen der nachhaltigen Entwicklungsziele. Fair-Handels-Unternehmen lehnen Geschlechterdiskriminierung ab und setzen sich aktiv für eine Gleichberechtigung ein. www.faire-woche.de