Bildung statt Kinderarbeit! Immer noch arbeiten Millionen von Kindern auf Plantagen, in Steinbrüchen und Fabriken.“ Dies stand auf einem der Transparente, welches Aktive des Fairen Forums Freising am Mittwoch, 09. September 2020, an der Volkshochschule (VHS) Freising, aufgehängt haben. Auf einem anderen Transparent an anderer Stelle wird Bundesminister Gerd Müller zitiert: „Das Wohl der Menschen ist nicht verhandelbar!“

Anlass für diese Aktion des Fairen Forums Freising war die diesjährige Faire Woche. Jürgen Maguhn, Mitglied des Fairen Forums und gleichzeitig Vorstand der VHS Freising, fasste das Ziel und die Idee folgendermaßen zusammen: „In der Fairen Woche 2020 soll in Freising niemand am Thema Fairer Handel vorbeikommen!“

Vom 11. bis 26. September wurden an verschiedenen öffentlichen Gebäuden – sowie an Brückengeländern – Transparente befestigt und Fragen der globalen Gerechtigkeit aufgeworfen, um so für einen fairen Handel zu werben. Außerdem wehten auf dem Marienplatz Fahnen mit dem Fairtrade-Town-Logo und wiesen darauf hin, dass sich Freising als Fairtrade-Stadt dem Fairen Handel verpflichtet hat.

Zusätzlich fand am Samstag (19. Sep.) von 9 bis 12 Uhr in der Unteren Hauptstraße ein gemeinsamer Info-Stand des Fairen Forums Freising und des Bildungs- und Kampagnenteams des Weltladens Freising mit Informationen zu den fair gehandelten Produkten Kakao/Schokolade, Kaffee, Kleidung und IT statt. Hier konnten Postkarten an Bundeswirtschaftsminister Altmaier unterschrieben werden, welche dazu aufzufordern, die Blockadehaltung gegen ein Lieferkettengesetz und damit gegen Menschenrechte und Umweltschutz aufzugeben (mehr zur Initiative Lieferkettengesetz unter lieferkettengesetz.de).

 

Die Faire Woche 2020

Die Faire Woche wurde veranstaltet vom Forum Fairer Handel e.V. in Kooperation mit TransFair e.V. und dem Weltladen-Dachverband e.V.. Unter dem Motto „Fair statt mehr“ beschäftigte sich die Aktionswoche diesem Jahr mit der Frage, was es für ein gutes Leben braucht. „Die Frage, was ein gutes Leben ausmacht, hat durch die Corona-Pandemie eine eindringliche Aktualität bekommen“, sagt Ursula Blum vom Verein Partnerschaft Eine Welt Freising e.V.: „Die Krise macht deutlich, dass unser Wirtschaftssystem nicht unverwundbar ist und dass es vielen Menschen die Chance auf ein gutes Leben verwehrt – vor allem im Globalen Süden.“ Gleichzeitig biete es die Chance, das eigene Konsumverhalten, aber auch ein auf Wachstum ausgerichtetes System als Ganzes zu hinterfragen. „Der Faire Handel stellt den Menschen in den Mittelpunkt, nicht den Profit“, unterstreicht auch Monika Hobmair, Sprecherin des Fairen Forums Freising, und erläutert: „Seit 50 Jahren sorgt der Faire Handel zum Beispiel mit höheren Erlösen für die Produzierenden sowie mit verlässlichen Handelsbeziehungen dafür, dass auch die Menschen am Anfang der Lieferketten ein gutes Leben haben können.“ Die Faire Woche fand in diesem Jahr zum 19. Mal statt. Der Faire Handel schafft Perspektiven für rund 2,5 Mio. Kleinproduzierende und ihre Familien weltweit (mehr unter faire-woche.de).

 

Das Faire Forum Freising

Bereits seit der Ernennung zur Fairtrade-Stadt im Sommer 2011 gibt es in Freising das Faire Forum. Es möchte die Idee des Fairen Handels in der Freisinger Öffentlichkeit zum Thema machen und gleichzeitig ganz konkret eine sozialgerechte und ökologische Beschaffung u.a. bei der Stadt, in Schulen und Kitas oder in der Gastronomie fördern. Es versteht sich als ein Forum, um Ideen für ein zukunftsfähiges Zusammenleben, über die Regionsgrenzen hinaus, gemeinsam weiterzuentwickeln. Weitere Informationen online unter www.freising.de. Kontakt: Monika Hobmair (Sprecherin des Fairen Forums Freising)