Den Alltag unterbrechen, Abstand gewinnen zum Nachdenken, Anregungen für neue Sichtweisen auf das Leben bekommen, dazu eignet sich besonders die Lektüre eines Buches. Sie wirkt ganz anders als Nachrichtenkonsum oder Zeitungslektüre. Das macht einen gelassener, freundlicher, fröhlicher.
Vielleicht versuchen Sie es einmal mit Joachim Meyerhoffs neuem Buch „Man kann auch in die Höhe fallen“. Auf der Geburtstagsfeier seines kleinen Sohnes ereignet sich ein Zwischenfall, der keinen Zweifel daran lässt, dass es so nicht weitergehen kann. Der Erzähler verlässt Berlin und zieht zu seiner Mutter aufs Land, die auf einem herrlichen Grundstück unweit vom Meer ein sehr selbstbestimmtes Leben führt. Mutter und Sohn sind sich immer schon sehr nah gewesen, aber diese gemeinsamen Wochen werden zu einer besonderen Zeit. Der Sohn klinkt sich ein in den Tagesablauf der Mutter, beginnt seinen Theaterroman und andere Geschichten zu schreiben und findet allmählich heraus aus Zorn und Nervosität, die ihn sein ganzes Leben begleitet haben.
Schon oft von unseren Kunden nachgefragt ist der Roman der Deutschen Buchpreisträgerin 2024 Martina Hefter „Hey, guten Morgen, wie geht es dir?“ Tagsüber hilft Juno ihrem schwerkranken Mann Jupiter dabei, seinen Alltag zu meistern. Sie ist Künstlerin, tanzt und spielt Theater. Und nachts, wenn sie wieder einmal nicht schlafen kann, chattet sie mit Love-Scammern im Internet. Martina Hefter hat einen berührenden Roman über Bedürfnisse und Sehnsüchte geschrieben. Und darüber, wie weit man bereit ist, für die Liebe zu gehen.
Für Kinder ab 6 Jahren eignet sich in der Weihnachtszeit besonders „Jims brillante Weihnachten“ von Emma Thompson. Jim ist eine Seele von Hund, der – an der Seite von Sir Henry Cole – in einem prachtvollen Museum Londons lebt. Er ist ein passionierter Leser, weshalb es ihn sehr betrübt, dass seine Sehkraft mehr und mehr nachlässt. Als er auf einem seiner Botengänge in den Buckingham-Palast ein Monokel erspäht, macht sein Herz einen Sprung und er kann nicht widerstehen.
Emma Thompson erzählt lakonisch und charmant nicht nur von Jim, sondern auch von der ersten gedruckten Weihnachtskarte und von all den Dingen, die man mit Weihnachten verbindet – auch vom Mitgefühl für Tiere und Menschen. Es ist ein großes Vergnügen, wie sie die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte mit einer anrührenden Weihnachtsgeschichte verwebt – und wie brillant der Grüffelo-Illustrator Axel Scheffler sie bebildert.
Eine lesefrohe Weihnachtszeit!