Wussten Sie,

dass 70 % des weltweit angebauten Kakaos in Afrika wachsen?
Gleichzeitig kommt weniger als 1 % der produzierten Schokolade aus Afrika.

Nur etwa 7 % des Wertes einer Tafel Schokolade verbleiben bei den Kakaobauern (1980 waren es noch 16 %), 35 % behält die Schokoladenfabrik, 44 % verbleiben beim Einzelhandel. Ist das gerecht?

Die Kampagne #Makechocolatefair fordert deshalb:

  • Faire Bezahlung von Kakaobauern, -bäuerinnen und Arbeiter*innen
  • Einhaltung der Menschen- und Arbeitsrechte entlang der gesamten Kakao-Wertschöpfungskette und Verbot missbräuchlicher Kinderarbeit
  • Unterstützung von Kakaobäuerinnen und -bauern bei der nachhaltigen und diversifizierten Landwirtschaft
  • Anwendung eines unabhängigen Zertifizierungs- und Kontrollsystems

Dafür stehen auch die Kakao- und Schokoladenprodukte, die im Weltladen verkauft werden.

 

Einige Unternehmen gehen noch einen Schritt weiter: Sie produzieren Schokolade dort, wo auch die Kakaobohne wächst.

fairafric

In Ghana, einem der weltweit führenden kakaoanbauenden Länder, werden etwa 2.000 US-$ für den Export einer Tonne Kakaobohnen erzielt. Wird aus diesen Bohnen im Land Schokolade produziert und diese exportiert, verbleiben pro Tonne Kakao 10.000 US-$ im Land – eine Verfünffachung des lokalen Einkommens, verbunden mit der Schaffung vieler qualifizierter Arbeitsplätze – außerhalb der Landwirtschaft und auch über die Schokoladenproduktion hinaus. Für diesen Weg hat sich fairafric, ein Münchner Unternehmen, welches in Ghana Schokolade produziert, entschieden.

Pacari

Seit über 300 Jahren wird in Ecuador Kakao angebaut, vielfach von in Kooperativen organisierten Familienbetrieben. Seit 2002 wird aus diesem von dem kolumbianischen Unternehmen PACARI Schokolade produziert – Schokoladen aus den Bohnen einzelner Regionen oder mit besonderen Geschmacksrichtungen. Vision der Gründer*innen war es, Schokolade zu exportieren – nicht nur Kakao. Die Menschen aus Kolumbien sollten an der Wertschöpfungskette teilhaben. Wichtig ist PACARI die Sicherung stabiler und fairer Preise sowie der Erhalt der lokalen Sorten.

El Puente

Seit 2019 bezieht El Puente Schokoriegel von La Equitativa., einem kolumbianische Unternehmen mit Sitz in Bogotá. Acht Mitarbeiter*innen produzieren hier feinste Schokolade. Dafür verwenden sie kolumbianischen Kakao von zwei Produzent*innengruppen. Die etwa 90 Bäuer*innen erhalten für ihren Kakao einen höheren Preis als auf dem regulären Markt. Auch die Mitarbeiter*innen erhalten einen Lohn, der deutlich über dem geltenden Mindestlohn liegt. Die Kakaobäuer*innen werden nicht nur in der Steigerung der Kakaoqualität durch kostenfreie Beratungen unterstützt. Die Produzent*innengruppen erhalten auch finanzielle Unterstützung, beispielsweise um eigene Zentren für die Kakao-Fermentation zu bauen oder diese in ihrer Ausstattung zu verbessern. Für ihre Ernte erhalten die Kleinbäuer*innen zudem eine Vorfinanzierung. Den Mitarbeiter*innen bietet La Equitativa Schulungen in Englisch und in der Kakaoverkostung. In Notsituationen erhalten sie auch zinsfreie Kredite. Trotz traditioneller Unternehmensstrukturen, pflegt La Equitativa eine Unternehmenskultur mit flachen Hierarchien und starker Beteiligung der Mitarbeiter*innen an Entscheidungen.

Also: Mehr Wertschöpfung im Herkunftsland der Kakaobohne durch die Schokoladenherstellung in Ghana, Ecuador oder Kolumbien. Daraus resultiert Fairness auf der Makroebene. Ein Wichtiger Schritt auf dem Weg zur Überwindung kolonialer Strukturen hin zu einem fairen Handel auf Augenhöhe.