Faire Woche geht mit Radltour zu Ende
Zum Abschluss der Fairen Woche in Freising hatten das Faire Forum und der Weltladen Freising am Samstag, den 29. September zu einer besonderen Radltour eingeladen: zu Menschen in der Holledau, die eine faire Form des Wirtschaftens vor unserer Haustür praktizieren.
So radelte eine Gruppe von 8 Interessierten bei strahlendem Sonnenschein, aber kühlem Ostwind zum Gärtnerhof Auergarden bei Haslach zwischen Nandlstadt und Au. Dort werden Biogemüse und Äpfel in einer Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) erzeugt. Das bedeutet, dass hier bisher mehr als 50 VerbraucherInnen mit regelmäßigen finanziellen Beiträgen und, wenn möglich, Arbeitseinsatz in vielfältiger Form, wie Feldarbeit, Öffentlichkeitsarbeit oder Buchführung, dem Landwirt ein regelmäßiges Einkommen garantieren. Als Gegenleistung erhalten sie einen Teil der aktuellen Ernte, im Winter auch Eingemachtes. Damit wird dem Landwirt unabhängig von Marktpreisen und dem Ausfall der Ernte die Existenz gesichert.
In Haslach führte uns Marius über das 0.7 ha große, gut bestellte Gemüsefeld hinter der Kirche und erläuterte uns das Konzept der SoLaWi. Anschließend ging es in die Apfelplantage, wo seit vielen Jahren eine Vielzahl alter Apfelsorten wächst. Die Gruppe war beeindruckt von den schmackhaften Äpfeln, die in der Nachmittagssonne leuchteten. Eine weitere Besonderheit: Marius gewährte uns einen Blick in seine mongolische Jurte unter den Apfelbäumen, die ihn bereits seit drei Wintern behaust.
In der gut ausgestatteten Zeltküche wartete ein von Marius zubereiteter Gemüseeintopf auf uns a natürlich aus eigener Ernte! Den ließen wir uns draußen in der Sonne an diesem idyllischen Platz gut schmecken. Dabei beantwortete Marius geduldig unsere Fragen rund um diese besondere Wirtschaftsform. Sein größter Wunsch: noch mehr Mitglieder aus der näheren Umgebung.
Uns fiel es schwer wieder Abschied zu nehmen, aber es wartete eine weitere Station in Meilendorf zwischen Nandlstadt und Attenkirchen auf uns.
Dort betreiben die Brüder Erhard und Horst seit 25 Jahren den Naturgarten Schönegge und erzeugen ebenfalls Biogemüse, allerdings für den Markt, sprich für Hofladen, Ökokiste, Wochenmärkte etc. Wer will, kann aber auch selbst ernten auf dem etwa 3 ha großen Gemüseacker. Erhard führte uns über das weitläufige Gelände, das nicht nur aus dem Gemüseacker, einer Vielzahl von Folientunneln, dem Hofladen und einem Café besteht, sondern auch einen Naturkindergarten, einen Platz für das Jugendzeltlager und Unterkünfte für die Woofer, Praktikanten im Organischen Landbau, beherbergt. Auch gibt es eine Kooperation mit der Lebenshilfe in Freising dahingehend, dass eine Außengruppe des Bildungszentrums Gartenstraße hier unterrichtet wird.
Damit verfolgt der Naturgarten Schönegge einen ganzheitlichen Ansatz, der auch den vielen Besuchern zeigen soll, wie in Einklang mit der Natur gewirtschaftet und gelebt werden kann.
Leider drängte uns die untergehende Sonne zum Abschied, denn nach Freising war es für uns RadlerInnen noch weit.