Am 16. Oktober ist Welternährungstag. Er erinnert uns daran, dass rund 735 MillionenMenschen auf der Welt hungern und Menschen jede Minute an den Folgen sterben. Rund acht Milliarden Menschen leben derzeit auf der Erde. 2050 werden es laut Prognosen sogar mehr als neun Milliarden Menschen sein. Unsere aller Ernährung zu sichern, ist aktuell eine der größten Herausforderungen.
Hinter diesen Zahlen stehen Menschen – Frauen, Männer, Kinder, alte und junge Menschen, voller Träume, Wissen und Kompetenzen. Sie leben als Kleinbäuer*innen oder Hirt*innen auf dem Land oder versuchen, ihren Lebensunterhalt in immer weiterwachsenden Städten zu sichern. Besonders Menschen im südlichen Afrika und in Südostasien leiden unter Hunger. Dieser Hunger ist chronisch. Er bleibt und begleitet die Menschen jeden Tag. Kriege, Krisen und Naturkatastrophen verschärfen ihn punktuell weiter.
Hunger hat viele Gründe
Obwohl die Vereinten Nationen bereits 1948 ausgerufen haben, dass jeder Mensch das Recht auf Nahrung hat, ist die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit riesig. Die Gründe für den weltweiten Hunger und Mangelernährung sind vielfältig. Der umfangreiche Anbau von Nahrungsmitteln für die Tierfutterindustrie sowie die Treibstoff– und Energieversorgung, die Lebensmittelverschwendung, das Spekulieren mit Nahrungsmitteln an internationalen Börsen oder das Zerstören lokaler Märkte durch den Import billiger Lebensmittel, auch bekannt als Agrardumping, sind nur einige der Gründe. Die Liste ist erweiterbar.
Die Vision, dass Ertragssteigerung durch die industrielle Agrarlandwirtschaft mit Monokulturen, chemischen Düngern und Pestiziden sowie genverändertem Saatgut der einzige und richtige Weg sei, die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, hat sich nicht bewahrheitet. Profitieren tun davon nur internationale Unternehmen und Investoren. Menschen geraten nur noch mehr in die Spirale von Hunger und Armut.
Ernährungssicherheit: Wo muss der Weg hingehen?
Bereits heute werden genügend essbare Pflanzen angebaut, um den täglichen Bedarf an Kilokalorien eines jeden Menschen weltweit zu decken. Wenn wir die vorhandenen Ressourcen primär für die menschliche Ernährung anstelle von Tierfutter und Agrartreibstoffen verwenden würden und sie gerecht verteilen – werden alle satt. Menschen müssen sich Lebensmittel leisten können. Die Politik muss sich dafür stark machen und verbindliche Rechtsgrundlagen schaffen. Damit wären wir dem Ziel, den Hunger einzudämmen und Menschen ihr Recht auf Nahrung zu sichern, einen großen Schritt näher.