Weltladen Wolfenbüttel fordert gerechte Preise
Zum Weltladentag am 14. Mai fordern hunderte Weltläden bundesweit, dass die Gewinne entlang globaler Lieferketten gerechter verteilt werden müssen. Unter dem Motto „MÄCHTIG unfair“ zeigen sie die negativen Auswirkungen niedriger Erzeuger*innen-Preise auf. Auch der Weltladen Wolfenbüttel beteiligt sich mit einer Aktion an der bundesweiten Kampagne des Weltladen-Dachverbandes.
Warum sind ein Box-Handschuh, eine Saftpresse und eine Kaffeemühle ausgestellt? Zu dieser kuriosen Installation lädt der Weltladen Wolfenbüttel anlässlich des Weltladentags schon am Samstag, 7. Mai von 9.30 – 13.30 Uhr in die Fußgängerzone neben der Drogerie Douglas und Depot ein. Anhand verschiedener Alltagsgegenstände machen Weltläden in ganz Deutschland unter dem Motto „MÄCHTIG unfair“ darauf aufmerksam, dass viele Produzent*innen weltweit kein existenzsicherndes Einkommen aus dem Handel mit ihren Produkten erzielen. Im Schaufenster des Weltladens in der Okerstraße 10 ist die Thematik bereits präsent.
„Oft decken die Preise, die die Produzent*innen für Kaffee, Kakao, Bananen oder Milch erhalten, nicht einmal die Produktionskosten,“ erläutert Dennis Walter, Kampagnenteam des Weltladens Wolfenbüttel. „Durch die aktuell steigenden Verbraucher*innen-Preise merken wir auf dramatische Weise, wie wichtig existenzsichernde Einkommen und Löhne sind, sowohl in Deutschland wie auch weltweit.“
Entlang globaler Lieferketten herrscht laut Weltladen-Dachverband und Forum Fairer Handel ein extremes Macht- und Verhandlungsungleichgewicht. Dies führt dazu, dass große Unternehmen gegenüber Lieferanten und Produzierenden niedrige Preise und unfaire Vertragskonditionen durchsetzen können. „In der Regel profitieren die großen Unternehmen von den Gewinnen, während die Produzent*innen um ihre Existenz kämpfen,“ so Beate Koch, Vorstandsfrau des Trägervereins des Weltladens.
Die Fair-Handels-Bewegung setzt sich für eine rasche Nachbesserung des im Mai 2021 beschlossenen „Gesetzes zur Stärkung der Organisationen und Lieferketten im Agrarbereich“ ein, welches die gravierendsten unlauteren Handelspraktiken verbietet. „Die Bundesregierung sollte schnellstmöglich ein Verbot von Preisen unterhalb der Produktionskosten in Deutschland einführen und sich für eine gerechtere Verteilung der Wertschöpfung entlang der Lieferkette einsetzen,“ fordert Anna Hirt, politische Referentin beim Weltladen-Dachverband in Mainz.
„Mächtig unfair erscheint uns im Moment vieles, das wir in der Welt beobachten,“ erklärt Karin Herwig, ebenfalls Kampagnenteam des Weltladens Wolfenbüttel. „Umso wichtiger ist es uns als Weltladen mit unseren Aktionen auch weiterhin ein Zeichen für globale Gerechtigkeit und die Menschenrechte zu setzen. Daher freuen wir uns im Rahmen unserer Ausstellung auf den Austausch mit den Bürger*innen in Wolfenbüttel.“
Der Weltladentag ist der politische Aktionstag der Weltläden. Er findet zeitgleich mit dem Internationalen Tag des Fairen Handels (World Fair Trade Day) statt.
Weitere Informationen: www.weltladen.de/kampagne