Handelspartner-Portrait

Die Global Mamas in Ghana 

Mit bunten Stoffen zu mehr Unabhängigkeit

Die farbenfrohen Stoffe leuchten von weitem. Mit einer traditionellen Batiktechnik bearbeitet Mary Koomson die Baumwolle, aus der später Kleidung, Tischläufer oder Küchenschürzen genäht werden. Die Unternehmerin, die ihre Batik-Werkstatt in Cape Coast betreibt, ist eine von rund 400 Mitarbeiterinnen, die für die Dachorganisation “Global Mamas” in Ghana arbeitet.

Im Jahr 2003 ist Global Mamas angetreten, um Frauen in Ghana beim Aufbau einer Existenz zu fördern. Die Dachorganisation ist rund um Accra – der Hauptstadt Ghanas – sowohl Arbeitgeberin als auch Unterstützerin von nachhaltiger Produktion. Es gibt verschiedene Formen der Zusammenarbeit mit den Frauen vor Ort: Einerseits diejenigen, die ausschließlich für die Fairhandels-Firma arbeiten, dann Frauen, die ein eigenes Gewerbe als Batikerin oder Näherin haben und Aufträge von Global Mamas übernehmen.
Der Tettnanger Weltladen hat sich aus mehreren Gründen für Produkte von Global Mamas entschieden: Traditionelle Fertigkeiten der Menschen in Ghana werden “aufrechterhalten”, zudem erwirtschaften die Frauen existenzsichernde Löhne. Die Mitarbeiterinnen werden umfassend geschult und dadurch unternehmerisch kompetent und unabhängig.

 

In traditioneller Wachsbatik-Technik werden die Stoffe von Hand bedruckt und gefärbt. Zudem kommt biozertifizierte Baumwolle bei Global Mamas zum Einsatz. Nicht nur die Batik-Stempel (und damit die Muster) werden von den Frauen selbst geschnitten, die Farben selbst hergestellt und die Produkte genäht. Sondern bei Küchenschürzen werden auch Mehlsäcke – eigentlich ein Abfallprodukt – als Rückseite verwendet und erhalten damit ein zweites Leben. Bei uns laufen solche Produkte unter der Bezeichnung upcycling. Die Küchenschürzen, Tischläufer und weitere Produkte werden im Weltladen angeboteten. In einem Land ohne staatliches Abfallsystem leisten Menschen wie bei Global Mamas einen wichtigen Beitrag  zur Müllvermeidung, ohne dass dabei von Recycling oder Upcycling gesprochen wird. Der sorgsame Umgang mit Rohstoffen trägt dazu bei die Produktionskosten zu minimieren. Die Frauen bei Global Mamas erwirtschaften Löhne, die dem zweieinhalbfachen des gesetzlichen Mindestlohns in Ghana entsprechen.