Das Stadtteilkino im Bürgerhaus Botnang zeigt am 7. November den Film „Il Traditore – Als Kronzeuge gegen die Cosa Nostra“.

Termin : Mo, 07.11.2022, 20:00

Leider ist die Macht des organisierten Verbrechens nicht nur im Kino, sondern nach wie vor auch im Alltag der Menschen in Süditalien und in Sizilien bittere Realität. So zahlen 4 von 5 Geschäften Schutzgeld an die Mafia! Aber es gibt erfolgreichen Widerstand und Alternativen, die vor allem durch zwei Gesetze ermöglicht wurden: Das Pio-La-Torre Gesetz von 1982, das dem Staat erlaubt, Personen schon bei begründetem Verdacht zu enteignen, und ein weiteres Gesetz ermöglicht es, konfiszierte Ländereien an Kommunen und Sozialkooperativen zu übergeben. So kam Libera Terra zustande, ein Verbund von Sozialkooperativen, die auf ehemaligem Mafialand hochwertige Lebensmittel anbauen. Eine weitere Initiative ist „Addiopizzo“, ein Zusammenschluss gegen die Zahlung von Schutzgeldern und für bewußten „mafiafreien“ Konsum. Sie beweisen, dass ein Leben und Arbeiten in Würde und Legalität jenseits der Mafia möglich ist.

Um ihre Produkte unter dem Label „Libera Terra“ vermarkten zu dürfen, müssen hohe Sozial- und Umweltstandards (faire Bezahlung, Integration Behinderter, Umweltschutz, hohe Produktqualität…) eingehalten werden. So entstehen hochwertige Lebensmittel, z.T. aus kontrolliert biologischem Anbau. Mehr dazu: Im Kino, im Botnanger Weltladen und unter  Libera Terra – Lebensmittel aus ehemaligem Mafialand | Fairkaufladen

Wer weiß das denn?                                                                                                                

Eine andere Organisation namens NOCAP kämpft gegen das sogenannte CaporalatoSystem in der italienischen Landwirtschaft. Die Mafia setzt „Vorarbeiter“ ein, die die meist afrikanischen Erntehelfer mit skrupelloser Gewalt und Erpressung kontrollieren und ausbeuten. Von dem ohnehin geringen Lohn für die Erntehelfer wird ein Großteil für Transport, Miete für Plastikplanenzelten und Wasserflaschen einbehalten.

Billige Tomaten und Tomatenprodukte im Supermarkt werden mit größter Wahrscheinlichkeit von der Agro-Mafia und durch Sklavenarbeit in Südeuropa erzeugt.

NO-CAP kooperiert mit Bauern, die menschenwürdige Arbeit nach den gesetzlichen Kriterien garantieren und die nach strengen Kontrollen die Zertifizierung des NOCAP-Netzwerks erhalten haben, d.h. die Verleihung des Zertifikats “Ethical NOCAP“.

Mehr dazu unter https://oeko-und-fair.de

Quellen:

Fair-Handelszentrum Rheinland und Umweltzentrum Gauting, Öko&Fair Berengariastr. 5, 82131 Gauting

Ort: Bürgerhaus Botnang

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