Guten Abend liebe Beate, lieber Ferdinand, liebe Freunde vom AK Eine Welt Sigmaringen,
es hat mich sehr gefreut, von Euch diese Nachricht erhalten zu haben. Auch hoffe ich sehr, dass Ihr und all Eure Lieben, trotz aller Gefahren, wohlauf seid.
Dank der Nachfrage – mir geht es wieder wesentlich besser.
Die Zeit eilt dahin, und ordentliches Planen ist kaum noch möglich. So sollte mein Aufenthalt im Leprakrankenhaus nur ca 2 Monate dauern. Kaum angekommen im Anandaban Hospital, der 1. Lockdown – dann 5 weitere Male. Das war kein zu großes Problem, da ich auf dem Hospitalgrundstück, hoch im Wald, wohnen u. meine Mission durchführen konnte.
Dennoch nicht einfach, da man in dieser Gegend keine Möglichkeiten hatte, Wichtiges vor Ort zu erhalten. Durch gute Kontakte konnte ich allmählich Waren und Geschenke für die Leprakranken von Kathmandu besorgen lassen. Neue, interessante Erfahrungen.
Ursprünglich wollte ich von Nepal zurück zur Basis, Laos, um dort alle Freunde auszurüsten. Die Ausreise war für längere Zeit nicht möglich, eine Einreise zurück nach Laos unmöglich!
Erst im Juli erhielt ich die Möglichkeit mit einem Flugzeug der Quatar Airways, nach Deutschland auszufliegen. Die Coronasituation war bereits Woche für Woche sehr riskant geworden. Das lag auch daran, dass die Nepalesen die Grenzen zu Indien und China nicht sicher kontrollierten und deshalb ständig Menschen illegal die Grenzen passierten.
Gott sei es gedankt, hatte ich einen zuverlässigen Kontakt zu einer Amerikanerin in Laos, die seit 12 Jahren mit Kinderprojekten beschäftigt war. Ihr konnte ich den Auftrag für die weitere Reisversorgung für unsere Leprafreunde zumuten.
Als ich in Deutschland ankam, verlief nicht alles wie gewünscht: Zuerst eine Nasenoperation in Regensburg, kaum verheilt bekam ich Herpes Zoster (Gesichtsrose), längerer Krankenhausaufenthalt in Augsburg, gleich drauf musste ich zum Zahnchirurgen in Neuburg. Das war etwas zuviel auf einmal! Und sehr schmerzhaft. Bis heute ist der Gesichtsschmerz nicht ganz gewichen. Dann denke ich immer an unsere Leprafreunde, und wieviel Schmerz und Leid diese über so viele Jahre ertragen müssen – dann habe ich keinen Grund zu Jammern.
Dennoch bin ich sehr damit beschäftigt, unseren Freunden in Laos, jetzt zur Weihnachtszeit, wieder eine neue Ration @ 50 kg pro Person, zukommen zu lassen. Da die Amerikanerin nun endlich in ihre Heimat zurückreisen konnte, sandte ich das Geld für 1500 kg besten Stickyreis einem Australier aus meiner Kirchengemeinde in Pakse. Für die sehr aufwendigen Erledigungen bekommt er auch einen Bonus dafür. Gewiss fällt es mir überhaupt nicht leicht, nicht selbst diese Aufgaben durchzuführen, da ich auch seit vielen Jahren Weihnachten und Neujahr in den Dörfern verbringe und viele extra Geschenke an diese lieben Menschen verteile. Dank Eurer treuen und gütigen Hilfe! Sonst wäre das nicht in diesem Masse möglich. Wir schätzen dies enorm!
Manfred u. der Verein hatte erst vor kurzer Zeit auch wieder mitgeholfen um die neuen Lieferungen zu ermöglichen. In der Zwischenzeit versuche ich auch noch ein paar kleine Dinge hier in Deutschland zu veräussern, um dann, hoffentlich bald, wieder selbst die Mission durchführen zu können.
Es wäre mein grosser Wunsch gewesen, Euch endlich wieder persönlich zu Sehen und zu Sprechen. Momentan ist es leider nicht so ideal ein Treffen zu vereinbaren. Oder?
Wie wird es weitergehen? Ich denke, nur Gott weiss dies! Und alles hat einen Grund und Sinn.
So versuche ich weiterhin Geduld und Demut zu üben. Und beten wir, dass der Herr eine baldige Lösung für die gesamte Menschheit bereit hält.
Ich wünsche Euch, all Euren Lieben und allen Mithelfern des Arbeitskreises Eine Welt Sigmaringen eine gesegnete Weihnachtszeit, mit Freude und Gesundheit erfüllt.
Von Herzen Dank für Eure Teilnahme!
Schalom