Menschen sollten von Ihrer Arbeit gut leben können, oder?
Leider ist dies oft nicht der Fall.

Am Weltladentag, 14. Mai 2022 machen wir unter dem Motto „MÄCHTIG unfair“ auf die ungleichen Machtverhältnisse entlang globaler Lieferketten aufmerksam.

An sieben Stationen wird dies beispielhaft aufgezeigt und über einen QR Code können die Besucher weitere Informationen im Internet aufrufen. Darunter einige gute Beispiele aus dem fairen Handel, denn im Fairen Handel steht der Mensch im Mittelpunkt des Wirtschaftens und es wird auf eine echte Handelspartnerschaft Wert gelegt.

 

 

Hier die sieben ausgestellten Beispiele:

„Gesetzeslücke“
Dieses Objekt ist entstanden trotz aller Bemühungen von Politik und Zivilgesellschaft.

Ein spezieller Dank geht an alle Lobbyist*innen, die in diesen Prozess involviert waren.

Seit Mai 2021 gibt es ein Gesetz gegen unfaire Handelspraktiken im Landwirtschafts-Sektor. Das Verbot Produzent*innen Preise unterhalb der Produktionskosten zu zahlen, ist darin nicht enthalten.

 

Ist das nicht mächtig unfair? Informier‘ dich und sag es weiter!

 

 

„Ausgequetscht bis auf den letzten Rest.”
Dieses Objekt ist entstanden durch die Rücksichtslosigkeit weniger großer Konzerne in globalen Lieferketten. Ein herzlicher Dank geht auch an die großen Supermarktketten, ohne deren Preisdruck diese Installation nicht möglich gewesen wäre.

Ein besonders bemerkenswerter Aspekt von „Ausgequetscht bis auf den letzten Rest“ ist, dass viele Orangenpflücker*innen auf den Plantagen weltweit und auch in Südeuropa ihre Arbeit unter unmenschlichen Bedingungen verrichten und dafür nur einen Hungerlohn bekommen.

Es gibt aber auch Lichtblicke! Informier‘ dich und sag es weiter!

 

 

„Zermürbt bis aufs Letzte”

Dieses Objekt ist entstanden durch ungleiche Verhandlungsmacht. Ein spezieller Dank geht an die skrupellosen Zwischenhändler*innen im Kaffee-Handel, ohne die diese Installation nicht möglich gewesen wäre.

„Zermürbt bis aufs Letzte“ fühlen sich viele Kaffee-Kleinbäuer*innen in ländlichen Gegenden. Damit sie ihre verderbliche Ware überhaupt verkaufen können, müssen sie die viel zu niedrigen Preise des Zwischenhandels akzeptieren.

 

Wie kann es gelingen, trotz Preis- und Kostendruck faire Handelsbeziehungen zu gestalten? Informier‘ dich und sag es weiter!

 

 

„Krumme Bananen“

Dieses Objekt ist entstanden durch einen sensationellen Preiskrieg und wurde ausgezeichnet mit dem Förderpreis des deutschen Groß- und Einzelhandels.

Das Erschreckende an „Krumme Bananen“ ist, dass bei sinkenden Einfuhrpreisen die Herstellungskosten steigen und Produzent*innen häufig draufzahlen.

 

Zum Glück gibt es hier auch Alternativen – bio und fair! Informier‘ dich und sag es weiter!

 

 

„Durchboxen“
Dieses Objekt ist entstanden durch harten Preiswettbewerb und wurde gesponsert von den Weltmeistern im Preiskampf: den großen Supermarktketten.

„Durchboxen“ erzählt die Geschichte von landwirtschaftlichen Produzent*innen, welche den großen deutschen und internationalen Einzelhandelsketten im Preiskampf gegenüberstehen. Ein ungleicher Kampf, den die Produzent*innen nur allzu oft verlieren. Sie müssen am Ende des Tages schauen, wie sie mit den viel zu niedrigen Preisen durchkommen.

Dass es auch anders geht, zeigen Unternehmen aus der Region! Informier‘ dich und sag es weiter!

 

 

„Ist das noch ein Preis oder schon der Nulltarif?”
Diese Installation ist entstanden durch Profitoptimierung. Sie ist nominiert für den goldenen Preis-Limbo 2022.

Die globale Textilindustrie ist alles andere als nachhaltig. Die sozialen und ökologischen Auswirkungen sind verheerend – eine Entwicklung, die durch die Zunahme der Fast Fashion, also der billigen Mode mit immer kürzerer Nutzungszeit, noch beschleunigt wird.

Ist das nicht mächtig unfair? Informier‘ dich und sag es weiter!

 

 

„Kaffee-Fahrt der anderen Art”

Ein spezieller Dank geht an alle Börsenspekulant*innen, ohne die diese Installation nicht möglich wäre.

Kaffee ist ein Gut, welches enormen Preisschwankungen an der Börse unterliegt. Besonders bemerkenswert an “Kaffee-Fahrt der anderen Art” ist jedoch: Die Unternehmen, die den Kaffee weiterverarbeiten und verkaufen, profitieren von dieser rasanten Fahrt, während die, die den Kaffee produzieren unter den Talfahrten leiden.

Es geht aber auch anders! Informier‘ dich und sag es weiter!