Was Fairer Handel bedeutet…

„Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte ProduzentInnen und ArbeiterInnen – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung.“
(Definition der internationalen Dachorganisationen FLO, EFTA,WFTO, NEWS).

Ziel des Fairen Handels ist u.a. die Unterstützung von KleinbäuerInnen und kleinen HandwerkerInnen

Die Mittel hierfür:

  • Der Fairtrade-Preis: ProduzentInnen sollen einen Preis für ihre Rohstoffe bekommen, der ihnen hilft, die Kosten einer nachhaltigen Produktion zu decken.
  • Die Fairtrade-Prämie: Die Fairtrade-Prämie bietet den ProduzentInnenorganisationen die Möglichkeit, in gemeinsame Projekte aus Bereichen wie Bildung, Gesundheit oder Infrastruktur zu investieren.
  • Bei Bedarf soll den Produzentengruppen durch die Fairtrade-Standards eine Vorfinanzierung ermöglicht werden.
  • Langfristige Handelsbeziehungen und bessere Einblicke.
  • Durch klare Mindestanforderungen soll sichergestellt werden, dass die Produktionsweise und der Handel aller Fairtrade-zertifizierten Produkte verantwortungsvoll in Hinblick auf Soziales, Ökonomie und Umwelt erfolgen.

Was Fairer Handel für Weltläden bedeutet…

Verkaufen: Weil der Verkauf fair gehandelter Produkte das Leben für die ProduzentInnen verbessert.

Informieren: Weil politische Kampagnen die Rahmenbedingungen für die Menschen im Süden verändern können.

Lernen: Weil die MitarbeiterInnen und die KundInnen viel über die globalisierte Welt wissen sollten, um zu verstehen, wie unser Konsum die Welt verändert – zum Guten oder zum Schlechten.

Kriterien des Fairen Handels

Die Konvention der Weltläden ist das Grundsatzpapier für den Fairen Handel der Weltläden und Fair-Handels-Gruppen. Sie wurde in einem jahrelangen Dialog gemeinsam entwickelt und erstmals 1997 von der Mitgliederversammlung des Weltladen-Dachverbands beschlossen. Die Konvention der Weltläden passt in der aktuellen Version zu den mittlerweile entwickelten, international gültigen zehn Prinzipien der World Fair Trade Organization (WFTO).

Fairer Handel, wie ihn die Weltläden betreiben, strebt eine gleichberechtigte Partnerschaft des Nordens mit dem Süden an. Daher wendet die Konvention die Kriterien auf alle wesentlichen Akteure im Fairen Handel an: auf ProduzentInnen, Importeure sowie Weltläden und Fair-Handels-Gruppen.

Grundkriterien der Konvention:

  • Sozial- und Umweltverträglichkeit
  • Transparenz
  • demokratische Organisationsform
  • not-for-Profit-Ausrichtung
  • Informations- und Bildungsarbeit
  • Kontinuität
  • besondere Regeln für Ergänzungsprodukte (z.B. Bücher)

Fair + Bio

Neben den üblichen fairen Produkten bieten wir in unserem Weltladen auch Produkte an, die fair gehandelt sind und gleichzeitig biologischem Landbau entstammen.

Die Standards des Fairen Handels enthalten zwar auch ökologische Aspekte, diese decken sich aber nicht ganz mit den Richtlinien des biologischen Landbaus. Diesem sind vor allem der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlage wichtig, während sich der Faire Handel für mehr Gerechtigkeit und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen der ProduzentInnen im Süden einsetzt.

Da aber beide Bereiche über ähnliche Ansätze verfügen, lassen sich diese gut miteinander verbinden und weiter ausbauen. Zu einer guten Lebensgrundlage gehört auch die Umwelt und um diese zu erhalten bedarf es an Menschen. So hat z.B. das Verbot der Verwendung von Pestiziden für Mensch

und Umwelt einen Vorteil: die Lebensmittel enthalten keine giftigen Stoffe und können den Menschen somit auch nicht krank machen. Zudem kommt es den Bauern zugute, die oft ungeschützt auf den Feldern arbeiten während Flugzeuge darüber Pestizide versprühen.

Auch in der Bevölkerung ist das Bewusstsein für soziale und ökologische Hintergründe gestiegen. Und dank der guten Grundlage zur Zusammenarbeit, kommen heute bereits über 70 % der Lebensmittel im Fairen Handel aus biologischem Landbau.

Links zu Akteuren des Fairen Handels und unseren Partnern

Weltläden

Importorganisationen (Auswahl)

Netzwerke und Infos über Produzent_innen

Siegelorganisationen

Von der Theorie in die Praxis: einfach mal hereinschauen und genießen

Wenn Sie in Norderstedt unterwegs sind, freuen wir uns auf Ihren Besuch, um im Weltladen mehr über Fairtrade zu erfahren oder fair produzierte Leckereien zu genießen. Oder besuchen Sie einen der vielen Weltläden, weltweit, oder in Ihrer Nähe in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz, wo sie meist Claro Weltläden heißen.

In Deutschland wurde 1973 der erste Weltladen gegründet, in der Auto-, aber auch Fahrrad- und Fairtrade-Pionierstadt Stuttgart, wie ein Radreiseblog sie nennt. Heute gibt es über 900 Weltläden in ganz Deutschland, schon seit 1994 auch in Norderstedt!