Verkaufen: Weil der Verkauf fair gehandelter Produkte das Leben für die Produzent/innen verbessert.
Informieren: Weil politische Kampagnen die Rahmenbedingungen für die Menschen im Süden verändern können.
Lernen: Weil Mitarbeiter*innen und Kund*innen viel über die globalisierte Welt wissen sollten, um zu verstehen, wie unser Konsum die Welt verändert – zum Guten oder zum Schlechten.
(Un?)Fairer Handel
Greifen wir bei Bananen auch zu, wenn wir wissen, dass sie unter menschenunwürdigen Bedingungen angebaut wurden? Der Kurzfilm „Agroprofit“ dokumentiert eine Guerilla-Aktion, die auf dem Wochenmarkt einer deutschen Großstadt durchgeführt wurde. Er wurde von Naturland und dem Weltladen-Dachverband entwickelt.
Kriterien des Fairen Handels
„Der Faire Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzent*innen und Arbeiter*innen – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. Fair-Handels-Organisationen engagieren sich (gemeinsam mit Verbraucher*innen) für die Unterstützung der Produzent*innen, die Bewusstseinsbildung sowie die Kampagnenarbeit zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels.“
(Definition der internationalen Netzwerke des Fairen Handels FINE).
Der Faire Handel zeigt beispielhaft auf, wie die ökonomischen, ökologischen und sozialen Rahmenbedingungen innerhalb des Weltwirtschaftssystems verändert werden können und leistet dadurch einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die weltweite Armut. Die Organisationen des Fairen Handels arbeiten besonders mit Kleinproduzent*innen zusammen mit dem Ziel, deren wirtschaftliche Unabhängigkeit und Selbstbestimmung zu erreichen. Dafür muss sich jede der Organisationen ständig selbst überprüfen, Fehler erkennen und Verbesserungsschritte einleiten.
Fairer Handel der Weltläden
Fair gehandelte Lebensmittel finden sich mittlerweile in jedem Supermarkt – neben konventioneller Ware von bisweilen zweifelhafter Herkunft. Bei uns im Weltladen können Sie darauf vertrauen, dass alle angebotenen Produkte die Kriterien des Fairen Handels erfüllen. Sie müssen keine Verpackungen studieren und Siegel vergleichen.
Bei den Marktriesen machen fair gehandelte Produkte oft nur einen sehr kleinen Teil des Sortiments aus. Sie werden mit den durch unfaire Handelspraktiken erzielten Einnahmen querfinanziert. Unsere Lieferanten leisten mehr: El Puente, dwp, GEPA und Co. arbeiten 100% fair. Sie engagieren sich politisch und bieten unseren Produzenten Vorfinanzierungen und unterstützen sie bei der Qualitätsverbesserung.
Die Konvention der Weltläden ist das Grundsatzpapier für den Fairen Handel der Weltläden und Fair-Handels-Gruppen. Die Kriterien decken sich mit den zehn Prinzipien der World Fair Trade Organization (WFTO).
Fairer Handel, wie ihn die Weltläden betreiben, strebt eine gleichberechtigte Partnerschaft des Nordens mit dem Süden an. Daher gelten die Kriterien für alle Akteure im Fairen Handel: für Produzent*innen, Importeure sowie Weltläden und Fair-Handels-Gruppen.
Grundkriterien der Konvention sind:
- Handelspraktiken
- Arbeitsbedingungen
- Transparenz
- Bildungs- und Informationsarbeit
- Öffentlichkeitsarbeit
- Umweltschutz
Monitoring
Die Glaubwürdigkeit des Fairen Handels lebt davon, daß auf allen Stufen dokumentiert wird, dass die Ziele und ethischen Maßstäbe des Fairen Handels eingehalten werden. Daher führt der Weltladen-Dachverband alle zwei Jahre ein Monitoring durch, bei dem die Weltläden in einem Selbstauskunftsverfahren nachweisen müssen, dass sie die Kriterien einhalten. Wo Weltladen drauf steht, soll schließlich auch Weltladen drin sein.
Die Konvention der Weltläden bildet auch die Grundlage für die Bewertung der Importorganisationen, die der Weltladen-Dachverband seit mehreren Jahren immer wieder vornimmt. Die Weltläden sind angehalten, nur Produkte der vom Dachverband anerkannten Lieferanten zu verkaufen.
Links zu Akteuren des Fairen Handels
Weltläden
Netzwerke und Infos über Produzent*innen
Siegelorganisationen