WM in Katar: Steilpass für das Kinderrecht auf Spielen

Weltladen Betzdorf weist auf Nutzung fair gehandelter Fußbälle hin

Im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar weist der Weltladen Betzdorf noch einmal auf fair gehandelte Fußbälle hin, die auch im Laden in Betzdorf gekauft werden können. Foto: Weltladen Betzdorf

Betzdorf. Im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar verweist der Weltladen Betzdorf auf Probleme am Austragungsort, die Kommerzialisierung des Fußballs und Kinderarbeit. In einem Schreiben an Politiker aus der Region und Multiplikatoren im Sport verweist der Weltladen auf die Nutzung fair gehandelter Fußbälle.

„Millionen Menschen auf der ganzen Welt freuen sich auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2022. Die Faszination des Spiels ist ungebrochen. Umso tragischer finden wir es, dass die zunehmende Kommerzialisierung im Fußball immer mehr zur Verarmung durch Dumpinglöhne beiträgt“, heißt es in einer Mitteilung des Weltladens Betzdorf. Weiter wird dort ausgeführt:

„Viele Kinder weltweit, gerade in armen Ländern, haben kaum Gelegenheit zu Spiel und Sport, weil sie wegen der Niedriglöhne ihrer Eltern auch arbeiten müssen. Berichte aus Katar haben uns dieses Schicksal in den vergangenen Monaten oft genug vor Augen geführt. Menschen z.B. aus Nepal oder Bangladesch arbeiten für 230 Euro im Monat unter sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen. Näherinnen und Näher produzieren Fußbälle unter Bedingungen, die für ein Leben in Würde und zur Versorgung ihrer Familie nicht ausreichen.

Dem stehen z.B. 150 Millionen Euro gegenüber, die Katar für den Drei-Jahresvertrag eines Fußballspielers (Mbappé von Paris St. Germain) zahlt. Oder auch rund 500 Milliarden Euro, die sich der Golfstaat die teuerste WM kosten lässt.

Davor dürfen wir nicht die Augen verschließen, denn für die Entwicklung eines jeden Kindes gibt es nichts Wichtigeres im Leben als freies Spiel, damit Kinder Kreativität, Selbstbewusstsein und Teamgeist entwickeln – Eigenschaften, die sie für ihr ganzes Leben brauchen.

So können Politiker und Multiplikatoren im Sport für ein Umdenken in unserer Gesellschaft sorgen – weg vom „Geiz ist Geil“! Dass uns dieses Wirtschaftsdenken einmal auf die Füße fällt, zeigen unter anderem die augenblickliche Energiekrise oder die Migrationsbewegungen aus Afrika. Die Mitarbeiter vom Weltladen Betzdorf bitten daher, bei einem Besuch von Vereinen oder Schulen und Kindergärten auf fair gehandelte Bälle zurückzugreifen.

Damit die Freude des Einen nicht mit dem Leiden eines Anderen erkauft wird, erhalten die Näherinnen und Näher eines fair gehandelten Balles etwa 20 Prozent mehr Lohn als im herkömmlichen Handel, so dass Kinder auch Zeit zum Spielen haben.“

Im Weltladen gibt es zwei Sorten fair gehandelter Bälle. Zum einen den „Pro fit“ (23,95 Euro), der ab der C-Jugend und für Senioren geeignet ist. Der „Team Skill“ (20,95 Euro) ist der geeignete Ball für die D-Jugend.

 


 

„Sehr gut“ für GEPA-Bio-Honig „Faires Pfund“

Im Weltladen Betzdorf erhältlich – Sechs Produkte fielen durch

Betzdorf/Wuppertal. Das geht runter wie Honig: In der neuen ÖKO-TEST-Ausgabe hat der „Bio Honig Faires Pfund“ (Artikel-Nr. 8910417) der GEPA mit sieben weiteren Bio-Produkten die Bestnote „sehr gut“ erreicht. Auch in Einzelkategorien wie Pollen-Analyse, Sensorik („honigtypisch, fruchtig, süß, würzig“), Naturbelassenheit, Inhaltsstoffe konnte der GEPA-Honig punkten. Insgesamt wurden 19 Produkte getestet. Drei Bio-Honige erhielten „gut“, zwei Bio-Honige „befriedigend“, sechs Honige fielen mit „mangelhaft“ und „ungenügend“ durch, darunter auch drei Bio-Honige. Der Honig eines Markenanbieters fiel dabei durch starke Verunreinigungen auf, in Proben anderer konventioneller Honige wurden gentechnisch veränderte Pflanzen-DNA und Pestizide gefunden.

Intensives und erfolgreiches Qualitätsmanagement
GEPA-Geschäftsführer Peter Schaumberger: „Wir freuen uns auch im Namen unserer Partnerkooperativen im Globalen Süden: Denn sie betreiben großen Aufwand, um den Honig unverfälscht, naturrein und unbelastet zu gewinnen. Auch das intensive Qualitätsmanagement der GEPA und die intensive Beratung bei der Bio-Umstellung unserer Honige haben dazu beigetragen.“ Hinzu kommt, dass im weiteren Umfeld der Imkergenossenschaften in der Region so weit wie möglich schonend gewirtschaftet wird. Der Honig kommt wegen seines angenehmen Geschmacks und des überraschend günstigen Preises für diese Qualität auch bei Verbraucher*innen sehr gut an.

Botanische Herkunft durch Pollen-Analyse bestätigt
Im Gegensatz zu etwa einem beanstandeten Honig eines anderen Anbieters konnte die GEPA die Deklaration zur Herkunft „Blütenhonig“ (Guatemala oder Mexiko) durch Pollen-Analyse für die eingesetzte Charge (MHD 23.02.24) detailliert bestätigen. Es konnte sogar auch nachgewiesen werden, welche Blüten die Bienen angeflogen hatten, z.B. Kreuzdorngewächse oder Kaffeestrauch.

Prävention von Pestiziden und Schädlingen
Die mexikanische Kooperative Tzeltal Tzotzil, von der die GEPA Honig und Kaffee bezieht, setzt das interne Kontrollsystem für die Bio-Zertifizierung erfolgreich um. Zusätzlich zu den eigenen Laboranalysen der GEPA wurde dies jetzt durch ÖKO-TEST noch einmal bestätigt. Der Standort der Bienenstöcke wird genau ermittelt, damit sie den entsprechenden Abstand zu konventionell bewirtschafteten Feldern haben. Die Bienenstöcke der GEPA-Partnerkooperativen Guaya’b und Copichajulense (Guatemala) befinden sich oft in abgelegenen Gebieten (z.B. Bergregionen), in denen das Risiko einer Kontamination minimal oder nicht vorhanden ist. Beim Varroa-Management setzen alle drei Kooperativen auf regelmäßige Kontrollen und Schulungen der Imker*innen. Alle drei Kooperativen arbeiten bewusst mit der afrikanisierten Honigbiene, der eine bessere Resistenz bei einem Befall mit der Varroamilbe nachgesagt wird. Eine gute imkerliche Praxis und Wabenhygiene, wie sie die Handelspartner der GEPA umsetzen, können dem Befall mit Parasiten oder Krankheiten ebenfalls vorbeugen.

Honig und Fairer Handel
Durch den Honig-Export erzielen die Imker*innen ein wichtiges Zusatzeinkommen. Für Mitglieder der Kooperative Tzeltal Tzotzil bedeutet Honig ein zentrales zweites Standbein neben Kaffee. Doch auch die Imker*innen sind von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen: veränderte Regen- oder Trockenzeiten, die u.a. in Ernteverschiebungen resultieren und somit: weniger Ernte und weniger Einkommen. Fairer Handel ist für sie wichtiger denn je. Das gesamte Honig-Sortiment der GEPA ist von der Wabe bis ins Glas klimaneutral.Quelle: Gepa-Pressemeldung

Weitere Infos unter www.gepa.de/honeybefair 

 


 

Weltladen unterstützt Projekte mit fast 4500 Euro

Bei Mitgliederversammlung Entwicklungen des fairen Handels beleuchtet

Bei der Mitgliederversammlung beschlossen Mitarbeiter des Weltladens Betzdorf, verschiedene Projekte mit insgesamt fast 4500 Euro zu unterstützen. Foto: Weltladen Betzdorf

Betzdorf. Mit fast 4500 Euro unterstützt der Aktionskreis „Eine-Welt-Handel“, der in Betzdorf in der Bahnhofstraße den Weltladen betreibt, ve

Weltladen Betzdorf unterstützt Projekte mit fast 4500 Euro

Bei Mitgliederversammlung Entwicklungen im Bereich fairer Handel beleuchtet

Betzdorf. Mit fast 4500 Euro unterstützt der Aktionskreis „Eine-Welt-Handel“, der in Betzdorf in der Bahnhofstraße den Weltladen betreibt, verschiedene Projekte. Über die Vergabe der Geldmittel wurde bei der Mitgliederversammlung entschieden. Aktionskreisvorsitzender Hermann Hesse und 2. Vorsitzender Karl-Heinz Dorka stellten Entwicklungen im Bereich des fairen Handels und der Weltladen-Bewegung vor. Der Umsatz im Weltladen in Betzdorf sank von 2020 auf 2021 um sieben Prozent. Dies wird vor allem auf das Coronajahr zurückgeführt. Bis August 2022 blieb der Umsatz auf dem niedrigeren Niveau. Ebenso wurden noch einmal einige Aktivitäten im Jahr 2021 vorgestellt, so zum Beispiel die Aktion „Mächtig unfair“ auf dem Wochenmarkt und Frühlingsfest sowie die Aktion „Faire Woche“.

Christian Ferdinand stellt Erfahrungen mit dem Marktstand von „Nah dran“ vor. Hier bietet er auch Produkte aus dem Weltladen an.

Christel Schuh stellte den Kassenbericht des Weltladens für das Jahr 2021 vor. Im Laden gab es 2021 einen Umsatz von rund 46 000 Euro.

Folgende Projekte und Institutionen werden laut Beschluss der Mitgliederversammlung mit insgesamt 4480 Euro unterstützt: Kinderrechte-Projekt Preda auf den Philippinen (Geld aus der Spendendose im Weltladen), Friedenserziehung in Schulen im Südsudan (Misereorprojekt), Solaranlagen für Gesundheitsstationen im Kongo (Misereorprojekt), Patenschaft über ein Regenwaldprojekt, Musikprojekt von Michaela Weyand (Verein Crearte) in Chile, Christliche Initiative Romero, Südwind-Institut, das zum Thema gerechte Wirtschaftsbeziehungen forscht, Projekt Kleinbauern und das Recht auf Land (Misereor) und Unterstützung zum Bau energieeffizienter Öfen in Tansania.

rschiedene Projekte. Über die Vergabe der Geldmittel wurde bei der Mitgliederversammlung entschieden. Aktionskreisvorsitzender Hermann Hesse und 2. Vorsitzender Karl-Heinz Dorka stellten Entwicklungen im Bereich des fairen Handels und der Weltladen-Bewegung vor. Der Umsatz im Weltladen in Betzdorf sank von 2020 auf 2021 um sieben Prozent. Dies wird vor allem auf das Coronajahr zurückgeführt. Bis August 2022 blieb der Umsatz auf dem niedrigeren Niveau. Ebenso wurden noch einmal einige Aktivitäten im Jahr 2021 vorgestellt, so zum Beispiel die Aktion „Mächtig unfair“ auf dem Wochenmarkt und Frühlingsfest sowie die Aktion „Faire Woche“.

Christian Ferdinand stellt Erfahrungen mit dem Marktstand von „Nah dran“ vor. Hier bietet er auch Produkte aus dem Weltladen an.

Christel Schuh stellte den Kassenbericht des Weltladens für das Jahr 2021 vor. Im Laden gab es 2021 einen Umsatz von rund 46 000 Euro.

 

Folgende Projekte und Institutionen werden laut Beschluss der Mitgliederversammlung mit insgesamt 4480 Euro unterstützt:

Kinderrechte-Projekt Preda auf den Philippinen (Geld aus der Spendendose im Weltladen)

Friedenserziehung in Schulen im Südsudan (Misereorprojekt)

Solaranlagen für Gesundheitsstationen im Kongo (Misereorprojekt)

Patenschaft über ein Regenwaldprojekt

Musikprojekt von Michaela Weyand (Verein Crearte) in Chile

Christliche Initiative Romero

Südwind-Institut, das zum Thema gerechte Wirtschaftsbeziehungen forscht

Projekt Kleinbauern und das Recht auf Land (Misereor)

Unterstützung zum Bau energieeffizienter Öfen in Tansania

Bericht vom Nov. 2022

 


Welttag gegen Kinderarbeit: Lernen statt schuften

Chancen durch Fairen Handel – Menschen Zukunft geben: Beispiel Kakao

Durch ihre Kaffeeimporte finanziert die GEPA die Ganztagsschule der Kaffee-Genossenschaft Sol y Café mit. Diese Schule hat Modellcharakter und steht auch Kindern von Nicht-Mitgliedern offen. Zurzeit besuchen 132 Schüler*innen die Schule. Sogar Umweltschutz steht auf dem Lehrplan, damit die Kinder von klein auf lernen, was Nachhaltigkeit bedeutet. Foto: GEPA – The Fair Trade Company / A. Welsing

Ein Jahr Kakao-Plus-Preis der GEPA – wie Fairer Handel Kinder im Globalen Süden schützen und ihnen bessere Bildungschancen bieten kann, lesen Sie am Beispiel Kakao und Kaffee auf dieser Seite. Am 12. Juni ist der UN-Aktionstag gegen ausbeuterische Kinderarbeit oder kurz Welttag gegen Kinderarbeit.

Die weltweite Inflation sorgt in diesem Jahr dafür, dass faire Preise noch wichtiger für die Produzent*innen und ihre Familien werden. GEPA-Geschäftsführer Peter Schaumberger: „Dies ist in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten aufgrund des Kriegs in Europa wichtiger denn je. Davon sind Kleinbauernfamilien im Globalen Süden noch viel stärker betroffen als wir.“

Damit sie ihre Existenz nachhaltig sichern und ihre Kinder zur Schule schicken können, sind zwei Punkte zentral:

  • Faire Preise
  • Langfristige Zusammenarbeit

Eine große Rolle spielt außerdem:

  • eine kurze, transparente Lieferkette.

All das kennzeichnet den Fairen Handel der GEPA.

 

Am Beispiel Kakao zeigt die GEPA auf, was es hier für Möglichkeiten gibt. Die Infos gibt es hier

 


 

Ausgepresst, zermürbt und mit Füßen getreten

Weltladen informiert über ungerechten Handel und fordert Verbesserungen

 

Schüler der 9a der Betzdorfer Bertha-von-Suttner Realschule plus informierten sich gemeinsam mit ihrem Lehrer Carsten Winkler auf dem Wochenmarkt über eine Ausstellung des Betzdorfer Weltladens. Es ging dabei um unfaire Handelsbeziehungen in der Welt. Foto: Weltladen Betzdorf

Betzdorf. Eine Zitronenpresse, eine Kaffeemühle, eine zertretene Milchtüte, krumme Bananen und eine Lupe präsentierten Mitglieder des Betzdorfer Weltladens am Freitag auf dem Wochenmarkt und am Sonntag beim Frühlingsfest gleich vor dem Laden in der Bahnhofstraße. Die Ladenmitarbeiter Hermann Hesse, Karl-Heinz Dorka und Andreas Neuser wiesen mit diesen Gegenständen auf Ungerechtigkeiten im Welthandel hin. Produzenten werden ausgepresst (Zitronenpresse), sie werden zermürbt (Kaffeemühle), mit Füßen getreten (Milchtüten), auch Milchproduzenten in Deutschland, und krumme Geschäfte im übertragenen Sinne gibt es bei den Bananen. Oft liegen hier die Preise unter den Produktionskosten. Ein Preis oder schon ein Nulltarif für die Produzenten, der gesucht werden muss (Lupe) ist auch oft Alltag für die Menschen, die die Waren liefern.

Schüler der 9a der Betzdorfer Bertha-von-Suttner Realschule plus schauten sich am Freitag die Ausstellung auf dem Wochenmarkt an. Lehrer Carsten Winkler verdeutlichte, dass die Globalisierung im kommenden Schuljahr (Klassenstufe 10) auch Thema im Unterricht sein wird. Beim Besuch bei den Mitarbeitern des Weltladens erhielten die Schüler nun erste Einblicke in die Thematik.

Menschen sollten weltweit von ihrer Arbeit gut leben können, verdeutlichen die Aktiven des Betzdorfer Weltladens. Doch leider ist dies oft nicht der Fall. Globale Lieferketten sind geprägt von ungleichen Machtverhältnissen. Zum Weltladentag am 14. Mai 2022 verbreitet die Weltladen-Bewegung: „Das ist mächtig unfair!“ und fordert ein Verbot von Dumping-Preisen.

Im Jahr 2021 hat die Weltladen-Bewegung zusammen mit anderen Akteuren aus dem Fairen Handel und der Zivilgesellschaft wichtige Meilensteine erreicht. Mit dem Lieferkettengesetz und dem Gesetz gegen unfaire Handelspraktiken hat die Bundesregierung 2021 zwei zentrale politische Anliegen endlich umgesetzt. Mit dem Weltladentag will die Weltladen-Bewegung nun auf die nächsten Meilensteine hinwirken. Schließlich haben die Gesetze noch etliche Lücken und bedürfen der Nachbesserung.

„Schlechte Arbeitsbedingungen, Niedriglöhne und Menschenrechtsverletzungen sind noch immer Teil des Alltags vieler Menschen weltweit. Besonders absurd erscheint es, wenn einzelne Unternehmen immense Gewinne machen, während Produzenten am Anfang der Lieferkette um ihre Existenz kämpfen“, verdeutlicht der Betzdorfer Weltladen. Oft erhalten sie für ihre Bananen, ihren Kaffee, Kakao oder ihre Milch viel zu niedrige Preise, mit denen sie nicht einmal die Produktionskosten decken können. Der großen Macht- und Verhandlungsposition der Unternehmen können die Produzenten oft nichts entgegensetzen.

Deshalb fordert die Weltladen-Bewegung: „Dumping-Preise, die nicht einmal die Produktionskosten decken, müssen verboten werden! Stattdessen braucht es endlich eine gerechte Verteilung der Gewinne entlang der Lieferkette und existenzsichernde Einkommen weltweit.“

Der Faire Handel, so wird verdeutlicht, macht es anders: Im Fairen Handel steht der Mensch im Mittelpunkt des Wirtschaftens. Die Organisationen des Fairen Handels versuchen, den bestehenden Machtungleichgewichten entlang der Lieferkette entgegenzuwirken. Produzenten werden bestärkt, für ihre Rechte einzutreten, damit eine echte Handelspartnerschaft entstehen kann. Fairer Handel bedeutet: partnerschaftlicher Umgang, Verhandlungen und Preise, die im Dialog miteinander entstehen, Transparenz durch Muster-Kalkulationen, Stärkung von Gewerkschaften, Beteiligung an Genossenschaften, Förderung der Wertschöpfung vor Ort sowie Planungssicherheit durch langfristige Zusammenarbeit. Bericht vom 14. Mai 2022

Zum Weltladentag 2022 gibt es weitere Infos hier

 


 

Weltladen Betzdorf fordert gerechte Preise

Ausstellung am 13. Mai auf dem Wochenmarkt – Bundesweiter Weltladentag

Betzdorf. Zum Weltladentag Mitte Mai fordern hunderte Weltläden bundesweit, dass die Gewinne entlang globaler Lieferketten gerechter verteilt werden müssen. Unter dem Motto „MÄCHTIG unfair“ zeigen sie die negativen Auswirkungen niedriger Erzeuger-Preise auf. Auch der Weltladen Betzdorf beteiligt sich am Freitag, 13. Mai, auf dem Betzdorfer Wochenmarkt sowie beim Betzdorfer Frühlingsmarkt am Sonntag, 15. Mai, mit einer Aktion an der bundesweiten Kampagne des Weltladen-Dachverbandes.

Warum sind ein Box-Handschuh, eine Saftpresse und eine Kaffeemühle auf dem Wochenmarkt in Betzdorf ausgestellt? Zu dieser kuriosen Ausstellung lädt der Weltladen Betzdorf anlässlich des Weltladentags ein. Anhand verschiedener Alltagsgegenstände machen Weltläden in ganz Deutschland unter dem Motto „MÄCHTIG unfair“ darauf aufmerksam, dass viele Produzenten weltweit kein existenzsicherndes Einkommen aus dem Handel mit ihren Produkten erzielen.

„Oft decken die Preise, die die Produzenten für Kaffee, Kakao, Bananen oder Milch erhalten, nicht einmal die Produktionskosten“, erläutern Betzdorfer Weltladen-Mitarbeiter. „Durch die aktuell steigenden Verbraucher-Preise merken wir auf dramatische Weise, wie wichtig existenzsichernde Einkommen und Löhne sind, sowohl in Deutschland wie auch weltweit.“

Entlang globaler Lieferketten herrscht laut Weltladen-Dachverband und Forum Fairer Handel ein extremes Macht- und Verhandlungsungleichgewicht. Dies führt dazu, dass große Unternehmen gegenüber Lieferanten und Produzierenden niedrige Preise und unfaire Vertragskonditionen durchsetzen können. „In der Regel profitieren die großen Unternehmen von den Gewinnen, während die Produzenten um ihre Existenz kämpfen“, wird in vom Weltladen Betzdorf verdeutlicht.

Die Fair-Handels-Bewegung setzt sich für eine rasche Nachbesserung des im Mai 2021 beschlossenen „Gesetzes zur Stärkung der Organisationen und Lieferketten im Agrarbereich“ ein, welches die gravierendsten unlauteren Handelspraktiken verbietet. „Die Bundesregierung sollte schnellstmöglich ein Verbot von Preisen unterhalb der Produktionskosten in Deutschland einführen und sich für eine gerechtere Verteilung der Wertschöpfung entlang der Lieferkette einsetzen“, fordert Anna Hirt, politische Referentin beim Weltladen-Dachverband in Mainz.

„Mächtig unfair erscheint uns im Moment vieles, das wir in der Welt beobachten“, so die Weltladen-Mitarbeiter mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und die steigenden Verbraucher-Preise. „Umso wichtiger ist es uns als Weltladen mit unseren Aktionen auch weiterhin ein Zeichen für globale Gerechtigkeit und die Menschenrechte zu setzen.“

 


 

Gesamtnote 1,9 für „Bio Rooibos Tee“

GEPA als einer von zwei Testsiegern bei Stiftung Warentest

 

Die GEPA bezieht ihren Bio Rooibostee unter anderem von der Kleinbauernkooperative Wupperthal Original Rooibos Cooperative (WORC) aus Südafrika. Die Kleinbäuer*innen ernten den Tee sorgfältig mit der Sichel. Foto: GEPA

Bestnote 1,9 („gut“) für den „Bio Rooibos Tee“ von Fair Trade-Pionier GEPA: Damit hat der Tee (Art-Nr. 8880992, Teebeutel) als einer von zwei Testsiegern in der Mai-Ausgabe von „test“ überzeugt. Das hebt Warentest auch besonders hervor. Bei den Einzelbewertungen zu Schadstoffen erhielt das GEPA-Produkt viermal „sehr gut“ (Aluminium, Anthrachinon, Chlorat, Pestizide), zweimal „gut“ (Perchlorat, Pyrrolizidinalkaloide). Insgesamt hatte Stiftung Warentest elf Rooibostees auf Schadstoffe untersucht, darunter fünf Bio-Tees. Fünf Tees schnitten mit „gut“ ab (Note 1,9 bis 2,4), drei mit „befriedigend“. Ein Tee eines Bio-Anbieters fiel mit Gesamtnote „mangelhaft“ durch.

Im Vorfeld mussten die Anbieter einen Fragebogen zu Erntemethoden, Herkunft der Rohware, Prävention von Schadstoffen, Kontrollen von Bezahlung, Arbeitsschutz, Verhinderung von Kinderarbeit und umweltverträglicher Produktion beantworten.

Ernte von Hand: Rooibostee aus Südafrika

Den Rooibostee bezieht die GEPA von den Kleinbauernkooperativen Wupperthal Original Rooibos Cooperative (WORC) und der Heiveld Cooperative aus den Zederbergen, Provinz Western Cape, Südafrika. Den Rooibostee ernten die Kleinbäuer*innen sorgfältig mit der Sichel. So können die Blüten und Blätter von den in Südafrika verbreiteten Korbblütlern unterschieden werden, die giftige Pyrrolizidinalkaloide enthalten können.

Gut gerüstet für Klimawandel: GEPA finanzierte technischen Berater der Kleinbauernkooperative WORC

In den vergangenen Jahren hatte die Kooperative WORC stark unter einer langanhaltenden Dürre als Folge des Klimawandels zu leiden. Daher finanzierte die GEPA 2017 einen technischen Berater. Barend Salomo, WORC-Geschäftsführer: „Dank der Methoden, die uns der Berater beigebracht hat, fühlen wir uns gut für den Klimawandel gerüstet. Was er in den zwei Jahren seiner Tätigkeit hier erreicht hat, ist fantastisch. Inzwischen wenden alle die Methoden an, die er vorgeschlagen hat.“ Der Berater zeigte den Kleinbäuer*innen, wie die Bodenfeuchtigkeit erhalten bleibt: Zwischen den Büschen werden Blätter und Zweige so ausgelegt, dass die Sonne die Erde nicht austrocknen kann. Der Berater regte außerdem an, die einzelnen Reihen der Felder im Wechsel zu bestellen: eine Reihe Teebüsche, eine Reihe Weizen, den Schafe abweiden. Der Schafskot und der verrottende Weizen bilden den organischen Dünger, sodass die Büsche besonders gut tragen. Auf Anraten des technischen Beraters hat WORC einen Produktionsmanager für die Qualitätssicherung eingestellt. Meldung vom 23. April 2022

 


 

„Internationaler Bioweinpreis” für GEPA-Rotweine

2021: „Großes Gold” für den Solombra Cabernet Sauvignon Bonarda

 

Zwei Rotweine der GEPA erhielten nun besondere Auszeichnungen. Beide Rotweine sind im Weltladen in Betzdorf vorrätig.

Dem Bio Solombra Cabernet Sauvignon Bonarda (Jahrgang 2020) des argentinischen Handelspartners La Riojana wurde eine besondere Ehre zuteil: Er erreichte 97 PAR-Punkte und somit die höchstmögliche Auszeichnung „Großes Gold“. Ausschließlich Weltklasse-Weine mit charaktervoller Stilistik erhalten diese Auszeichnung.

Bei der Frühjahrsverkostung 2021 des Internationalen Bioweinpreieses erreichte der 2017 Bio Lautaro Carmenère unseres chilenischen Handelspartners Sagrada Familia 93 Punkte. Diese Punktzahl ermöglicht die Auszeichnung mit „Gold“. Meldung vom 24. März 2022

 

Mehr Infos zu diesen beiden Weinen und weiteren Wein-Auszeichnung gibt es hier

 


 

Es gab keine Bio-Bananen

Weltladen Betzdorf betroffen – Kleinbauern in Ecuador leiden – Lieferung verzögert – Neue Ware seit 11. April

 

Für drei Wochen gibt es seit 14. März im Weltladen in Betzdorf keine fair gehandelten Bio-Bananen. Grund dafür sind fehlende Frachtkapazitäten für kleine Unternehmen. Foto: Weltladen Betzdorf

Aktualisierung am 10. April 2022: Ab Montag, 11. April 2022, gibt es im Weltladen in Betzdorf wieder fair gehandelte Bio-Bananen.

Aktualisierung 20. März 2022: Leider wird es auch nach dem 28. März noch keine Bananen geben. Das teilt BanaFair mit. Die Gründe: Die Bananen sind mittlerweile zwar zweimal in Ecuador verladen worden, die dritte Buchung ist bestätigt. Das lässt also auf Normalisierung hoffen. Die schlechte Nachricht ist, dass das erste Schiff etwas verspätet sein wird, sodass – Stand jetzt – auch für die Kalenderwoche 14 (4. bis 10. April) keine Auslieferung erfolgen kann.

 

Im Weltladen in Betzdorf gibt es seit dem 14. März für voraussichtlich mindestens drei Wochen keine fair gehandelten Bio-Bananen mehr. Der Weltladen bezieht die Bananen über den Verein BanaFair in Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis). Doch bei der Verschiffung der Bananen gibt es große Probleme. Frachtkapazitäten stehen für kleine Kunden fast nicht zur Verfügung. Reedereien bedienen teilweise nur noch die Großkunden im Lebensmittelmarkt. Die Folge ist, dass Kleinbauern in Ecuador unter diesen Wirtschaftsstrukturen leiden.

BanaFair verdeutlicht die Hintergründe. Seit dem Jahreswechsel gab es keinen Kontrakt mehr für Seefracht. Es konnten nur noch Spot-Buchungen von Woche zu Woche erfolgen, zu Preisen, die bis zum Dreifachen höher lagen als im vergangenen Jahr. Außerdem hat es nicht immer funktioniert, es gab im Januar und Februar bereits zwei Wochen ohne frische Ankünfte. Aber noch reichten die vorhandenen Mengen an Bananen in den Reifereien zur Versorgung der Kunden aus. Doch nun stehen allerdings nochmals drei Wochen ohne Verschiffung bevor und die Reifereien laufen leer. Ab 21. März gibt es somit für mindestens zwei Wochen keine fair gehandelten Bananen von BanaFair.

Die Ursachen sind vielfältig: der internationale Seefrachtverkehr ist seit Monaten massiv gestört, ausgelöst durch den Rückstau, den der im Suez-Kanal festgefahrene Containerriese „Ever Given“ vergangenen Sommer verursachte. Dazu kamen dann massive Auswirkungen der Pandemie, Quarantänen für ganze Schiffsbesatzungen, Sperrung von Häfen in Südostasien etc. Hinzu kommen seitens einiger Reedereien Verschiebungen in den zur Verfügung gestellten Frachtkapazitäten für einzelne Routen, Einschränkungen in den Buchungsoptionen gerade für kleinere Akteure oder Spediteure/Frachtdienstleister usw. Die knappen Frachtplätze sind heiß begehrt und die Preise durch die Decke gegangen wie nie zuvor.

Inzwischen ist es aber gelungen, wieder vier Container auf einem Schiff der Reederei MSC unterbringen. Im Moment liegt das Schiff noch in Guayaquil, wird aber bis 27. März in Rotterdam erwartet. Weitere Verschiffungen mit der Reederei MSC sind bereits eingefädelt.

Für die Produzenten in Ecuador ist die Lage besonders schwierig. Bananen wachsen weiter und müssen jede Woche geerntet werden. Früchte, die nicht für BanaFair exportieren werden können, werden in Ecuador als konventionelle Bananen verkauft. Der Preis ist sehr niedrig, zwischen zwei und vier Dollar pro Kiste Bananen. Der Preis ist mit zwei bis vier Dollar pro Kiste Bananen so niedrig, dass eine Familie damit kein Existenz sicherndes Einkommen hat. BanaFair zahlt rund 13 Euro pro Kiste in Ecuador.

Die Mitarbeiter im Weltladen Betzdorf hoffen ab 28. März wieder fair gehandelte Bananen anbieten zu können. Das Weltladenteam bittet Sie, dann wieder auf unsere fairen und leckeren Bananen zuzugreifen und vielleicht weitere Käufer zu gewinnen, damit auch Kleinbauern eine Chance auf dem Markt haben.

Meldung vom 14. März 2022

 


Vorfreude auf Ostern mit fair gehandelten Produkten

Genieße Bio Schoko Osterhäschen und viele Süßigkeiten mehr

 

Osterhase: Der süße Osterhase aus feiner Bio-Vollmilchschokolade ist ein faires Highlight für Dein Osternest oder ein besonderes Präsent für besondere Menschen! Die GEPA bietet Dir ein kleines aber feines Ostersortiment aus leckerer Bio-Vollmilchschokolade an. Ob Du einen Osterhasen-Mann oder eine Osterhasen-Frau erhältst… lass Dich überraschen! Besonderheiten auf einen Blick: ohne Emulgatoren, dafür schonendes und sorgfältiges Conchieren der Schokoladenmasse, Kakaobutter als einzig eingesetztes pflanzliches Fett, Direktimport der hochwertigen Zutaten,   Unterstützung mehrerer Handelspartner, ohne Gentechnik laut Gesetz, GEPA-Hohlkörper werden ohne Nüsse hergestellt.

Schoko-Ostereier: Diese zartschmelzenden Ostereier aus feinster Bio-Vollmilchschokolade sind die ideale Ergänzung für das ganz besondere Osterkörbchen. Mit ihrem bunten Muster machen sie jeden fröhlich! Besonderheiten auf einen Blick: Perfekt fürs faire Osterkörbchen, mit fairer Bio-Milch, ohne Emulgatoren, dafür schonendes und sorgfältiges Conchieren der Schokoladenmasse, Kakaobutter als einzig eingesetztes pflanzliches Fett, Direktimport der hochwertigen Zutaten, Unterstützung mehrerer Handelspartner, ohne Gentechnik laut Gesetz.

Kleine Oster-Schokotafeln: Zartschmelzende Vollmilchschokoladentäfelchen als Mitbringsel oder für Dein faires Osterkörbchen!

Knackige Bio Schoko-Ostereier mit Paranüssen: Nur zu Ostern aus der feinen GEPA-Confiserie: Diese köstlichen Bio Paranuss Ostereier sind eine Komposition aus exquisiten Fair Trade Paranüssen, dragiert mit feiner Bio Vollmilchschokolade. Außen cremig, innen knackig! Perfekt für das faire Osterkörbchen.

Osterhasentüten: Und all die süßen und fair gehandelten Osterüberraschungen können dann mit den niedlichen Osterhasentüten perfekt und vor allem plastikfrei verpackt werden. Die Tüten gibt es als 2er Set aus Wasserhyazinthenpapier, handgefertigt, braun / beige und plastikfrei.

4. März 2022

 

 

Wir müssen die Kaffeepreise anpassen

Erhöhte Kosten für Seetransporte und Anstieg der Rohstoffpreise

 

Sehr geehrte Kundinnen  und Kunden, liebe UnterstützerInnen des „ Fairen Handels“

die Kosten für Seetransporte sind wegen Verknappung der verfügbaren Frachtkapazitäten drastisch gestiegen (z.B. bei Containern aus den Philippinen von 1000 US$ auf bis zu 8000 US$).

Zu den erhöhten Transport- und Energiekosten kommt ein sprunghafter Anstieg der Rohstoffpreise. z.B. ist der Weltmarktpreis für Rohkaffee seit Anfang 2021 um über 100 Prozent gestiegen. Das liegt zum Teil auch an Ernteausfällen durch Frost in Brasilien –  der Klimawandel lässt grüßen.

Damit die Produzenten nicht unter den veränderten Bedingungen leiden, müssen die Preise für einige unserer Lebensmittel leider angehoben werden. So leisten wir einen kleinen Beitrag zu Klima- und sozialer Gerechtigkeit und hoffen auf weitere Unterstützung durch Ihren Einkauf im Weltladen in Betzdorf.

Meldung vom Januar 2022