„Krank durch Used-Look“, „Von Kinderhänden hergestellt“, „Für den Müll produziert“
Diese Slogans, auf Kleidungsstücken, die an Wäscheständern hingen, sollten am Weltladentag 13.5.23 auf das Fehlen sozialer und ökologischer Standards bei der Produktion von Textilien aufmerksam machen.
Mit dem Motto „…mächtig fair ist es, wenn …“ des Weltladen-Dachverbandes haben wir mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion in der Fußgängerzone Bad Wildungen auf das EU-Lieferkettengesetz aufmerksam machen, das im Juni 23 im Europarlament abschließend diskutiert und verabschiedet werden soll. Mit einer Unterschriftenaktion per Postkarten wollten wir unsere Forderungen nach einem wirksamen EU-Lieferkettengesetz deutlich machen.
53 Postkarten, die Wildunger Bürgerinnen und Bürger an unserem Aktionstag unterschrieben haben, haben wir an die EU-Abgeordneten aus Hessen geschickt.
Zum Hintergrund:
Das deutsche Lieferkettengesetz, das am 1.1.23 in Kraft getreten ist, verpflichtet Unternehmen mit Sitz in Deutschland dazu, zu überprüfen, dass ihre Lieferanten weltweit Menschenrechte und Umweltstandards einhalten.
Der Entwurf des EU-Lieferkettengesetzes sieht vor, dass die Sorgfaltspflichten der Unternehmer sich auf vorgelagerte und die nachgelagerte Wertschöpfungskette beziehen. Vorgesehen ist auch – anders als im deutschen Lieferkettengesetz – eine zivilrechtliche Haftung bei Nicht-Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards. Allerdings gab es auch hier Versuche, das Gesetz zu verwässern. Wir wollen mit einer Postkartenaktion, die an die EU-Abgeordneten aus Hessen adressiert sein sollen, den Abgeordneten unsere Forderungen nach einem starken europäischen Lieferkettengesetz deutlich machen.
WLZ, 15.5.23