

Fair handeln, Freude geben
Melly Baumann von „Pakilia“ informierte über die Bedeutung von fair gehandeltem Silberschmuck aus Mexiko
Der Weltladen Alsfeld e.V. zeigt mit dem Sortiment seines Ladens am Alsfelder Marktplatz immer wieder, dass es gelingen kann, schöne, leckere und gebräuchliche Dinge fair und nachhaltig herzustellen und zu erwerben. Dies gilt auch im Schmuckbereich, wie vor wenigen Tagen im Rahmen einer Informationsveranstaltung im Weltladen deutlich wurde. Nelly Baumann von der Fairhandelsorganisation Pakilia war nach Alsfeld gekommen, um interessierten Gästen die Stadt Taxco in Mexiko und ihre Kunsthandwerker vorzustellen: Schon seit Generationen wird in dieser Region, die einst über eine reiche Silbermine verfügte, Silberschmuck hergestellt.
Sabine Kehm vom Weltladen-Team freute sich sehr, Melly Baumann, im Weltladen zu begrüßen. Die Vertriebsfrau des Unternehmens, das in Mexiko eine Reihe ausgesuchter Kunsthandwerkerfamilien betreut, war bereits zum zweiten Mal in Alsfeld. Nicht ohne Grund, hat sich der Weltladen doch auf ihre Organisation festgelegt, wenn es um fair gehandelten Silberschmuck geht. „Uns überzeugt nicht nur die Vielfalt, die die verschiedenen Kunsthandwerker uns und unseren Kunden bieten, sondern auch die Philosophie von Pakilia“, sagt Kehm. Darüber sprach Baumann im Anschluss – und nahm die Gäste im Weltladen mit auf eine Reise nach Mexiko, ein Land voller landschaftlicher und kultureller Vielfalt und ethnischer Gruppen, verschiedener Sprachen und einer Küche, die UNESCO-Weltkulturerbe ist. „Besonders begeistert bin ich von der warmherzigen, offenen Gesellschaft“, so Baumann, die die Menschen dort für ihre stets positive Einstellung bewundert.

Der Fokus von Baumanns Ausführungen lag auf der alten Silberstadt Taxco. Sie hat ihre Glanzzeiten hinter sich, die über fünfhundert Jahre alte Silbermine ist geschlossen und die vielen Kunsthandwerker haben nur einmal in der Woche die Möglichkeit, ihre Ware auf dem „Tianguis“, dem Spezialmarkt für Silberschmuck, zu verkaufen. Doch auch dort fehlen die Kunden: Industriell gefertigter Schmuck dominiert, der Verkauf über das Internet tut sein Übriges; auch die Sicherheitslage ist angespannt, wie die Referentin ausführte. „Außerhalb des Marktes sind die Kunsthandwerker gezwungen, mit Großhändlern zusammenzuarbeiten, die ihre Macht häufig nutzen, um die Preise zu drücken.“ Diese Erfahrung machten die Gründerinnen von Pakilia – neben Melly Baumann noch Julia Maier und Miriam Müller -, als sie vor mehr als zehn Jahren während ihres Studiums in Mexiko waren. So entstand die Idee, den Menschen dort einen Markt in Europa zu eröffnen, der mit fairen Preisen agiert und somit die Familien vor Ort stärkt. „Freude geben“ lautet der übersetzte Name des Unternehmens, das sich inzwischen zu einem wichtigen Partner von Läden in und um Deutschland entwickelt hat, die fair gehandelten, hochwertig hergestellten und interessant designten Silberschmuck verkaufen möchten. Mit den Jahren hat das Unternehmen auch einen Verein gegründet, um die Familien vor Ort noch besser unterstützen zu können, wie Baumann berichtete: „pakilia wirkt! e. V.“ ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung von Entwicklungszusammenarbeit, Kunst und Kultur, Gleichberechtigung und Naturschutz mit Fokus auf Mexiko. Seine Arbeit beinhaltet u.a. die Förderung und Professionalisierung von Silberschmiede-Familienbetrieben und die Erhaltung der traditionellen Handwerkskunst, Investitionen in Weiterbildung von Frauen und Entwicklung von Zukunftsperspektiven für Kinder, sowie Soforthilfen für Menschen in akuten Notlagen und langfristige, nachhaltige Unterstützung nach Naturkatastrophen. „Gerade während der Pandemie war die Zusammenarbeit mit Pakilia für die Handwerksbetriebe überlebenswichtig“, so Baumann.
„Der persönliche Kontakt mit unseren Kunsthandwerkerfamilien ist uns von großer Bedeutung“, skizzierte Baumann einen Teil der Firmenphilosophie. Aus diesem Grund ist die Anzahl der Zulieferer, die man auf der Website der Organisation findet, auch begrenzt. Von neun Familien zu Beginn von Pakilia im Jahr 2011 ist die Anzahl der Partner in Taxco heute auf zwanzig Familien gewachsen. Schier unbegrenzt dagegen ist die Design- und Handwerksvielfalt, über die Baumann berichtete. Inspiriert von den Familientraditionen werden ganz klare, pure Silberlinien genauso angeboten wie ausgearbeitete Schmucktechniken, die Motive und Muster in Silber ausführen.
Nicht wenige der Gäste des Abends waren bereits Kundinnen von Pakilia und freuten sich sehr, „ihre“ Künstlerinnen fast persönlich kennenzulernen und Infos über die Art der Herstellung zu bekommen. „Da der Kontakt zu unseren Kunsthandwerkerfamilien so persönlich ist, können wir auch individuelle Aufträge annehmen und Gravuren anbieten“, ergänzte Baumann. Ein weiteres Standbein der Unterstützung ist die Annahme von Altsilber, dessen Gegenwert direkt in die Arbeit der Kunsthandwerker vor Ort in Taxco fließt. Auch im Alsfelder Weltladen kann man dieses abgeben.
Der Abend endete – wie könnte es anders sein – mit einem ausgiebigen Blick auf die neuen Kollektionen von Pakilia. „Freude geben“ ist offenbar keine einseitige Angelegenheit.

Mit Silberschmuck fair handeln und Familien stärken
Info-Abend über Silberschmuck aus Mexiko im Weltladen Alsfeld am 2. Mai um 19:30 Uhr
ALSFELD (pm). Der Alsfelder Weltladen besticht in seiner Nähe zum Marktplatz und zum Rathaus mit einem vielfältigen Sortiment an fair gehandelten Waren aus aller Welt. Immer wieder fallen die schönen handwerklichen Arbeiten auf, insbesondere auch der Schmuck, der unter anderem von Kunsthandwerker:innen aus Mexiko hergestellt wird. Doch der Weltladen e.V., ein rein ehrenamtliches Projekt, möchte mehr als nur Waren anbieten. Ein wichtiges Standbein ist die Vermittlung von Wissen über den Fairen Handel im Allgemeinen und über einzelne Kooperationen im Besonderen. Umso schöner, wenn sich schöne, fair gefertigte Waren und wichtige Informationen verbinden: Am Dienstag, dem 2. Mai, kommt Melly Baumann von dem Lieferanten „Pakilia“ wieder nach Alsfeld in den Weltladen. Sie wird zum Thema „Die Rolle des Fairen Handels für Silberkunst-Handwerker:innen in Mexiko“ sprechen. Baumann wird die Gäste mitnehmen nach Taxco, der Stadt, in der viele Handwerker:innen mit ihren Familien leben, und in der auch der Schmuck für Pakilia in Handarbeit hergestellt wird. „Uns wie den Geschäftsführerinnen von Pakilia ist es dabei ein Hauptanliegen, die Lebenssituation der Familien vor Ort direkt zu verbessern“, berichtet Heidi Georg vom der Info-Gruppe. So unterstützt der Alsfelder Verein mit jeder Transaktion nicht nur soziale, arbeitsrechtliche und gesundheitliche Standards, sondern auch den Verein „pakilia wirkt e.V.“, der sich seinerseits für faire Bildung einsetzt, die insbesondere Frauen und Kindern zugutekommt. Auch Fortbildungen in den Bereichen Gesundheit, Umwelt, Landwirtschaft und Berufsqualifizierung tragen zu mehr Chancen auf Freiheit und Gleichberechtigung bei.
„Wir freuen uns schon sehr auf den Abend mit Melly Baumann, die uns einige der Kunsthandwerker:innen vorstellen wird“, sagt Sabine Diebel vom Weltladen Team. Mit im Gepäck hat Melly Baumann das vielfältige Sortiment, das an dem Abend auch erworben werden kann. Sabine Diebel wird an dem Abend auf jeden Fall neue Stücke für den Verkauf im Laden aussuchen. „Wir sind hier in Europa in der Lage, mit fairem Einkaufen die Situation in Mexiko für Familien in sonst prekären Verhältnissen zu verbessern“, so die Ehrenamtliche, „und das sollten wir auch tun.“
Und noch etwas kann man tun: Die Kunsthandwerker:innen fertigen nicht nur Schmuckstücke auf Bestellung, die man an diesem Abend in Alsfeld aufgeben kann, nein, sie fertigen auch aus Altsilber: „Der Markt für Silber hat mit der weltweiten Verknappung von Rohstoffen sehr angezogen“, weiß Sabine Kehm aus dem Gespräch. Daher laden alle Beteiligten dazu ein, ausgedienten Silberschmuck oder andere Gegenstände aus Sterling- oder Feinsilber im Laden abzugeben und den Silberschmied:innen in Mexiko zur Verfügung zu stellen.
Die Informationsveranstaltung findet am 2. Mai um 19:30 Uhr im Alsfelder Weltladen statt. Dort freuen sich alle Mitwirkenden schon heute auf den Abend voller Information und schöner Dinge. Der Eintritt ist wie immer frei. Weitere Infos gibt es im Weltladen oder unter https://weltlaeden.de/alsfeld/

„Frau.Leben.Freiheit“
Weltladen Alsfeld e.V. unterstützt zum Weltfrauentag Frauen im Iran
ALSFELD (pm). 2023. Noch immer sind Frauen weltweit Opfer von männlicher, oft toxischer Gewalt. Sie sind Opfer von Kriegen, als Vergewaltigungsopfer, als Hungernde, als Witwen, trauernde Mütter und Großmütter. Der Iran ist eines der Länder, in denen die Situation von Frauen seit dem Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini weltweit wieder in den Fokus gerückt ist. Die junge Frau starb am 16. September 2022 in einer Klinik an den Folgen eines Angriffs durch die Sittenpolizei. Seitdem erschüttern anhaltende Proteste aus allen Bevölkerungsgruppen das Land und die restriktive Regierung des Mullah-Regimes. Im Zuge der aktuellen Proteste hat sich eine neue soziale Bewegung gebildet, die von der starken Solidarität und Schwesternschaft unter den Frauen geprägt ist: So legen viele Frauen und Mädchen täglich ihre Kopftücher ab, blockieren die Straßen, rufen die Parole „Jin. Jiyan. Azadi.“ #WomanLifeFreedom („Frau. Leben. Freiheit.“), singen und tanzen und fordern die Umstehenden auf, sich ihnen anzuschließen.
Dieses Motto hat sich in diesem Jahr der Alsfelder Weltladen zu eigen gemacht. Anlässlich des Internationalen Frauentages möchte er mit dem Verkauf von Ornamentschmuck, gefertigt von Handwerkerinnen aus dem Iran, die Frauen vor Ort wirtschaftlich unterstützen und sich solidarisch zeigen.
„Wir arbeiten hier mit ‚Papital‘ zusammen, einem Künstlerkollektiv, das von der Faszination für die iranische Ornament- und Fliesenkunst getragen wird sowie von dem Wunsch, dieses traditionelle Kunsthandwerk mit der Moderne in Verbindung zu bringen“, erläutert Sabine Kehm vom Ladenteam des Weltladens am Alsfelder Marktplatz. In Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisationen Ghalb-e Sefid (Weißes Herz) bietet PAPITAL Workshops an, in denen benachteiligte Frauen das Kunsthandwerk erlernen und für sich und ihre Familien ein zusätzliches Einkommen generieren können. Junge aufstrebende Unternehmen wie PAPITAL versuchen mit viel Kreativität und Engagement, die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern und die landesinternen sowie externen Restriktionen zu umgehen. Wie die anderen Mitglieder des Ladenteams ist Kehm fasziniert von den Mustern der Schmucktücke, die in diesen Tagen in Alsfeld eintreffen: „Die iranische Kunst der Ornamentik ist überaus komplex, auch im mathematischen Sinne: Durch die Aneinanderreihung geometrischer Formen werden Muster geschaffen, die sich bis ins Unendliche fortführen lassen. Die typischen leuchtenden Blau- und Türkistöne symbolisieren den Himmel und sind in den Moscheen und somit auch auf den Schmuckstücken besonders häufig zu finden.“
Zur aktuellen Lage ihres Handelspartners im Iran äußert sich die Weltladen-Vorstandsmitglied Hildegard Maaß: „Allen im Team geht es gut, allerdings werden durch das Abschalten der üblichen Kommunikationswege auch die Verkaufsmöglichkeiten der kleinen Handwerksunternehmen unterbunden: Viele der Kleinstbetriebe haben durch die Blockade schon seit mehr als fünfzig Tagen keine Möglichkeit mehr ihr Einkommen zu verdienen – umso wichtiger ist es, dass der Export als bedeutendes Standbein erhalten bleibt.“ Über den Fairhandelspartner CONTIGO wickelt der Alsfelder Weltladen seine Einkäufe ab. Bärbel Spohr vom Ladenteam: „Unsere Aufgabe ist es nun, Papital so gut wie möglich zu unterstützen und den im Iran beschäftigten Frauen durch den Verkauf ihres handgefertigten Fliesenschmucks in Deutschland weiterhin Einkommen zu sichern, das sie dringend für ihre Lebenshaltung benötigen.“
Bei der bestechenden Schönheit der Ornamente und den leuchtenden Farben dürfte dies kein Problem sein. Neben einem geregelten Einkommen erhalten die von Papital beschäftigten Frauen auch kostenlose Workshops und Tipps für eine unabhängige Schmuckproduktion. Diese wiederum ist ein sehr traditionelles Handwerk: Die Ton-Stein-Masse muss mehrere Tage an der Sonne trocken, bevor sie glatt geschliffen wird und die Ornamente mit Hilfe eines speziellen Transferpapiers aufgedruckt und versiegelt werden können. Die Schmuckstücke kommen als Ohrhänger, Ohrstecker oder Ketten im Weltladen an. Sie werden nachweislich unter strengen fairen Bedingungen hergestellt und schaffen – jenseits aller gesellschaftlichen Verwicklungen – eine halbwegs sichere Zukunft für die Frauen und ihre Familie. Die Schmuckproduktion hat eine gewisse Unabhängigkeit der Frauen zufolge und unterstützt daher deren Bemühen um Gleichberechtigung.
Bärbel Spohr und Sabine Kehm sagen dazu: „Wir sind gerne Teil dieser Bemühungen und würden uns freuen, wenn möglichst viele Menschen sich für diesen besonderen Schmuck und das Anliegen dahinter interessieren würden.“
(Bild: Papital)

Bewusstsein auf vielen Seiten verändern
Stadtrat Dietmar Köllner besucht die Ausstellung „Change your shoes“ im Weltladen
Noch bis zum 30. September ist sie im Weltladen zu sehen: Die Ausstellung „Change your shoes“ geht auf sieben aussagekräftigen Roll-Ups der Frage nach, unter welchen Bedingungen unsere Schuhe – auch die von großen Markenherstellern – von Arbeiter:innen in Asien und Osteuropa hergestellt werden. Die Ausstellung findet dort im Rahmen der diesjährigen Fairen Woche statt, und das Team des Weltladen Alsfeld e.V ließ es sich nicht nehmen, gezielt die Mitglieder des Magistrats dazu einzuladen, sich vor Ort über die Realitäten in der Produktion von Schuhen zu informieren. Stadtrat Dietmar Köllner kam dieser Einladung stellvertretend für den Magistrat nach und wurde von Kerstin Dietrich und Bärbel Spohr von der Bildungsgruppe des Weltladens in die Inhalte der Ausstellung eingeführt.
„Die Faire Woche bietet alljährlich einen besonderen Anlass, sich mit einem ausgewählten Thema auseinanderzusetzen“, erklärte Kerstin Dietrich. „In diesem Jahr steht sie unter dem Motto „Fair steht dir #fairhandeln für Menschenrechte weltweit“ und beschäftigt sich mit menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und nachhaltigem Wirtschaften in der Textil-Lieferkette.“ „Während die Produktion von Textilien nach und nach kritischer gesehen wird und sich an ersten Stellen ein Wandel abzeichnet, läuft die in ärmere Länder outgesourcte Schuhproduktion eher geräuschlos ab, obwohl die Herstellungsbedingungen für Arbeiterinnen und Arbeiter katastrophal sind“, führte Bärbel Spohr aus. Sie berichtete als Augenzeugin von Männern, die barfuß in Eimern mit Gerblösung stehen, die Haut voller Ekzeme und das bis zu sechzig Stunden in der Woche. „Die Schuhproduktion ist nicht nur gesundheitsschädlich, sondern auch von der Bezahlung und den anderen Arbeitsbedingungen her extrem unfair“, berichtete Spohr.
Es entspann sich eine interessante Diskussion, in der Köllner sich Einsicht von allen Seiten wünschte: Zum einen seien zwar Händler und Konsumenten diejenigen, die durch ihre Kaufentscheidung Ja oder Nein sagten. Zum anderen könnten aber auch die Regierungen vor Ort Arbeitsschutzmaßnahmen installieren. „Es stellt sich immer die Frage nach Verantwortung“, so Dietrich, doch Fakt sei, dass. wenn Ware nicht gekauft werde, weil sie unfair, unsozial und unter grässlichen Produktionsbedingungen hergestellt wurde, diese Ware auch nicht mehr produziert werde. „Der Konsument, die Konsumentin, hat es in der Hand“, lautete ihre Botschaft. Ein damit untrennbar verbundenes Thema war der selbstverständliche Überfluss, in dem viele Menschen in Deutschland leben. „Wenn man weniger Kleidung und Schuhe kaufen würde, dann könnte man mit wenigen fair und ökologisch hergestellt Stücken sehr gut leben“, meinte Bärbel Spohr, die auch auf die unseligen Kreisläufe verwies, die Kleidung produziert, die versandt und zurückgeschickt wird, weil es so einfach geht. Häufig werde diese Kleidung dann einfach entsorgt. Jedes 5. Kleidungsstück werde gar nicht getragen. Mit der Ausstellung wolle man ein Bewusstsein für diese Verhältnisse schaffen.

„Wir freuen uns besonders, dass zahlreiche Klassen aller weiterführender Schule unsre Ausstellung besuchen“, sagte Kerstin Dietrich, die auch auf die weiteren Veranstaltungen im Rahmen der Fairen Woche hinwies: Am 29. September bietet der Weltladen im Freiwilligenzentrum um 19 Uhr eine Filmvorführung an: „Made in Bangladesh“ erzählt die ergreifende Geschichte einer jungen Textilarbeiterin, der es gelingt, sich gegen Diskriminierung und Widerstände durchzusetzen.
Zum Abschluss der Fairen Woche bietet Heidi Georg vom Weltladen-Team gemeinsam mit der Schneidermeisterin Ruth Henkel einen Upcycling-Workshop an, der am 30. September von 16 bis 19:30 stattfindet.
Dietmar Köllner zeigte sich seinerseits erfreut über das Engagement der Freiwilligen im Weltladen, die das städtische Leben bereichern, und er lobte das ausgewählte und schön präsentierte Sortiment. „Ich werde auf jeden Fall im Magistrat von Ihrer Arbeit und insbesondere von der Ausstellung berichten“, versprach er.
Die Ausstellung „Change your shoes“ ist während der kompletten Fairen Woche noch bis zum 30.9. zu den normalen Öffnungszeiten (Montag bis Freitag von 9:30 Uhr bis 18 Uhr, Samstag von 10 Uhr bis 14 Uhr) im Weltladen zu sehen.

Ausstellung, Film und Workshop
Weltladen Alsfeld e.V. stellt Programm zur Fairen Woche vor – 16. bis 30. September
ALSFELD (pm). Unter dem Motto „Fair steht dir #fairhandeln für Menschenrechte weltweit“ beschäftigt sich die Faire Woche 2022 mit menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und nachhaltigem Wirtschaften in der Textil-Lieferkette. Sie wird vom 16. bis 30. September in ganz Deutschland begangen – auch der Weltladen Alsfeld e.V. beteiligt sich mit einem vielseitigen Programm.
Mit dem Beginn der Fairen Woche präsentiert der Weltladen ab dem 17. September in seinen Räumen am Markt 15 die Ausstellung „Change your shoes“. Sieben aussagekräftige Roll-Ups gehen der Frage nach, unter welchen Bedingungen unsere Schuhe – auch die von großen Markenherstellern – von Arbeiter:innen in Asien und Osteuropa hergestellt werden: Fraglich sind hier unter anderem der Umgang mit Chemikalien und anderen gesundheitsgefährdenden Stoffen, die Löhne und die Arbeitsbedingungen insgesamt. „Wir sehen hier einmal mehr, von welch großer Bedeutung die Einhaltung des Lieferkettengesetzes ist, das Unternehmen zu Transparenz und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen verpflichten soll, das aber längst nicht weit genug geht und das eben nicht konsequent eingehalten wird“, sagt Kerstin Dietrich von der Bildungsgruppe des Weltladens. Ein wichtiges Standbein des Vereins ist es, über Produkte und deren Herkunftsländer zu informieren, über fairen Handel und die Probleme, die unfairer Handel und menschenunwürdige Produktionsbedingungen mit sich bringen. „Doch nicht nur Gesetze können Änderungen herbeiführen“, betont Hildegard Maaß vom Vorstand des Vereins, „auch Verbraucherinnen und Verbraucher haben mit ihrem Konsumverhalten ein wirksames Instrument in Händen.“ Aus diesem Grund sieht es der Verein auch als seine Aufgabe an, das Bewusstsein für fairen Konsum zu schärfen, und kooperiert dazu auch mit der Albert-Schweitzer-Schule und der Max-Eyth-Schule. Die Ausstellung „Change your shoes“ ist während der kompletten Fairen Wochen im Weltladen zu den normalen Öffnungszeiten (Montag bis Freitag von 9:30 Uhr bis 18 Uhr, Samstag von 10 Uhr bis 14 Uhr) zu sehen.
Am 29. September bietet der Weltladen im Freiwilligenzentrum um 19 Uhr eine Filmvorführung an: „Made in Bangladesh“ erzählt die ergreifende Geschichte einer jungen Textilarbeiterin, der es gelingt, sich gegen Diskriminierung und Widerstände durchzusetzen. Hintergrund der Handlung: 80 Prozent der Exporterlöse stammen aus der Textilwirtschaft, wo über vier Millionen Menschen arbeiten – 3,2 Millionen davon sind Frauen. Neben den niedrigen Löhnen ist die Arbeitssicherheit ein großes Thema in der Textilindustrie. So kennzeichnen zahlreiche Unglücke diesen Industriezweig, darunter der Einsturz der Fabrik „Rana Plaza“ im Jahr 2013 mit 1136 Toten und 2500 Verletzten. „Nicht ohne Grund ist das Thema ‚Textil-Lieferkette‘ Schwerpunkt der diesjährigen Fairen Woche“, ergänzt Kerstin Dietrich. Der Eintritt zu der Filmvorführung ist frei.
Zum Abschluss der Fairen Woche können Menschen selbst aktiv werden: Gemeinsam mit der Schneidermeisterin Ruth Henkel bietet Heidi Georg vom Weltladen-Team einen Upcycling-Workshop an. Unter dem Motto „Alte Kleidung – mach was draus!“ sollen am Freitag, dem 30. September von 16 bis 19:30 Uhr alte Jeans und Bettwäsche oder Handtücher zu neuem Leben erweckt werden. „Wir werden gemeinsam Jeansbeutel oder Turbane nähen und dabei auf die Vorstellung aller Teilnehmer:innen eingehen“, so Ruth Henkel. Der Workshop findet in der Geschwister-Scholl-Schule statt. Da die Teilnehmer:innenzahl auf zehn begrenzt ist, sollte man sich verbindlich im Laden oder telefonisch unter der 06631 708982 anmelden, raten die Veranstalterinnen. Nähmaschinen sollte man idealerweise mitbringen, bei Bedarf können einzelne Geräte zur Verfügung gestellt werden. Die Teilnahme an dem Workshop ist kostenlos.
„Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, für die Faire Woche in Alsfeld drei so interessante und vielfältige Veranstaltungen anzubieten“, sagt Kerstin Dietrich. Gemeinsam mit ihren Mitstreiter:innen hofft sie auf guten Zuspruch: „Fairer Konsum ist ein wichtiges Thema, das uns alle betrifft. Wir haben es selbst mit in der Hand, unter welchen Bedingungen Menschen in den Herkunftsländern unserer Ware arbeiten.“
Die Veranstaltungen im Überblick:
17. – 30.9.: „Change your shoes“ – Ausstellung im Weltladen, Markt 15, Alsfeld
29.9., 19 Uhr: „Made in Bangladesh“ – Filmvorführung im Freiwilligenzentrum, Volkmarstraße 3, Alsfeld, Eintritt frei
30.9., 16-19:30 Uhr: „Alte Kleidung – mach was draus!“ – Upcycling-Workshop mit Ruth Henkel und Heidi Georg in der Geschwister-Scholl-Schule, Schillerstraße 3, Alsfeld, Teilnahme kostenlos

Wie Rotkäppchen und der Wolf aus Nepal nach Alsfeld kamen
Weltladen Alsfeld e.V. rundet märchenhafte Produktreihe mit Filzfiguren ab
Märchenhaft – das ist Alsfeld für viele Menschen. Märchenhaft, das ist auch die Produktreihe, die der Weltladen Alsfeld e.V. mit seinen Alsfeld-Kaffees und Schokoladen pünktlich zum Stadtjubiläum ins Leben gerufen hat. Nun bekommen die schön designten und köstlich schmeckenden Alsfeld-Produkte weitere Gesellschaft – wenn auch der Genuss eher haptisch und optisch ist:
Das Rotkäppchen, der Wolf und der Froschkönig haben sich als Filzfiguren auf den Weg von Nepal nach Alsfeld gemacht – kein Märchen! Rechtzeitig zum Kräuter- und Märchenmarkt sind sie in dem Laden am Marktplatz eingetroffen und freuen sich darauf, von Kundinnen und Kunden, Alt und Jung entdeckt zu werden. Vielseitig sind sie, die Kreationen der Nepalaya-Filzwerkstatt, die seit vielen Jahren Partner der Weltäden ist: Sie können Fingerpuppe oder Eierwärmer sein, können auf Küchenrollenhaltern wachen oder anderweitig zum Einsatzkommen. Sie regen die Fantasie an, wärmen das Herz und sind einfach wunderschön. „Wir freuen uns sehr, dass wir unsere Partnerinnen in Nepal dafür gewinnen konnten, unsere ganz eigenen Figuren herzustellen“, sagt Sabine Kehm vom Weltladen-Team. „Damit können wir unsere märchenhafte Reihe weiterschreiben und sicherlich für viel Freude bei den Einheimischen wie bei den Touristen sorgen.“
Kein Märchen indes ist die sinnvolle Kooperation der Weltläden mit den Herstellerinnen der schönen Produkte: Bei Nepalaya Craft arbeiten etwa zwanzig Männer und Frauen verschiedener religiöser und sozialer Zugehörigkeit miteinander. Alle bekommen einen fairen Lohn, der deutlich über dem nationalen Durchschnitt liegt und den Lebensunterhalt der Familien sichern soll. Daher gehören zum Lohn auch Zusatzleistungen wie Kranken- und Unfallversicherung und Altersvorsorge und bezahlter Urlaub. Insbesondere Frauen werden im Unternehmen durch Aus- und Weiterbildung gestärkt: „Qualifizierung bedeutet, im Arbeitsleben Verantwortung zu übernehmen und aus der traditionellen Rolle der hierarchischen Unterordnung herauszutreten – ein besonders für Frauen wichtiger Schritt“, erläutert Kehm und ergänzt: „Zudem erhöht gute Qualifizierung auch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt außerhalb von Nepalaya Craft.“
„Unsere Filzfiguren zeigen einmal mehr, dass man Freude mit verantwortungsvollem Konsum sehr gut verbinden kann“, unterstreicht die Vereinsvorsitzende Hildegard Maaß, die mit dem großen Angebot ihres Ladens den fairen Handel stärken möchte. Wie gut das schmecken kann, wie schön es anzusehen ist und wie viel Freude das eine oder andere Stück verbreitet, davon kann man sich im Weltladen täglich und natürlich auch auf dem Kräuter- und Märchenmarkt überzeugen. Das Rotkäppchen, der Wolf und der Froschkönig warten schon!

Verein mit Bildungsauftrag: Der Alsfelder Weltladen informiert
Weltladen Alsfeld e.V. bietet Info-Veranstaltungen zu verschiedenen Themen rund um den fairen Handel an
Bildung über fairen Handel, über Lebens- und Arbeitssituationen in den Ländern der Handelspartner, über Menschen-, Frauen- und Kinderrechte und über die Produkte, die man im Weltladen kaufen kann, ist ein Hauptanliegen des Alsfelder Weltladens. War es während der Pandemie kaum möglich, diesem Auftrag im Rahmen von Gruppenveranstaltungen, Schulbesuchen und anderen Zusammenkünften nachzukommen, startet der Verein nun wieder mit Informationsangeboten.
Als erste Gruppe kam vor wenigen Tagen die Umwelt-AG, eine kooperative AG der Albert-Schweitzer-Schule und der Geschwister-Scholl-Schule, in den Genuss einer informativen Stunde direkt im Weltladen. Heidi Georg vom Info-Team des Vereins begrüßte die Schülerinnen und Schüler mit ihrer Lehrerin Alica Botthof und kam gleich mit vielen Fragen auf die Kinder zu: Warum ist Umweltschutz so wichtig? Was hat Umwelt mit fairem Handeln zu tun? Wie kann man diese Themen anhand von Bienenhonig erklären und wo liegen überhaupt die Länder, die ihre Produkte an den Weltladen liefern?
Fragen über Fragen, die die Kinder gemeinsam mit den Lehrerinnen gerne beantworteten. Dabei zeigten sie schon erstaunlich viel Wissen rund um die Themen Umwelt im Allgemeinen und Bienen im Besonderen. Von Heidi Georg erfuhren sie, was fairen Handel ausmacht und warum es für viele Länder der Welt nötig ist, dass es Vereinigungen wie die Weltläden und ihre Handelspartner gibt, die für faire Löhne und soziale Arbeitsbedingungen sorgen.
Neben viele Informationen gab es im Weltladen auch noch viel zu schauen und zu probieren. Die Kinder nutzten die Nachmittagsstunde gerne, um sich viele Produkte aus fairem Handel anzuschauen.
„Wir freuen uns sehr, dass das Bildungsangebot des Weltladens seit kurzem wieder gerne von Schulen genutzt wird, und stehen auch anderen Besuchsanfragen und gemeinsamen Projekten rund um den fairen Handel sehr offen gegenüber“, sagte Heidi Georg. Ihr Team hat gerade in den letzten Wochen neue Informationsmaterialien angeschafft, die ausleihbar sind. Außerdem stellt der Weltladendachverband Ausstellungsmaterial zu Fairhandels-Themen zur Verfügung. „Wir möchten Bildungseinrichtungen ermutigen, diese Angebote zu nutzen und uns anzusprechen.“

Honig-Quiz zum Feierabendmarkt
Weltladen Alsfeld e.V. präsentiert neues Honig-Sortiment und lädt ein zum Rätseln – Kooperation mit Betreuungsverein Regenbogen
Mit dem Weltbienentag am 20. Mai unterstreicht die Weltgemeinschaft die Bedeutung der Bienen und macht auf den Rückgang der weltweiten Bienenpopulation und den dringenden Schutz der Bienen aufmerksam. Der Weltladen Alsfeld e.V. hat rund um diesen Tag diverse Aktionen gestartet, um auch die Bedeutung fair produzierten und fair gehandelten Honigs herauszustellen.
Dazu kooperiert der Weltladen mit der Bienen-AG des Betreuungsvereins Regenbogen e.V.: Gemeinsam haben sie eine Ausstellung vorbereitet, die am 2. Juni im Weltladen zu sehen ist. Die Bienen-AG, geleitet von Gerhard Zinßer, dem 1. Vorsitzenden des Imkervereins Alsfeld, informierte sich dazu im Weltladen bei Irene Günther und Adelheid Georg u.a. über die Imkerei in anderen Ländern und die Bedeutung des fairen Handels von Honig.
Passend zum Thema und zum Weltbienentag hat der Alsfelder Weltladen sein Sortiment um fair gehandelten Honig erweitert: Hohe Qualität trifft auf fairen Handel. „Von cremig bis flüssig, von Wildblüte bis Eukalyptus ist für jede Honigliebhaberin und jeden Honigliebhaber etwas dabei“, ist sich Adelheid Georg sicher und ergänzt: „Unser Honig wir nicht nur fair gehandelt, sondern verspricht auch geprüfte Bio-Qualität. Es wird jede einzelne Charge sowohl vor als auch nach der Verschiffung auf mögliche Rückstände überprüft.“
Partner des Weltladens ist hier die faire Großhandelsgesellschaft GEPA. Sie fördert im Rahmen der „Honeybefair“-Projekte die Honigproduktion im globalen Süden. Insbesondere für Kaffeebäuer:innen bietet der Honig eine Möglichkeit durch ein zweites Standbein ihr Einkommen abzusichern, zumal die Bienenhaltung wenig Ressourcen erfordert, was Landnutzung, Materialeinsatz und Wasserverbrauch angeht. Gleichzeitig trägt diese Kombination von Imkerei und Kaffeeanbau dazu bei, dass auf den Anbauflächen keine reinen Monokulturen angebaut werden und die Landwirtschaft nachhaltiger gestaltet wird.
„Sowohl im globalen Süden als auch hier bei uns trägt die Imkerei zur Erhaltung der Artenvielfalt, und zum Klimaschutz bei. Honig- und Wildbienen sind auf der ganzen Welt in ihren Beständen gefährdet. Um diese Bestände und damit die Bestäubungsleistung zu sichern, kommt der Imkerei weltweit eine große Bedeutung zu“, erläutert Irene Günther. Sie weiß auch, warum in Deutschland Honig aus anderen Ländern benötigt wird: „Rund ein Kilogramm Honig konsumiert jede:r Deutsche pro Jahr. Obwohl es immer mehr Hobby- oder Teilzeit-Imker:innen in Deutschland gibt, kann der hohe Honig-Bedarf hierzulande nur durch Importe aus dem Ausland gedeckt werden. Deutscher Honig erfüllt nur 30 Prozent der Nachfrage. Es sollte ein gemeinsames Anliegen sein, durch den Konsum des fair gehandelten und bio-zertifizierten Honig einen Teil der Nachfrage zu decken.“
Das Sortiment im Weltladen wird zusammen mit einer kleinen Informationsausstellung über die Imkergenossenschaften aus Mexiko und Guatemala und deren Arbeit präsentiert. Die Ausstellung ist im Weltladen vom 15. Mai bis Ende Juni zu sehen.
Die Ausstellung „Imkerei im globalen Süden und hier bei uns – Bedeutung der Bienen“, die gemeinsam mit den Kindern der Bienen-AG erbarbeitet wurde, wird zusammen mit einem kleinen Quiz für alle Interessierten am 2. Juni im Rahmen des Feierabendmarktes vor und im Weltladen zu sehen sein. Die Schülerinnen und Schüler werden ihr Wissen über Bienen, deren Bedeutung für das Ökosystem sowie die Honigproduktion vorstellen. Das Team des Weltladens sowie die Bienen-AG freuen sich über reges Interesse.
Das Team des Weltladens bietet darüber hinaus auch anderen Gruppen an, den Weltladen nach vorheriger Absprache als Bildungsort zu bestimmten Themen zu besuchen. Anfragen im Weltladen sind durchaus erwünscht!

Zum Sterntaler jetzt ein Glückstaler
Weltladen Alsfeld e.V. präsentiert weitere Alsfeld-Schokolade – 80 Prozent Kakao, fair, bio und vegan
Er hat sich zum Renner im Sortiment des Alsfelder Weltladens entwickelt und ist leckerer Botschafter der Stadt, umso mehr im Jubiläumsjahr: der Sterntaler, eine köstliche, fair gehandelte Bio-Schokolade, deren Verpackung schöne Alsfeld-Motive zieren. Touristen nehmen das süße Andenken gerne mit, und die Alsfelder verschenken es oder naschen selbst davon. Nun hat das verantwortliche Team des Vereins, Elisabeth Döring, Beate Lauber und Sabine Kehm nachgelegt: Mit dem „Glückstaler“ liegt ab sofort eine weitere Schokoladenvariation vor, ebenfalls köstlich, ebenfalls bio, ebenfalls fair, die für Begeisterung sorgen wird. Da sind sich zumindest die Weltladen-Damen und Alsfelds Bürgermeister einig, der den Glückstaler anlässlich des Feierabendmarktes als einer der Ersten probieren durfte. Aus 70 bis 80 Prozent Kakao besteht diese Schokolade, die, wie bereits der Sterntaler, mit dem renommierten Schokoladenhersteller Zotter entwickelt wurde.
„Wir hatten viele Nachfragen nach einer dunklen Schokolade aus unserer Alsfeld-Reihe“, freut sich Elisabeth Döring. Mit ihren Mitstreiterinnen ging sie wieder gemeinsam mit ihrer Grafikerin ans Werk und tüftelte an einem passenden Motto und einem genauso schönen Design. „Es ist wirklich viel Hirnschmalz dahinein geflossen“, so Beate Lauber, umso erfreulicher ist das Ergebnis: eine Schokolade, die nicht nur qualitativ die hohen Anforderungen des Weltladens und seiner Kundschaft erfüllt, sondern auch optisch. Wunderschön sieht die runde Tafel aus, fast schwarz mit einem noch dunkleren Kern und vielen köstlichen, frisch gerösteten Kakao-Nibs. Ganz nebenbei ist der Glückstaler auch noch vegan, da für die Herstellung einer solch dunklen Schokolade keinerlei Milch verwendet wird.
Die Rohstoffe für das feine Stück kommen aus vielen verschiedenen Produzentenländern: Peru und Boliven, aber auch afrikanische Länder liefern an den Hersteller in Österreich, der sich stets selbst von der Qualität und den fairen Produktionsbedingungen überzeugt. „Zotter produziert ‚bean to bar‘“, erläutert Sabine Kehm, „das bedeutet, dass alles von der Bohne bis zur Schokolade aus einer Hand kommt, sodass alle Zwischenschritte garantiert die hohen Ansprüche erfüllen.“
Von der Qualität des Glückstalers überzeugt zeigte sich auch der Rathauschef, der das komplette Konzept rund um die die Alsfeld-Produkte des Weltladens lobte: „Für die Stadt ist es ein Riesengewinn, so im Fokus zu stehen“, freute sich Stephan Paule, der nach eigenem Bekunden der dunklen Schokolade den Vorzug gibt und sich diese sehr gut zum Alsfeld-Kaffee vorstellen kann. „Diese Produktreihe ist ein weiteres gelungenes Beispiel für Innovationskraft und Leidenschaft der Menschen in unserer schönen Stadt.“

Fairer Handel macht Frauen stark: Weltladen Alsfeld e.V. legt in der Frauenwoche Fokus auf frauengeführte Betriebe in den Partnerländern
Im Monat März rücken der Weltfrauentag und der Equal Pay Day weltweit die herrschenden Ungerechtigkeiten und den Kampf für die Rechte aller Frauen in den Mittelpunkt. Der Global Gender Report 2018 des World Economic Forum weist für Deutschland beispielsweise immer noch einen Gender Pay Gap von 19 Prozent aus. Während in vielen Bereichen auch hierzulande also noch viel zu tun ist, sind insbesondere in den ländlichen Gegenden des Globalen Südens Frauen von starken Benachteiligungen in allen Lebensbereichen betroffen: In vielen Ländern nicht nur Asiens, Afrikas und Lateinamerikas müssen Mädchen und Frauen immer noch um Gleichberechtigung und Zugang zu Ressourcen kämpfen.
Grund genug für die ehrenamtlichen Mitarbeitenden im Weltladen Alsfeld, im März zwei Betriebe aus ihrer Lieferantengruppe in den Fokus zu rücken. „Fairer Handel macht Frauen stark“, unterstreicht Bärbel Spohr vom Bildungs- und Infoteam des Vereins Weltladen Alsfeld e.V., „und mit ‚NOOK NOOK‘ aus Thailand und ‚Global Mamas‘ aus Ghana präsentieren wir zwei Betriebe, die im fairen Handel Frauen besonders fördern und ihre Führungspositionen gezielt weiblich besetzen.“
Die kleine Textilwerkstatt NOOK NOOK wurde 2007 von den Schwestern Saipin und Ying Vanichmongkol gegründet. „NOO NOOK“ bedeutet „viel Spaß“ und genau den verbreiten die lustigen FUNimal-Stofftiere, die zum Markenzeichen des Unternehmens wurden. Bis zu 26 Näherinnen werden im Haus und fast 100 Frauen in Heimarbeit beschäftigt. Vor allem alleinstehende Mütter und Frauen aus ethnischen Minderheiten finden hier ein Auskommen. Mustermacherinnen, Frauen in Qualitätskontrolle und Verwaltung vervollständigen das Team. Alle Löhne liegen deutlich über dem gesetzlichen Minimum, daneben gibt es Zuschüsse für Anfahrt und Verpflegung.

Global Mamas wurde 2003 von sechs Frauen in Ghana gegründet und gibt etwa 370 Personen Arbeit, die an sechs verschiedenen Standorten in Ghana ein Sortiment von über 200 Artikeln herstellen. Hinter Global Mamas steht die Non-Profit Organisation Women in Progress, die die Vermarktung der unten dem Label „Global Mamas“ hergestellten Produkte weltweit übernimmt. Ziel dieser Organisation ist es, die ökonomische Benachteiligung afrikanischer Frauen zu reduzieren, indem sie ihnen nachhaltige Einkommensquellen sichert sowie dabei hilft, die Gewinnspannen von frauengeführten Unternehmen zu verbessern. Dies wiederum erhöht das Einkommen der der dort tätigen Menschen, eröffnet neue Jobmöglichkeiten und verbessert insgesamt die Lebensbedingungen.
„Es gibt viele Gründe, insbesondere Frauen in den unseren Partnerländern zu fördern“, gibt Hildegard Maaß, Vorsitzende des Vereins Weltladen Alsfeld e.V., an. Zum einen beruft sie sich auf die FAO, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, die berichtet, dass Frauen, wenn sie über eigenes Einkommen verfügen, dieses vermehrt in Gesundheit, Ernährung und Bildung ihrer Familien investieren. „Dies wiederum kommt allen dort lebenden Kindern zugute“, so Maaß, „denn vielen Kindern, vor allem Mädchen, bleibt beispielsweise das Recht auf Bildung verwehrt. Damit sind ihre Zukunftschancen beschnitten. Bessere Ausbildung bedeutet bessere Chancen auf ein eigenes Einkommen und der damit einhergehenden Selbstbestimmung.“
„Zahlreiche Maßnahmen verändern das Leben von Frauen deshalb nachweislich zum Positiven“, wie Sabine Kehm, Einkäuferin im Weltladen, weiß: „Die Einführung von Sozialleistungen, Fortbildungsmöglichkeiten, ein höheres Einkommen und vermehrt Frauen in Führungspositionen sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einer gleichberechtigteren Welt.“ Sie führt weiter aus, dass die World Fair Trade Organization bei den Handelspartnern, mit denen auch der Alsfelder Weltladen, zusammenarbeitet, regelmäßig deren Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit überprüft. „Die Erfahrung hat gezeigt“, meint Bärbel Spohr, „dass Frauen eher Frauen fördern. Sie bieten in ihren Unternehmen sichere Arbeitsplätze und kontinuierliche Beschäftigung. Die gute Bezahlung, soziale Absicherung und interne Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen eine verlässliche Zukunftsperspektive. Die Zahlen geben ihr recht: Im Fairen Handel sind immerhin 51% der Vorstandspersonen Frauen, im Gegensatz zu 12% in konventionellen Unternehmen. „Damit ist der Faire Handel wegweisend für die Gleichstellung der Geschlechter und das Empowerment für Frauen.“
Neben den ausgewählten Produkten vor Ort, die viel über ihre Geschichte und ihr Herkunftsland verraten, kann man sich auch auf der Website des Weltladens über Betriebe informieren, die einen besonderen Fokus auf die Förderung von Frauen im fairen Handel legen. Dazu das Weltladen-Team: „Wir sehen dies als einen Aufruf für alle Menschen weltweit, gleichberechtigt miteinander zu leben.“
Mehr Informationen erhalten Interessierte im Weltladen in Alsfeld oder auf der Homepage https://weltlaeden.de/alsfeld

Neu im Weltladen: Bildungssäule und digitaler Lernsack
„Was bedeutet es, wenn mein T-Shirt aus Indien oder mein Kaffee aus Südamerika kommt? Und was bedeutet es für die Personen, die diese Gegenstände hergestellt haben?“ (Karibu Kassel)
Mit unseren Bildungsangeboten möchten wir den Erwerb von Kompetenzen unterstützen, die dabei helfen sich in der globalisierten Welt von heute zu orientieren und verantwortlich darin zu leben. Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen der Lebenswelt hier und anderswo sollen erkennbar werden.
Wir unterstützen und beraten Lehrkräfte sowie Bildungsmultiplikator*innen in den außerschulischen Bildungsbereichen, z.B. den Kirchengemeinden bei der Planung und Durchführung von Projekten, sowie bei der Kontaktaufnahme zu Referenten.
Zum Stöbern und Informieren bietet die in unserem Laden befindliche Bildungssäule des Weltladen-Dachverbandes eine Fülle von Anregungen und Materialien. Es handelt sich um eine Sammlung von Ordnern zu den Themen Fairer Handel, Kakao, Kaffee, Südfrüchte, Textilien, Fußball und Handy mit vielen Informationsmaterialien, Broschüren, Filmen und Videos sowie weiterführenden Links. Außerdem liegen in den Ordnern die Wegweiser zu den jeweiligen Themen sowie didaktische Anregungen und Hinweise zur einfachen und kostenlosen Nutzung der digitalen Lernsnacks bereit.
Der Weltladen kann nach Voranmeldung und Absprache als Lernort mit Informationen zur Herstellung einzelner Produkte sowie zur Verkostung mit kleineren Gruppen, z. B. Konfirmandengruppen, besucht werden.
Wir freuen uns auf Euer Interesse und Eure Nachfrage unter bildung@weltladen-alsfeld.de.

Fair schenken wirkt
Sinnvoll schenken, fair, schön, lecker, nachhaltig und aus aller Welt? All das geht und dazu noch zentral in Alsfeld: Der Laden des Weltladen Alsfeld e.V. bietet Genuss und schöne Geschenke, die allesamt fair produziert sind, die Nahrungsmittel ganz häufig in Bioqualität. Und mehr noch: Seit wenigen Wochen gibt es mit den liebevoll gestalteten und hochwertig produzierten Alsfeld-Kaffees und der Alsfeld-Schokolade Produkte, die man nicht nur hier sehr gut verschenken kann, sondern die auch dazu geeignet sind, an Freunde und ehemalige Alsfelder in der Ferne verschickt zu werden. So vermischen sich Grüße aus der Fachwerkstadt mit fairem Genuss aus aller Welt, Kindheitsbilder mit köstlichem Geschmack. „Auf unsere Alsfeld-Produkte sind wir besonders stolz“, sagt Sabine Kehm vom Weltladen-Einkaufsteam. „Denn sowohl Kaffee als auch Schokolade werden von langjährigen Partnerfirmen speziell für uns gefertigt und bestechen auch durch ihr schönes Design mit Wiedererkennungseffekt.“ Ein Gang durch den Weltladen macht allerdings schnell klar: Das ist noch lange nicht alles. Denn außer den Alsfeld-Produkten gibt es hier noch viele andere Leckereien, die man für sich selbst entdecken oder verschenken kann: die köstlichen Tartuffi, beispielsweise, die feinen Gewürze und Chutneys, die Weine, die hochwertigen Schokoladen – auch in veganer Auswahl – und viele kulinarischen Angebote mehr. Darüber hinaus kann man hier feinste Wellness-Produkte wie handgeschöpfte Seifen oder Hamamtücher finden, Dekorationsartikel für jeden Geschmack, darunter auch viele Upcycling-Produkte, die bei den Empfängern für viel Freude sorgen. Immer wieder schöne Geschenke sind auch die feinen Papeterie-Artikel: handgeschöpftes Papier, handwerklich gebundene Notizbücher, faires und schönes Geschenkpapier. Wer das Besondere sucht, der kann auch in der kleinen, aber sehr feinen Lederwarenabteilung des Ladens fündig werden: Aus vielen Ländern der Erde gibt es hier Handtaschen, Börsen, Portemonnaies oder Mäppchen, die sehr ansprechend designt sind und hochwertig verarbeitet. Auch die Schmuckvitrinen fördern kleine Schätze zutage: Handgemachter Silberschmuck aus Mexiko, zum Beispiel, oder farbenfrohe Perlen aus Ecuador. Auch die vielen Accessoires, die die Fairhandels-Partner in vielen Ländern des Südens finden und bis nach Alsfeld liefern, wärmen die Hände (in Form von schön gearbeiteten Pulswärmern) oder die Herzen (in Form von Herz- und Sternenanhängern, als Kerzen oder als Lichter).
„Doch am meisten wärmt es die Herzen, wenn man den fairen Gedanken mitbetrachtet“, findet Hildegard Maaß, die Vorsitzende des Alsfelder Weltladen-Vereins. „Gerade an Weihnachten sollte es selbstverständlich sein, mit einem bewussten Kauf eine Entscheidung auch für diejenigen zu treffen, die nicht in einer solch komfortablen Lage sind wie wir. Fair kaufen und fair schenken macht einfach allen Freude.“ Was besonders dann stimmt, wenn die Geschenke neben fair auch noch schön sind und in einem so entspannten Ambiente wie dem Alsfelder Weltladen eingekauft werden können. „Und wer mag und gut gewählt hat, der kann sich selbst am Ende noch mit einer leckeren Alsfeld-Schokolade verwöhnen“, findet Elisabeth Döring vom Verkaufsteam. Ein schöner Gedanke, denn es steht ja nirgendwo geschrieben, dass man an Weihnachten nicht auch ein klein wenig an sich selbst denken soll.

Weltladen stellt Alsfeld-Kaffee vor
Sie sind die Wahrzeichen Alsfelds: der Leonhardsturm, der Schwälmer Brunnen und das Rathaus. Nun zieren diese markanten Gebäude ein Produkt: Es gibt wieder einen Alsfeld-Kaffee.
Davon überzeugten sich vor wenigen Tagen Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule (CDU) und Wirtschaftsförderer Uwe Eifert, die zu einem kleinen Kaffee-Tasting ihre Amtsstuben am Marktplatz kurzfristig mit dem Stehtisch vor dem Weltladen tauschten. Sabine Kehm, Beate Lauber und Lisa Döring vom Weltladen Alsfeld zeichnen verantwortlich für dieses Projekt, das bereits das Stadtjubiläum im kommenden Jahr im Blick hat: „Wir haben uns im Team überlegt, was wir als Weltladen zum Stadtjubiläum beitragen können“, berichtet Beate Lauber, „und das sollte natürlich mit unserer Stadt zu tun haben.“ Da es bereits einmal einen Alsfeld-Kaffee gab und Stadt-Kaffees gute Praxis in vielen Städten und Weltläden sind, habe die Idee auf der Hand gelegen, den Alsfeld-Kaffee zu relaunchen. „Wir haben dafür zahlreiche Mischungen unserer Handelspartner probiert und zwei wirklich gute Sorten für unseren Stadt-Kaffee gefunden“, freut sich Sabine Kehm: Einen Kaffee und einen Espresso hat das Team im Angebot. „Unser Kaffee ist eine Bio-Arabica-Mischung aus Nicaragua und Äthopien“, erläutert Kehm. Der Alsfeld-Espresso, ebenfalls in Bio-Qualität, kommt aus Äthiopien und Tansania.
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https://www.oberhessen-live.de/2021/08/07/die-sonne-im-glas-fuer-den-urlaub-zuhause/

Auf Genuss-Weltreise im Alsfelder WeltladenDie Sonne im Glas für den Urlaub zuhause
ALSFELD (ol). Reisen kann man in diesen Tagen am besten im Kopf oder vor der eigenen Haustür. Und das ist gar nicht so schwer, denn fast überall findet man Dinge aus anderen Ländern und Kulturen. Eine Weltreise der besonderen Art bietet der Weltladen Alsfeld, dessen Sortiment fast die komplette Südhalbkugel der Erde umspannt.
Zum weiterlesen bitte Link benutzen! Es grüsst das Weltladenteam!
Unser Beitrag im neuesten Magazin von Erlebnis Alsfeld!


https://www.oberhessen-live.de/2021/07/03/nachbesserungen-fuer-mehr-menschenrechte-noetig/
