Chronik in Kurzfassung

Wie alles angefangen hat

Den Grundstein zum heutigen Gmünder Weltladen in der Münstergasse legten einige sozial engagierte Personen, die sich damals im Jahr 1979 der „Dritten Welt“ verpflichtet fühlten. Es war die Zeit, in der man die Welt noch in eine „erste“ Welt mit den Industrienationen und in eine „dritte“ Welt, bestehend aus den Entwicklungsländern, einteilte.

Mit der Zeit wurde alles professioneller – die Verkaufsräume und auch die Produkte, die heute auffallend modisch und vielfältig sind. Diese Entwicklung nahm auch der Gmünder Weltladen:


Gründung

15.05.1979 Aktion für Partnerschaft im Weltmarkt wird ins Vereinsregister eingetragen. Vorsitzender ist Karl Degendorfer. Der Laden befindet sich in der Imhofstraße 4 in Schwäb. Gmünd.

Vorstandswechsel

06.09.1991 Anita Strohmaier wird Vorsitzende

06.09.1994 Rosemarie Betsch folgt als Vorsitzende

10.07.2001 Andreas Eisenhuth übernimmt den Vorsitz kommissarisch.

27.08.2004 Gabi Engling-Hesse wird Vorsitzende

19.09.2006 Cordula Reichert führt die Amtsgeschäfte

03.07.2014 Hanna Maier wird Vorsitzende

06.07.2018 Cordula Reichert führt erneut die Geschäfte als Vorsitzende

Umzug in die Münstergasse

Der Verein bezieht Ende 1984 – zunächst gemeinsam mit dem Natur- und Umweltschutzbund BUND – die Räume im Haus der städtischen Wohnungsbaugesellschaft VGW. An der Fassade wird eine attraktive Holzplatte mit der Aufschrift „Dritte-Welt-Laden“ angebracht.


Nutzung der Räume ohne Partner

Seit Mitte 1991 werden die Räume allein vom Weltladen genutzt. Ab 2005 wird die ehemalige Schusterwerkstatt im hinteren Bereich des Erdgeschosses saniert und als Büro genutzt.


Ostalbkaffee (OK-Kaffee)

Durch den lokalen Agenda- 2000-Prozess im Ostalbkreis wird durch Landrat Pavel der OK-Kaffee besonders gefördert. Zwar wächst auch dieser nicht auf der Ostalb, wird aber von den Weltläden des Landkreises einheitlich angeboten. Rosemarie Betsch, die ehemalige Vorsitzende, beliefert Großkunden regelmäßig.


Der Name des Vereins wird einprägsamer

Der Name „Aktion für Partnerschaft im Weltmarkt“ weicht der öffentlichkeitswirksamen Benennung „Gmünder Weltladen“am 15.10.2008,
und rund 10 Jahre später wird daraus „Weltladen Schwäbisch Gmünd e.V“.


Aufbruch zu neuen Zielen

Neben der sich ausweitenden Produktpalette wird ein weiteres Thema besetzt: faire Beschaffung in den kommunalen Haushalten. Zusammen mit dem DEAB wird 2009 durch ein Workshop das Thema im Rathaus vertieft. Im Mai 2010 erhält Schwäbisch Gmünds Verwaltung durch OB Richard Arnold eine Dienstanweisung zur Beschaffung fairer Produkte.

Im Frühjahr 2011 organisiert der Gmünder Weltladen in St. Loreto den Vortrag „Fair spielt“ von der Werkstatt für Ökonomie in Heidelberg mit Uwe Kleinert, der sich an Kindergärten richtet. Die städtische Fachberaterin für die kommunalen Kindergärten berichtet bei ihren Veranstaltungen mit ErzieherInnen über das Thema und leitet aktualisierte Bezugsquellennachweise an die Kindergärten weiter.

In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Gestaltung wird die Gmünder Stauferschokolade entwickelt und zum ersten Advent 2010 aufgelegt. Bis Weihnachten werden davon 1.000 Tafeln verkauft!

Kaffeejubiläum – 10 Jahre Ostalbkaffee

Im Mai 2011 findet anlässlich des Jubiläums eine Kaffee-Ausstellung im Gmünder Rathaus statt. Ein eigens hergestellter Film informiert über Kaffeeanbau und die Verarbeitung. Für Schüler wird ein Spielparcours angeboten, der Mitmachstationen vom Pflücken der Kaffeekirschen bis zur Röstung der Bohnen umfasst. Musikalisch wird das Jubiläum durch den Gesangsverein 1823 – verstärkt durch OB Richard Arnold als Sänger – mit Kaffeeliedern umrahmt.

Wettbewerbe und Mitarbeit im Arbeitskreises ‚Eine Welt‘

2007, 2009, 2011, 2015 und 2017 nimmt der Gmünder Weltladen zusammen mit anderen Gmünder Organisationen am Wettbewerb „Meine Welt. Deine Welt. Eine Welt.“ der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit in Stuttgart (SEZ) teil. Die Wettbewerbsprogramme werden immer ehrgeiziger:

Ist es in 2007 noch eine Ansammlung von ca. 30 Einzelaktionen, so kommt in 2009 zum Thema „Die Welt zu Gast in Gmünd“ schon ein Höhepunkt dazu: Ein Spendenlauf auf dem Gmünder Marktplatz mit Politikern, Vereinen, Schulen und Privatpersonen und großer Presseresonanz. Nach der Gründung des Arbeitskreises Eine Welt im September 2010 umfasst dann der Beitrag zum Wettbewerb 2011 unter dem Motto „recht (auf) essen“ ein Festzelt auf dem Johannisplatz unter Beteiligung des Spitzenkoches Mädger mit den Miniköchen und fairen Speisen.
2015 sind auf einem Banner im Rathaus viele Gmünder Bürger mit OB Richard Arnold zu sehen, die sich für „Vielfalt in Gmünd“ einsetzen und 2017 wird die „Erste Gmünder Tafel – regional und fair“ auf dem Johannisplatz mit 50 Metern Hefezopf der Gmünder Bäcker und einer öffentlichen Wiegeaktion organisiert. OB Arnold wird in Ostalbkaffee aufgewogen, bevor die Bürger bewirtet werden. 2019 bewirbt sich Schwäbisch Gmünd mit dem Wettbewerbsprogramm „Gmünd mag`s fair!“ und erhält dafür wiederum einen Preis – fünf Preise bei sechs Teilnahmen!

Ein Traum wird wahr: Gmünd wird als Fairtrade Town zertifiziert

Dem Arbeitskreis Eine Welt gelingt im November 2012 der Nachweis, dass alle Kriterien für die Auszeichnung Fairtrade Town in Schwäbisch Gmünd erfüllt werden. Einzelhändler, Gastronomen, Vereine, Kirchen und Schulen ziehen zusammen mit der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat an einem Strang und konsumieren faire Produkte und führen Bildungsveranstaltungen im geforderten Rahmen durch. Die Siegelorganisation überreicht das Zertifikat im Rahmen einer Feierstunde an Bürgermeister Dr. Bläse. Auch die Erneuerung des Titels ist in den Folgejahren erfolgreich.

Umzug an den Kalten Markt

Der Gmünder Weltladen zieht im April 2015 in größere Räumlichkeiten am Kalten Markt 29. Stammkunden und viele neue Kunden tragen zu einem Erfolg der Geschäftsaktivitäten in den kommenden Jahren bei. Durch die Nutzung benachbarter Räume im Michaelum können immer wieder attraktive Vortragsveranstaltungen angeboten und die Bildungsaktivitäten intensiviert werden.

Der Weltladen feiert Jubiläum – 40 Jahre fairer Handel

Das Jahr 2019 steht im Zeichen des Jubiläums. Ein Festakt im Mai bildet den Auftakt zum Jubiläumsverkauf. Im Juni nehmen Mitarbeiter im Weltladen-Shirt am 40ger-Umzug der Altersgenossen teil – eine Gmünder Besonderheit! Vorträge wie zum Beispiel über die Schmuckherstellung bei Pakilia in Mexiko oder zum Thema „Frauen können alles“  über Mikrofinanzierung in Entwicklungsländern runden das Programm ab. Im Rahmen der Remstalgartenschau feiert der Weltladen 2019 auf der Remsparkbühne mit viel Prominenz einen Gottesdienst mit anschließendem Mitmachprogramm.

Globales Lernen

Regelmäßig werden Schulklassen aller Altersstufen, Studierende der Pädagogischen Hochschule, Firmlinge und Konfirmanden und sogar Kinder aus Kindertagesstätten in den Ladenräumen in den fairen Handel eingewiesen. Geschulte Ehrenamtliche bieten auch Unterrichtsstunden in Schulen an.

Konsumkritische Stadtrundgänge – Diese runden das Angebot zum globalen Lernen ab. Auf Wunsch der Teilnehmer werden vor ausgewählten Geschäften Themen zur Nachhaltigkeit meist in Rollenspielen vertieft. Beispiele: Fleischkonsum, ethische Geldanlage, Faire Kleidung, Ausbeutung beim Rohstoffabbau für Handys, Kinderarbeit auf Kakaoplantagen und vieles mehr.

Choronapandemie 2020/2021

 

Wegen der weltlweiten Ansteckungsgefahr mit dem Covid-19-Virus müssen wir auf behördliche Anordung den Laden teilweise schließen oder auf Liefer- und Abholservice ausweichen. Unsere treuen Kunden stehen solidarisch an unserer Seite und kaufen auch unter erschwerten Bedingungen mit Mund-Nasenschutz bei uns ein, so dass wir bei unseren Partner im globalen Süden weiterhin bestellen können, sie mit Spenden unterstützen können und so das Überleben der Kleinproduzenten sichern können.