Bildungsarbeit wie wir sie verstehen
Import und Verkauf fair gehandelter Waren sind nur eine Seite unseres Auftrages, der sich aus der Vereinssatzung ergibt. Unser Selbstverständnis und unsere Satzung kennen aber auch die „entwicklungspolitische Bildungsarbeit“, wobei dieser Begriff ein breites Spektrum zulässt und viel Kreativität erfordert. Was machen wir konkret?
Bildungsarbeit durch öffentliche Veranstaltungen
Tradition haben hier die Vorträge, die sich nicht nur an das Ladenteam und die Vereinsmitglieder, sondern an die breite Öffentlichkeit richten und die immer wieder über die Situation in Entwicklungsländern informieren. So berichteten eine Streetworkerin über ihre Arbeit in Mexiko-City mit der indigenen Bevölkerung, mehrmals Kolumbianerinnen über die gefährliche Situation für politisch Aktive
in ihrem Lande einschließlich täglicher Menschenrechtsverletzungen, eine Gmünderin über ihre regelmäßigen Besuche und ihre Arbeit im Haus der Hoffnung in Nepal und eine Gmünder Ärztin über ihren Urlaubs-Einsatz in Bangladesch im Rahmen der „Ärzte für die dritte Welt“. Oft sind die Vorträge mit anstrengender Übersetzungsarbeit verbunden. Neuerdings steht die Mikrofinanzierung durch z.B. Oikocredit im Focus.
Bildungsarbeit mit Schulklassen Firm-, und Konfirmationsgruppen
Mit Sombrero und Poncho gekleidet erregen unsere Mitarbeiter immer wieder Aufmerksamkeit, wenn sie in Schulen gehen oder Klassen aller Altersgruppen und Firm- und Konfirmationsgruppen im Laden empfangen. Kurzweilig muss es dann natürlich zugehen und die meisten Kinder und Jugendlichen haben Spaß an den Geschichten und am Quiz, die wir erarbeitet haben und zur Aufklärung über den fairen Handel dienen.
Ein besonderer Höhepunkt ist natürlich, wenn die kids selbst so gekleidet mit unseren Bauchläden durch den Wochenmarkt wandeln und Waren verkaufen. Ebenso kurzweilig ist das Lernen mit unserem Kaffeeparcours, bei dem Kaffeekirschen um die Wette gepflückt, gemahlen und geröstet werden und zwischendurch ein Glücksrad die Börse und den Marktpreis beeinflusst.
Bildungsarbeit durch konsumkritische Stadtrundgänge, Sozialpraktikumsplätze, öffentliche Aktionen, Gottesdienste, fairer Einkaufshilfe
Besonders an Jugendliche richtet sich unser Angebot zu thematischen, aber immer konsumkritischen Stadtrundgängen. Beim Thema „Ethische Geldanlage“ wird Station an einer Bankfiliale gemacht und mit Spielgeld entscheidet man sich zu einer bestimmten Form der Geldanlage z.B. Investment in Rüstungsfirmen oder Investment in Mikrofinanzierung. Eine Herausforderung!
Bildungsarbeit durch Bereitstellung von Sozialpraktikumsplätzen
Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Schularten haben bei uns für einige Tage oder auch für mehrere Monate ein Praktikum gemacht: Learning by doing. Auch eine Schnupperlehre haben wir schon angeboten. Zur Zeit ist beides nur in Einzelfällen nach Absprache möglich.
Bildungsarbeit durch öffentliche Aktionen
Info-Stände in der Fußgängerzone unserer Stadt oder vor unserem Laden – sie dienen dazu, unsere Themen des fairen Handels, des nachhaltigen Konsums und der Wahrung der Menschenrechte sichtbar zu machen. Ein besonderer „Hingucker“ waren unsere Mitarbeiter im Nikolaus- und Teddybär-Kostüm, durch das wir auf die Produktion von Spielwaren in China aufmerksam machten; oder im Maiskolbenkostüm, um auf gentechnisch verändertes Saatgut hinzuweisen. Bildungsarbeit durch Mitgestaltung von Gottesdiensten Katholischer oder evangelischer Gottesdienst – mit beiden Kirchen pflegen wir intensiven Kontakt und gestalten inhaltlich Gottesdienste mit, beteiligen uns an Gemeindefesten und halten Informationen über unsere Waren bereit. Bildungsarbeit durch Mitarbeit an der fairen Einkaufshilfe. Für Schwäbisch Gmünd gibt es eine faire Einkaufshilfe, die uns mit der Homepage der Stadt Schwäbisch Gmünd verlinkt.
>> Fairer Einkaufsführer der Stadt Schwäbisch Gmünd
Öffentlichkeitsarbeit
„Tue Gutes und rede darüber“ könnte als Auftrag an unser Öffentlichkeitsteam formuliert werden. Von Fall zu Fall arbeiten hier ungefähr sechs bis zehn Personen zusammen und stellen ein kreatives Programm auf die Beine. Dabei stehen nicht wir selbst im Vordergrund, sondern unser Anliegen ist es, Aufmerksamkeit auf den fairen Handel und nachhaltigen Konsum zu lenken. Und was ist die beste Werbung? Überzeugen müssen die Produkte selbst!
Eigens organisierte Informationsveranstaltungen zu entwicklungspolitischen Themen ermöglichen es uns darüber hinaus, auf die Bedingungen in den Entwicklungsländern hinzuweisen. Öffentlichkeitsarbeit und Bildungsarbeit gehen nahtlos ineinander über. Hier arbeiten wir mit einem lokalen Netzwerk zusammen.