Kitzingen – Die Plätze im großen Saal des Roxy-Kinos reichten nicht aus, um alle Interessierten zum Film „Made in Bangladesh“ aufzunehmen.

Schon im Foyer ging es lebhaft zu, wo die Weltläden und -Gruppen aus Kitzingen, Volkach, Wiesentheid, Rödelsee und Wiesenbronn fair gehandelte Produkte zum Verkauf und zum Verkosten anboten.

Nach der Begrüßung und dem Hinweis, dass dies eine von rund 2000 deutschlandweiten Veranstaltungen zur fairen Woche ist, konnten die Zuschauer voll in das Geschehen auf der Leinwand eintauchen. Der Film, der 2019 von der Regisseurin Rubaiyat Hossain gedreht wurde, schildert die ergreifende Geschichte von Shimu, zwanzig Jahre jung, und von ihren Kolleginnen in einer Textilfabrik. Sie versuchen ihren Lebensunterhalt zu verdienen, während sie gleichzeitig um ihre Würde bei der Arbeit und zu Hause kämpfen müssen. Obwohl der Film mit deutschen Untertiteln gezeigt wurde, erwies sich das Publikum gefesselt von der Handlung und sehr berührt von der Entschlossenheit und Durchsetzungskraft der Protagonistin.

Im Anschluss an den Film moderierte Maja Schmidt von der Fair-Trade-Steuerungsgruppe des Landkreises die Fragerunde. Moritz Schilling vom Kitzinger Modegeschäft Main Fashion wies auf die von ihm geführte fair produzierte Marke Armedangels hin und Regina Vogt-Heeren aus dem Welthaus Fürth auf die faire Modemarke Farcap. Beide Experten beantworteten die Fragen aus dem Publikum sachkundig. Am Ende waren sich alle einig, dass Näherinnen in den Fabriken ein Existenz sicherndes Einkommen und gute Arbeitsbedingung erhalten müssen, und das nicht nur bei fairer Mode. Verheerend für die Umwelt wirkt sich der Trend zu immer schneller wechselnden Kollektionen von Billigkleidung aus, den manche Online-Käufer*innen gedankenlos mitmachen.

Ressourcen schonend ist es, auch die Möglichkeiten von Upcycling oder Second-Hand-Kleidung zu nutzen.

Nach den Abschlussworten und dem Dank an den Fair-Trade-Landkreis Kitzingen, der die Kino-Miete übernommen hatte, verließen die in Bezug auf faire Kleidung nun gut informierten Besucher das Kino. Auch die einzelnen Weltläden und Gruppen konnten neues Wissen mitnehmen und waren von dem großen Publikumszuspruch begeistert.