Mit dem Slogan „Franken spielt fair“ wirbt die Metropol-Region Nürnberg seit 2017 für den Einsatz unter fairen Bedingungen hergestellter Bälle für Fußball, Handball, Volleyball in Schulen und Vereinen. Dieser Aktion hat sich die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Herrieden in Zusammenarbeit mit dem Herrieder Eine-Welt e.V. angeschlossen und an die vier Herrieder Schulen symbolisch je einen fair hergestellten Fußball überreicht, um für die Beschaffung von fairen Bällen zu werben. Zur Übergabe der Ballspende haben sich Schülervertreter der vier Schulen in der Galerie des Rathauses eingefunden. Sie wurden von ihren Schulleitern – Jens Knaudt (Realschule), Werner Winter (Grund- und Mittelschule), Susanne Hector (Sebastian-Strobel-Schule) und Klaus Freitag (Wolfhard-Schule) – begleitet, die damit zum Ausdruck brachten, dass der Fairtrade-Gedanke in ihren Einrichtungen den Schülerinnen und Schülern nähergebracht wird.
Bürgermeister Alfons Brandl begrüßte als Hausherr die Gäste aus den vier Herrieder Bildungseinrichtungen und betonte, dass es wichtig sei, die jungen Menschen an die Thematik des Fairen Handels und der Nachhaltigkeit heranzuführen. Er dankte dem Eine-Welt e.V., der Herrieder Steuerungsgruppe und den Schulen, dass dieses Thema aufgegriffen wird. Stv. Bürgermeister Manfred Niederauer, als Sprecher der Herrieder Steuerungsgruppe, verwies darauf, dass es gelte, den fairen Gedanken in der Gesellschaft, in der Kommune und den Vereinen zu vernetzen und dankte dem Eine-Welt e.V., dass er sich diesem Thema besonders widme.
Die „fairen Bälle“ wurden über den Herrieder Weltladen beschafft. Beate Jerger vom Vorstandsteam des Eine-Welt e.V. stellte das Projekt vor und führte aus, dass es selbstverständlich sein müsse, dass faire Bälle nicht nur in Weltläden, sondern besonders in Sportgeschäften angeboten werde. Sie motivierte bei der Ballübergabe, dass die menschenunwürdigen Bedingungen in Herstellerländern nur gemeinsam verbessert werden können. Kommunen, Vereine, Schulen und Sporttreibende sind aufgerufen, dazu beizutragen, dass fair gehandelte Bälle einen höheren Marktanteil erhalten. Dieser liege im Welthandel derzeit bei etwa 1 %. Durch den Erwerb fairer Bälle verbessern sich die Arbeitsbedingungen in den Ballfabriken auf vielfältige Weise. Existenzsichernde Löhne und Prämien können bezahlt werden, ausbeuterische Kinderarbeit wird verhindert und die Menschen in der Ballproduktion werden zu Hauptpersonen. In diesem Zusammenhang rief sie auch dazu auf, das Augenmerk auf fair hergestellte Sportkleidung, wie Shirts und Trikots, zu richten und erinnerte daran, dass zum Jahresthema “Faire Kleidung“ die örtliche Steuerungsgruppe eine Ausstellung und einen Vortrag organisiere. Sie wandte sich auch gegen das Vorurteil, dass unter fairen Bedingungen hergestellte Bälle schlechterer Qualität sind.
Es gibt faire Bälle in allen Qualitätsstufen bis hin zum FIFA zertifizierten Ball, die mit dem Fairtrade-Siegel ausgestattet sind. So bestreitet der FC Amberg seinen kompletten Spielbetrieb mit fairen Bällen einer Nürnberger Firma, die ausschließlich Bälle aus fairem Handel vertreibt. Die Landeshauptstadt München hat ihre Schulen seit 2013 mit fairen Bällen ausgestattet und die Stadt Nürnberg hat kürzlich einen entsprechenden Beschluss gefasst. Unter „Eine Welt Netzwerk Bayern“ wird aufgezeigt, wo schon erfolgreich mit fairen Bällen gespielt wird. Die Initiatoren setzen ihre Hoffnung auch in die örtlichen Vereine, die durch die Beschaffung fair hergestellter Sportartikel ein Zeichen setzen können.
Abschließend überreichte Susanne Ortenreiter, Koordinatorin der Fairtrade-Stadt Herrieden, den Schülervertretungen Minibälle als Schlüsselanhänger aus fairem Handel, als motivierende Belohnung für ihr Engagement.
Foto: Rudolf Eder- Gruppenfoto Ballübergabe
Pressetext: Rudolf Eder-Beate Jerger