Erste Gütersloher Schokofahrt: Schokolade emissionsfrei per Fahrrad transportieren
Mit etwas Verspätung starten Daphne und Basti Seehaus sowie Anette und Ingold Klee am frühen Morgen des 04.07.2020 die erste Schokofahrt von Gütersloh aus in Richtung Holland. Von dort aus wollen sie Schokolade per Fahrrad heimtransportieren, die vorher bereits emissionsfrei und fair produziert per Segelschiff von der Karibik aus nach Amsterdam gebracht wurde.
Eigentlich war geplant, dass sich eine größere Gruppe von 10 Teilnehmern bereits zu Ostern auf den Weg zur Schokolade machen sollte. Was zu dem Zeitpunkt nicht möglich war, wird nun in kleinerem Rahmen nachgeholt: Jetzt radeln sie zu viert. Ihre Strecke führt über Legden nach Apeldoorn und schließlich nach Amsterdam. Nachdem sie an drei Tagen jeweils ca. 100 km geradelt sind, laden sie bei den Chocolate Makers in Amsterdam etwa 60 Kilo Schokolade auf ihre Fahrräder. Mit dabei: Gustaf, das freie Lastenrad des ADFC, ohne das der Transport einer so großen Menge Schokolade verpackt in mehrere größere Kartons wohl nicht klappen würde. Am Mittwoch, dem 24. Juni geht es zurück in Richtung Heimat, wo die vier Radfahrer – wenn alles läuft wie geplant – am Freitag, dem 10. Juli nach ca. 600 zurückgelegten Kilometern wieder ankommen werden.
Geplant ist ein kleiner Zieleinlauf in der Innenstadt am Freitag, 10. Juli gegen 13:00 Uhr.
Die Geschichte der Schokofahrt
Eine Idee, die auf den ersten Blick vollkommen unmöglich erscheint: eine emissionsfrei transportierte Schokolade essen. Der Kakao wächst jenseits des Atlantiks, der Transport über das Meer, die Herstellung und am Ende der Weg in den Laden und zur Endkundin: Das kann doch nicht klimaneutral gehen. Doch!
Die Schokofahrt zeigt, dass es geht: Bewusster Genuss und nachhaltiges Handeln.
Und das fängt schon bei den Kakaobauern an: Der Rohstoff für die Schokolade wird in der Dominikanischen Republik von einer Kooperative unter biologischen Bedingungen angebaut und fair gehandelt. Dann übernimmt der Frachtsegler Tres Hombres die wertvolle Fracht und bringt sie fast ausschließlich mit Windkraft über den Atlantik nach Europa – Zielhafen: Amsterdam. Dort gelangt der Kakao zu der kleinen Manufaktur der Chocolatemakers. Übrigens erfolgt die Löschung der Ladung vom Schiff sowie der Transport zur Fabrik ebenfalls komplett ohne motorisierte Hilfsmittel, sondern mit viel kollektiver WoMan-Power.
Wenn jetzt der Rohstoff schon über 3000 km auf See ohne fossile Energie zurückgelegt hat, muss der restliche Weg zur Endkundschaft doch auch ohne gehen!
Deshalb macht sich inzwischen zwei Mal im Jahr ein großes Netzwerk von Menschen auf den Weg mit dem Fahrrad nach Amsterdam, um dort die Schokolade abzuholen und in zahlreiche Städte in ganz Deutschland zu bringen. Von Oldenburg über Berlin bis München, sogar in die Schweiz und nach Österreich: Überall schwingen sich Menschen in den Sattel, um diese besondere Schokolade mit Pedalkraft in die einzelnen Geschäfte zu bringen.
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