In den Cedarbergen, etwa 200 km nördlich von Kapstadt (Südafrika) wächst der ein bis zwei Meter hohe Rooibos (Rotbusch). Diese Sträucher benötigen zum Wachstum kalte, feuchte Winter und heiße, trockene Sommer. Aus den Blättern und Zweigen wird der Rooibostee gewonnen. Ohne Koffein oder Gerbstoffe ist das erfrischende Getränk ausgesprochen bekömmlich. Es gilt als das Nationalgetränk Südafrikas, schließlich ist Südafrika ist das einzige Land auf der Welt, in dem Rooibos wächst. Leider kommen immer noch 98 % des Rooibostees von Plantagen, die Weißen gehören und nur 2 % von schwarzen Bäuerinnen und Bauern.
Rund um den Ort Nieuwoudtville haben sich im Jahr 2001 Bauern und Bäuerinnen zur Heiveld Cooperative zusammengeschlossen. Zugang zu Land ist die einzige Voraussetzung für die Mitgliedschaft. Nur die Kleinbäuerinnen und -bauern ernten den Bio-Rooibos noch traditionell von Hand mit einer Sichel von Januar bis April. Aufgrund des Fairen Handels konnte die Kooperative mit der Umstellung auf ökologischen Anbau beziehungsweise auf Wildsammlung des Rooibos beginnen. Dies ist die nachhaltigste Form der Rooibostee-Gewinnung, durch die das ökologische Gleichgewicht geschützt wird. Auch die Kleinbauern, die zur WORC gehören, haben durch den Fairen Handel ersten Zugang zum internationalen fairen Teemarkt erhalten.
Rund 50 Prozent der schwarzen Südafrikaner leben landesweit noch immer in Armut, besonders in kargen und abgelegenen Regionen. Deshalb wandern viele in die Großstädte ab. Fairer Bio Rooibos bietet eine Alternative auf dem Land.
Fotos: GEPA – The Fair Trade Company/Heiveld