Bei unserem fairen Tee-Seminar am Samstag, den 4.11.2023, wurde feierlich die Namensgebung unsere Elefanten bekanntgegeben. Über ein Preisausschreiben waren viele gute Vorschläge für den Namen des großen hölzernen Elefanten aus Benin, der unseren Weltladen Wehrheims schmückt, eingegangen. Danke dafür.
Wir entschieden uns für den Vorschlag von Christine Ott den Elefanten nach seinem Überbringer Martin Dietz zu benennen. Somit heißt er nun in Abkürzung Mardie. Christine Ott erhielt dafür von uns einen Präsentkorb mit vielen fairen Produkten aus unserem Weltladen. Herzlichen Glückwunsch!
Seine Geschichte, aufgeschrieben von Gisela Tauber in ihrem Buch von 2010:
Mardie, der Elefant aus Benin
Zu den Besonderheiten in unserem Laden gehört der aus Holz geschnitzte Elefant aus Benin. Ein wahres Schmuckstück, aus einem Stamm hergestellt. Als wir uns Gedanken machten, wie wir die Aufmerksamkeit auf unseren Laden lenken könnten, hatten wir die Idee, einen großen Elefanten im Hof mit seinem Rüssel Richtung Ladentür aufzustellen. Wir glaubten, dass das Tier so exotisch in unserer Umgebung wirken würde, dass er zum Hingucker werden müsste und damit auf unseren Laden aufmerksam machen würde. Agraringenieur und Entwicklungshelfer Martin Dietz, der sich später im Verein „Neues Leben im Kongo“ im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo für die Wiedereingliederung von Kindersoldaten engagierte, hat lange Zeit in Benin gearbeitet. Mit diesen beruflichen Kontakten versprach er, unsere Idee Wirklichkeit werden zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt gab es „unseren“ Elefanten schon und Martin Dietz hatte ihn uns schon beschrieben. Als er nach einem Besuch aus Afrika zurückkam, meinte er, dass heute auf Grund der Schonung des Regenwaldes für die Schnitzer nur Plantagenholz zur Verfügung stünde, was für unser Vorhaben aber nicht geeignet sei. Es sei zu dünn, zu leicht und zu wenig haltbar. Ob wir nicht den Elefanten mit dem gesenkten Rüssel haben wollten. Er sei attraktiv und er würde ihn beim nächsten Umzug eines Mitarbeiters von Benin nach Deutschland dem Möbeltransport mitgeben, so dass für uns der Zoll entfallen würde.
Wir waren einverstanden und haben gern mehrere hundert D-Mark dafür bezahlt. Inzwischen ist er ein sehr guter stiller Mitarbeiter, der unser Verkaufsklima optimiert. Wir hätten ihn schon oft verkaufen können, aber dafür haben wir ihn nicht angeschafft. Gern würden wir ihn zu Öffnungszeiten in den Hof stellen, aber dafür ist er zu schwer zu transportieren. Um ihn im Hof ständig stehen zu lassen, ist uns die Gefahr zu groß, dass er von Liebhabern mitgenommen werden könnte. So sitzt nun mancher Kunde auf ihm zum Schwätzchen machen, oder er begeistert als Reittier unsere jüngsten Besucher.
Das genaue Datum seiner Erschaffung und der Reise nach Wehrheim wissen wir nicht, aber unsere Mitarbeiterin Margarete Mank, für ihre akribische Dokumentation bekannt, hat es auf einem Foto aus dem Jahr 2010, das sie selbst zusammen mit Martin Dietz zeigt, dokumentiert: Wir haben ihn in den 1980er Jahren bekommen. Martin Dietz selbst, geboren 1937 und verstorben 2012, war dem Weltladen Wehrheim eng verbunden, da diese Arbeit seinen Einsatz im Kongo, in dem es immer um Hilfe zur Selbsthilfe ging, in seinem Sinn ergänzte. Lange war unser Elefant namenlos, bei einem öffentlichkeitswirksamen Wettbewerb im Sommer 2023 kam die Wende. Christine Ott aus Pfaffenwiesbach hatte die gute Idee, ihn in Erinnerung an den Mann, der ihn nach Deutschland gebracht hatte, Mar(tin)die(tz) zu nennen.
Margarete Mank mit Martin Dietz