Das Projekt

»Das einzigartige Zifferblatt der Astronomischen Uhr der Rostocker St.-Marien-Kirche schmückt das Äußere des Coffee o’Clock und der Choc o’Clock. Seit 1472 gibt sie den Takt an.«

Bereits über 250 deutsche Städte und Gemeinden führen Faire Stadtkaffees und Stadtschokoladen. Seit Mai 2018 gehört auch Rostock dazu. Die Fairen Stadtprodukte sind der nicaraguanische »Coffee o’Clock« des Fair-Handels-Importeurs Café Chavalo eG Leipzig und die aus zwei Sorten bestehende »Choc o’Clock« der Schokoladen-Manufaktur Zotter, mit Kakao von Kleinbäuer*innen aus der Dominikanischen Republik und Peru. Seit Sommer 2021 wird der Rohkaffee für den Stadtkaffee zudem klimafreundlich per Frachtsegler transportiert.

Konzipiert und umgesetzt wurde das Projekt vom Weltladen Rostock e.V. im Rahmen der Fairtrade-Stadt. Anhand der Produkte möchte der Verein deutlich machen, was den Fairen Handel ausmacht und wie dadurch Perspektiven für Handelspartner*innen im globalen Süden geschaffen werden.

Wir danken für die freundliche Unterstützung:

TIERRA NUEVA IN NICARAGUA

Mehr als 600 Kleinbäuer*innen des Kooperativenverbands Union de Cooperativas Tierra Nueva kultivieren im Hochland Nicaraguas nahe der Stadt Boaco Arabica-Kaffee in Bio-Qualität. Er reift in Mischkulturen im Wald oder im Schatten von Bananenstauden langsam heran. Zertifizierter Fairer Handel und ökologische Landwirtschaft sind die Markenzeichen des Kooperativenverbands.

Durch den Sozialfonds des Fairen Handels kann Tierra Nueva die ländliche Infrastruktur verbessern und Stipendien vergeben. Der Verband legt großen Wert auf eine vielfältige Landwirtschaft und bietet regelmäßig Fortbildungen an. Keines der Kooperativenmitglieder musste seit der Gründung im Jahr 1997 die eigenen Felder aufgeben, das ist alles andere als selbstverständlich in Nicaragua.

Stetig erweitert sich die Kooperative durch neue Ziele und Ideen. Neben der Produktion von biologisch angebautem Honig, Kurkuma und Ingwer, die auch für den Export bestimmt sind, wurde eine eigene Bio-Marke für den Verkauf von Milchprodukten und Gemüse entwickelt. Zudem ist die Herstellung biologischer Schädlingsbekämpfungsmittel ein Zeichen für die Kreativität des Verbands.

TRANSPORT PER FRACHTSEGLER

In diesem Kaffee steckt die Kraft des Windes! Der Rohkaffee wurde mit der Avontuur aus Elsfleth bei Bremen von Nicaragua nach Deutschland gebracht. Der 1920 gebaute Frachtsegler ist das Symbol für eine Bewegung, die auf die immensen Mengen an Schadstoffemissionen durch die weite Trennung von Produktionsstätten und Vertriebsorten aufmerksam macht. Zugleich bietet sie eine Lösung durch einen emissionsarmen Transport. Per Segelfrachter werden ca. 90 Prozent weniger CO2 freigesetzt als mit den Containerschiffen der großen Reedereien. Lastenfahrräder befördern die Säcke nach der Anlandung dann umweltfreundlich zum Zwischenlager in Hamburg. Emissionen für den weiteren Transport und die Verarbeitung gleicht Café Chavalo aus.

Der Warentransport per Frachtsegler setzt ein Zeichen für den Klimaschutz und macht zudem auf die Schattenseiten der Containerschifffahrt aufmerksam: Wasser- und Luftverschmutzung, hoher Verbrauch von umweltschädlichem Schweröl und schlechte Arbeitsbedingungen für die Seeleute.

Die Avontuur zeigt, dass es auch anders geht! So lässt sich eine nachhaltige Produktion noch besser mit einem verantwortungsvollen Konsum verbinden.

CAFÉ CHAVALO in Leipzig

Der Kaffee wird von Café Chavalo importiert und im traditionellen Trommelröstverfahren in Leipzig veredelt. Das Verpacken übernehmen die Mitarbeiter*innen einer Werkstatt für Menschen mit Handicap. Beim Einkauf des Rohkaffees setzt das Unternehmen auf eine faire und transparente Preisgestaltung sowie langfristige und partnerschaftliche Handelsbeziehungen mit den Kleinbäuer*innen. Mit viel Idealismus begann im Winter 2013 die Geschichte von Café Chavalo. Im Juni 2017 wurde aus dem Einzelunternehmen eine Genossenschaft mit rund 50 Mitgliedern, darunter die Kooperative »Tierra Nueva«.

Mittlerweile ist der Kaffee aus Nicaragua nicht nur ökologisch angebaut, sondern auch klimaneutral. Zusammen mit MyClimate pflanzt Café Chavalo in Nicaragua Bäume, um die CO2-Emissionen des Kaffees auszugleichen. Zudem war die Fair-Handels-Genossenschaft 2018 eine der ersten, die Waren per Frachtsegler transportieren ließ.

Die Café Chavalo e.G. ist als Fair-Handels-Importeur vom Weltladen-Dachverband anerkannt und Mitglied im FAIR BAND (Bundesverband für fairen Import und Vertrieb e.V.).

Quelle und weitere Infos: www.cafe-chavalo.de

FUNDOPO

in der Dominikanischen Republik
Santo Domingo 40%

Für die 1.500 Kleinproduzent*innen der Fundación Dominicana de Productores Orgánicos macht die ­Kakaoproduktion 80% des Familieneinkommens aus. Die Mitglieder der Kooperative haben sich bewusst für den ökologischen Anbau entschieden. Der trägt zum Erhalt der Umwelt bei und führt zu höherem Einkommen.

Mit der Fairtrade-Prämie konnte bisher durch den Bau einer Schule und eines Gemeinschaftszentrums die ländliche Infrastruktur verbessert werden. Die Mitglieder der Kooperative haben den Anspruch, ­An­erkennung für ihre hochwertigen Produkte zu erhalten. Neue Mitglieder schließen sich stetig an. Durch Schulungen wird die hohe Qualität des Kakaos nachhaltig gewährleistet.

SATIPO

in Peru
Peru Criollo 70%

Zur Cooperativa Agraria Cafetalera Satipo, die schon 1965 mit dem Ziel gegründet wurde, teure Zwischenhändler zu umgehen, gehören inzwischen über 900 Produzent*innen-Familien. 200 von ihnen bauen Kakao an, die anderen Kaffee.

1997 wurde die Kooperative Fairtrade-zertifiziert. Ein Teil der Fairtrade-Prämie wird inzwischen in Form von Stipendien an die Kinder der Familien ausgegeben. Zudem kann der Zugang zu einer ­breiteren medizinischen Versorgung ermöglicht werden. Auch eine stete Weiterbildung der Produzent*innen im Bio-Anbau kann in dieser Kooperative angeboten werden. Neben einer hohen Produktqualität wird so ein ­nachhaltiger Umgang mit den natürlichen ­Ressourcen gesichert.

ZOTTER

Schokolade
Fair hergestellt in Österreich

Josef Zotter zählt nicht nur zu den besten Chocolatiers der Welt, sondern seine Schokoladen-Manufaktur gilt auch als eines der nachhaltigsten Unternehmen Österreichs.

Die Schokolade wird ausnahmslos in BIO- und FAIR-Qualität hergestellt und das »from bean to bar«, also von der Bohne bis zur Tafel.

Das Unternehmen sieht sich in der Verantwortung, nachhaltig zu produzieren und Mehrwert zu schaffen statt großer Gewinne, die auf Kosten der Gesellschaft und der Umwelt gehen. So läuft zum Beispiel die gesamte Produktion auf Ökostrom.

Weitere Infos unter: www.zotter.at

Wo erhältlich?

KAFFEE UND SCHOKOLADE

Weltladen Rostock
Hermannstraße 36