Nach dem Ende des Bürgerkrieges in El Salvador 1992 kehrten viele Flüchtlinge in ihre Heimat zurück, siedelten sich in den entvölkerten Gebieten neu an, machten Land urbar und bauten ihre Gemeinden auf. Das betrifft u.a. auch die Region am Unterlauf des Río Lempa. Auf Hilfe ihrer ultrarechten Regierungen durften die Rücksiedler:innen nicht hoffen. Aber sie wurden von einer breiten Solidaritätsbewegung in Europa und Nordamerika unterstützt. 1994 knüpfte unser Verein die ersten Kontakte zu Rücksiedler-Gemeinden am Bajo Lempa.
Mit Hilfe von Fördergeldern investierten wir in verschiedene Infrastrukturprojekte: u.a. einen Kindergarten in Nueva Esperanza, eine Bibliothek in Amando Lopez, eine Gesundheitsstation, Trockentoiletten und Schulräume in unserer Partnergemeinde Mata de Piña. Zentraler Bestandteil unserer Partnerschaft mit Mata de Piña war aber die kontinuierliche finanzielle Unterstützung des Bildungs- und Gesundheitsbereiches. Wir stellten das Geld für Gehälter in der Schule und Gesundheitsstation sowie für Medikamente und Schulmaterialien zur Verfügung. Es stammte aus dem Erlös unseres Weltladens und aus Spenden.
Am Bajo Lempa konnte auf diese Weise seit Ende des Bürgerkrieges eine für salvadorianische Verhältnisse gute Infrastruktur aufgebaut werden. Mut, Selbstorganisation und der interkulturelle Austausch wurden gefördert. Neben Besuchen von Vereinsmitgliedern in El Salvador waren immer wieder Menschen vom Bajo Lempa zu Gast in Greifswald.
Aktuell:
Ende 2024 gab es eine Veränderung in der Ausrichtung unseres ideellen Bereichs. Nach fast 30 Jahren Projektpartnerschaft mit Mata de Piña entschieden wir uns, die finanzielle Unterstützung für die Gemeinde in El Salvador nicht mehr in dem bisherigen Umfang fortzuführen, sondern neue Wege zu gehen. Es wurde beschlossen, dass lediglich noch ein geringer Sockelbetrag für den Bildungsbereich finanziert wird.
Der Hintergrund war die politische Zweiteilung der Gemeinde, die seit mehreren Jahren das soziale Miteinander unter den Dorfbewohner:innen sowie unsere Projektarbeit erschwert.
Ein Blick auf Land und Geschichte
