Die faire Kurstadt im Visir

Dieses Jahr ging es einen Tag nach Bad Nauheim bei herrlichem Spätsommer-Wetter mit viel Spaß, Zeit für persönlichen Austausch, ohne das ehrenamtliche Metier zu vergessen. Der erste Anlaufpunkt war denn auch der Weltladen in den Kolonnaden. Er ist geräumig und bietet neben Lebensmitteln vielen netten Kleinigkeiten Platz, die Kurgäste gerne mit nachhause nehmen oder mit denen sie Mitkurende überraschen. „Das ist unser großer Vorteil“, berichtete Leiterin Ulrike Niemann. Kurgäste wechseln häufig und mit ihnen potenzielle Kund:innen, Stammkund:innen gibt es aber auch viele, der Laden sei ins Geschäftsleben eingebunden, und Mitglied der Steuerungsgruppe der „Fairen Stadt“. Nach ausgiebigem Stöbern und Kaufen nahm der Lehrer im Ruhestand, Gerd Joachim, uns mit auf einen Fairen Stadt-Rundgang.

Gleich gegenüber, vor der Dankeskirche, gab es den ersten Stopp, um mit Kaffee und Wasser die Müdigkeit zu vertreiben, und sich danach der Ausstellung: „Trotz Reichtum Arm“ von motivés e.V. zu widmen. Diese informiert kritisch über Ausnutzung von Rohstoffen und Menschen, illegale Landnahme, einseitige Handelsbeziehungen und globaler Ressourcen-Ungerechtigkeit.

Der Unverpacktladen, „Viel Drin, nix drum“, hatte genau die richtige Portion Infos durch die leidenschaftliche Inhaberin Simone Schmidt und ein Interieur, in das sich alle gleich verliebten. Simone Schmidt konnte es nach der Auflösung eines Tante-Emma-Ladens in den Niederlanden erstehen. Auch der Secondhand-Shop in der Innenstadt fand Gefallen beim Weltladen-Team. Noch mehr allerdings die Mittagspause bei Pizza und Co und mit regem Austausch auch über Geschäftliches. Durch den Kurpark ging‘s am späten Nachmittag zurück; die Pause im Milchhäuschen im Kurpark bildeten den Abschluss mit Cappuccino, Kuchen, Eis oder Eiskaffee.