Elphi goes fair: Kunsthandwerk im Wandel
Die Elbphilharmonie als fair gehandelte Wanduhr
Die Elbphilharmonie im Weltladen: Eine Wanduhr als ein Symbol für den Wandel des Kunsthandwerks aus dem Globalen Süden. Die kolumbianische Werkstatt OXIDOS – zu Deutsch „die Rostige“ – stellt die neue Uhr her. Ursprünglich gedacht, Straßenkinder zu unterstützen, bietet das Projekt inzwischen vielen Jugendlichen eine Ausbildung und eine feste Anstellung.
Ab dem 19. Jahrhundert gelangten Produkte, die die jeweilige traditionelle Kultur widerspiegelten, aus den Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas in großen Mengen nach Europa. Inzwischen haben sich die Voraussetzungen für die Herstellung derartiger Produkte grundlegend geändert. Kunsthanderwerker*innen produzieren heute überwiegend für einen globalen Markt und orientieren sich an dessen Vorgaben. Um ihr Einkommen sichern zu können, passen sie sich aktuellen Trends an, arbeiten mit Designer*innen zusammen und stehen mit Importeuren in Europa und den USA im ständigen Austausch.
Jedoch stehen die Kunsthandwerker*innen auch vor Problemen. So verleitet der Gedanke des Spendens – der in den USA verbreiteter als in Deutschland ist – Produzent*innen dazu, veraltetes Design einfach immer weiter zu produzieren. Hinzu kommen fehlende und veraltete Strukturen: Junge Künstler*innen kommen nicht zum Zuge: Es fehlt ihnen eine Ausbildung im Handwerk oder Design und sie müssen sich mit ihren „neuen Ideen“ gegen Ältere erst durchsetzen. Genau hier setzt OXIDOS in Zusammenarbeit mit der Fair-Handels-Importorganisation GLOBO an, indem sie gezielt Jugendliche unterstützen. Dabei setzen sie auf eine Idee, die sich im Lebensmittelhandel bereits bewährt hat: Sie produzieren spezielles Kunsthandwerk für ausgewählte Kund*innen, wie zum Beispiel die Wanduhr im Stil der Elbphilharmonie.
Weitere Beispiele für den Wandel im Kunsthandwerk aus unserem Weltladen sind die bunten Filzwaren aus Nepal, das individuell gestaltete Geschirr aus Südafrika oder Alpakawaren aus Lateinamerika. Sie brechen mit den Widrigkeiten und ermöglichen Kunsthandwerker*innen neue Wege.