Netzwerktreffen im Weltladen Oranienburg

Bilder und Text: Social Impact

Montag, 19. August 2024

Bei unserem Netzwerktreffen am 19. August 2024 in Oranienburg tauchten wir in die Welt des Fairen Handels ein und lernten den Weltladen, sein Team und den Fairtrade-Händler Café Chavalo kennen!

Der Weltladen in Oranienburg ist ein Ort für fair gehandelte Produkte, an dem man in aller Ruhe nach Praktischem, Leckerem oder einfach nur Schönem stöbern kann. Und es ist ein Ort, an dem ein tolles Netzwerktreffen für soziales Unternehmertum stattfinden kann! Denn Weltläden sind der Inbegriff von Social Businesses, weil sie über den Profit hinaus denken. Ihr Hauptziel ist es, soziale und ökologische Gerechtigkeit zu fördern, indem sie fair gehandelte Produkte anbieten, die Produzent:innen unterstützen und die Umwelt schonen. Die Gewinne fließen häufig in Projekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in benachteiligten Regionen. Mit ihrem Engagement für Transparenz, Nachhaltigkeit und Bildung leisten Weltläden einen wichtigen Beitrag für eine bessere Welt.

Beim Netzwerktreffen gab der Sozialunternehmer Jens Klein von Café Chavalo spannende Einblicke in die Welt des fairen Kaffeehandels und erläuterte, welchen Beitrag seine genossenschaftlich organisierte Kooperative für einen fairen, nachhaltigen und bewussten und Kaffeehandel- und Konsum leistet:

Fair, weil mit Café Chavalo im Jahr 2021 die weltweit erste globale solidarische Landwirtschaft für den Kaffeehandel entstanden ist! Deutsche Konsument:innen und Händler:innen schließen sich hier mit nicaraguanischen Kaffeeanbauer:innen zusammen und sichern mit ihren Ernteanteilen deren Lebenshaltungskosten. Die Abnehmer:innen erhalten dafür die komplette Kaffeeernte. Bei diesem Modell gewinnen alle, denn die Kaffeeanbauer:innen haben Sicherheit über ihre Einnahmen und die Konsument:innen wissen sich mit der Kaffeeernte versorgt. So wird die gemeinsame Verantwortung mitsamt der Risiken und Erfolge der Ernte geteilt.

Nachhaltig, denn normalerweise gelangt die Kaffeeernte aus dem Kaffeegürtel mit riesigen Containerschiffen nach Europa, die auf ihren lärmenden Fahrten über die Meere Unmengen an CO2, Feinstaub, Schwefeldioxid etc. ausstoßen. Café Chavalo segelt mit einem Gaffelschoner einen Teil seines fair gehandelten Kaffees von Nicaragua nach Deutschland – somit gelangt der Kaffee klimaneutral zum Hamburger Hafen. 3-4 Monate dauert die Fahrt von Nicaragua nach Deutschland.

Bewusst, den durch das genossenschaftliche Solawi-Prinzip und dem zeitaufwendigen und teuren Segeln über die Meere setzt Café Chavalo ein Zeichen dafür, Kaffee weniger als Alltagsprodukt, sondern eher als Genussmittel wahrzunehmen.

Bei diesem Netzwerktreffen konnten wir die Arbeit der engagierten Ehrenamtlichen des Weltladens würdigen, viel Wissen gewinnen und ein diverses Publikum aus Politik, Sozialunternehmertum und der Wirtschaftsförderung begrüßen. Darunter waren auch Heiner Klemp (Bündnis 90/die Grünen) und Björn Lüttmann (SPD) – wir freuen uns über diese gelungene Veranstaltung!