Eine Welt-Gruppe Nürtingen e.V. unterstützt Produzenten Projekte in Ghana, auf den Philippinen und am Amazonas.

Am 1. Juli hatte die Bundesregierung eine Senkung der Mehrwertsteuer bis zum 31. 12. 2020 beschlossen. Für den Nürtinger Weltladen wäre es sehr aufwändig gewesen, alle Artikel neu aus zu preisen. Mit breiter Zustimmung der Kunden wurden die alten Preise belassen. Es knüpfte sich das Versprechen daran, dass der Verein in Höhe der Mehreinnahme von 4100 €, die der Laden generiert hat zu gleichen Teilen zu spenden. Begünstigt waren die Fraueninitiative „Global Mamas“ in Ghana, die in einer Fair Trade Zone die zurzeit mit Unterstützung der SEZ aufgebaut wird Näh- und Batikwerkstätten bekommt. Das Zentrum soll CO2 neutral gebaut werden und kann Pilotprojekt für ganz West Afrika werden. Allerdings ist wegen Corona die Auftragslage bei „Global Mamas“ stark rückläufig, es fehlt Geld für das operative Geschäft und viele Baumaßnahmen konnten nicht wie geplant durchgeführt werden. So kommt die Spende wie gerufen.

Regenwälder schützen bedeutet die Lebensgrundlage aller Menschen zu schützen. Das Regenwaldinstitut e.V. “Institut für angewandten Regenwaldschutz“ setzt sich mit einer Vielzahl von innovativen, wissenschaftlich fundierten Projekten und Veranstaltungen für den Erhalt der Regenwälder am Amazonas ein. 12quadratkilometer unberührter Regenwald am Rio Madeira konnten nach 10-jährigem Spendensammeln gekauft werden. Durch nachhaltige Nutzung mit der lokalen Bevölkerung soll es dauerhaft geschützt werden. Auch hier wurde durch Corona die wirtschaftliche Situation der Sammler und Produzenten am Amazonas zunehmend prekärer, da das vormals sichere Einkommen aus der nachhaltigen Waldnutzung weggebrochen ist. Was trotzdem floriert und von Seiten der Regierung fatalerweise auch gefördert wird, ist die Abholzung der Wälder und der Verkauf der Edelhölzer. In der existentiellen Not haben die Menschen keine Wahl mehr – sie treibt sie dazu, auch wider besseren Wissens – auf diesen Zug aufzuspringen. Seit Beginn der Corona-Krise hat sich die Abholzungsrate am Amazonas vervielfacht und es besteht die große Gefahr, dass ein Gutteil unserer in mittlerweile fast 20 Jahren erarbeiteten und erzielten Erfolge in einer nachhaltigen und waldschonenden Waldnutzung verloren gehen. durch die Abholzung um die eigene Lebensgrundlage gebracht haben.

Der dritte Teil der Spende geht an die PREDA-Stiftung (Peoples Recovery, Empowerment and Developement Assistance) auf den Philippinen. PREDA wurde 1974 vin dem irischen Priester und Menschenrechtspreisträger Pater Shay Cullen gegründet. Der Sitz der Stiftung, am Rand der Hafenstadt Olongapo auf der Hauptinsel Luzon, ist bis heute Anlaufstelle und Therapiezentrum für sexuell missbrauchte sowie ehemalig inhaftierte Kinder. Neben Therapie, Sozialarbeit, juristischer Verfolgung der Täter, Vorbereitung von Gesetzesinitiativen sowie Bildungs- und Bewusstseinsarbeit spielt der Faire Handel mit Mangos eine maßgebende Rolle, um Kinderprostitution als Folge extremer Armut zu unterbinden.