Weltladen Lübeck global vernetzt
Grundsätze für den Fairen Handel sind in Kraft getreten
Kaffee aus Nicaragua, Schokolade aus Ghana, Textilien aus Indien – die Auswahl fair gehandelter Produkte im Weltladen ist groß. Doch wie kann sichergestellt werden, dass
Produzentenvereinigungen, Importeure, Verarbeiter und Einzelhandelsgeschäfte weltweit ihre Arbeit nach den gleichen Grundsätzen ausrichten? Die neue Charta des Fairen Handels, die am 25.
September 2018 in Kraft getreten ist, definiert die internationalen Grundsätze. Sie wurde von den beiden größten globalen Netzwerken des Fairen Handels – Fairtrade International sowie der World Fair Trade Organization (WFTO) – entwickelt.
In Deutschland arbeiten u.a. die rund 450 Weltläden, die Mitglied im Weltladen-Dachverband sind, nach den weltweit einheitlichen Standards für Fairen Handel. Auch der Weltladen Lübeck gehört dazu. „Für uns ist es ein gutes Gefühl, Teil einer weltweiten Gemeinschaft zu sein, die sich mit einheitlichen Richtlinien für mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel einsetzt“, so Bettina Sick-Folchert, Vorsitzende des Weltladen-Vereines. „Die gemeinsame Charta des Fairen Handels ist darüber hinaus wichtig für die Glaubwürdigkeit des Fairen Handels – jede Organisation, die Fairen Handel auf ihre Fahnen schreibt, wird sich daran messen lassen müssen“.
Die Charta enthält neben den Grundsätzen auch die Vision der Fair-Handels-Bewegung: Eine Welt, in der sich Handelsstrukturen und –praktiken an Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und nachhaltiger Entwicklung orientieren, so dass alle Menschen durch ihre Arbeit einen angemessenen und würdigen Lebensunterhalt aufrechterhalten und ihr Potenzial voll entfalten können. Über 4.000 Basisorganisationen mit mehr als 2,5 Millionen oder Kleinproduzent/innen und Arbeiter/innen in über 70 Ländern arbeiten mit der WFTO oder Fairtrade International zusammen. Ihre Produkte werden in tausenden Weltläden, Supermärkten und vielen anderen Verkaufsstellen überall auf der Welt angeboten. Mit seiner politischen Arbeit hat der Faire Handel Entscheidungsträger/innen auf jedem Kontinent für seine Anliegen gewonnen und dazu beigetragen, das Thema der sozialen und ökologischen Verantwortung auf die Agenda führender Unternehmen zu setzen.
Die neue Charta ersetzt die Vorgängerversion aus dem Jahr 2009 und berücksichtigt aktuelle Entwicklungen. So stellt sie beispielsweise den Bezug des Fairen Handels zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen her, die die Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedet haben.